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Wissenschaft
Pressemitteilung 8/2000
Immer höhere und neue Qualifikationsanforderungen dürfen nicht zu Ausgrenzung führen!
Bulmahn und Zehetmair eröffnen Debatte zur Chancengleichheit im Forum Bildung
Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn und Bayerns Wissenschaftsminister Hans Zehetmair haben am heutigen Donnerstag in Bonn die Debatte für den zweiten Themenschwerpunkt des Forum Bildung "Förderung von Chancengleichheit" eröffnet. Die beiden Vorsitzenden des Forum Bildung wiesen darauf hin, dass angesichts von ständig steigenden und neuen Qualifikationsanforderungen und damit drastisch zurückgehenden Beschäftigungsmöglichkeiten für Personen mit geringen Qualifikationen die Förderung von Chancengleichheit eine neue Dimension erhalte. "Mir ist es ein wichtiges Anliegen, möglichst alle auf dem Weg mitzunehmen", erklärte Bundesministerin Bulmahn. "Wir haben den Anspruch, junge Leute mit unterschiedlichen Voraussetzungen optimal zu fördern". Wissenschaftsminister Zehetmair warnte davor, "zuzulassen, dass wer es nicht schafft, halt auf der Strecke bleibt." Dies könne sich Deutschland nicht leisten.
Das Forum Bildung befasst sich in seiner heutigen Sitzung mit dem Thema "Förderung von Chancengleichheit". Das Forum wird insbesondere nach den Hinderungsgründen fragen, die der Durchsetzung von Chancengleichheit entgegenstehen. Dazu soll von den Schnittstellen ausgegangen werden, an denen Maßnahmen mit Erfolg ansetzen können, beispielsweise
· Übergang vom Kindergarten in die Grundschule:
Bereits vor der Grundschule können Förderungen einsetzen, die Chancenungleichheit verhindern. Der Ausbau von Kontakten zwischen Kindergärten und Grundschule macht den Übergang von einem Lebensabschnitt in den anderen fließender und kann verhindern, dass unterschiedliche Startvoraussetzungen entstehen. Dabei ist die Einbeziehung von Eltern besonders wichtig.
· Frühe Förderung in der Grundschule:
Die verstärkte individuelle Förderung insbesondere zu Beginn der Grundschule ist gleichermaßen entscheidend für die Vermeidung und den frühzeitigen Abbau von Benachteiligungen wie für das rechtzeitige Erkennen und Fördern von besonderen Begabungen.
· Übergang von der Schule in die Berufsbildung:
Jugendliche, die die Schule ohne einen Abschluss verlassen, haben wesentlich geringere Chancen, einen Ausbildungsplatz zu bekommen und sich zu verwirklichen. Es muss daher alles getan werden, um den Anteil der Schülerinnen und Schüler ohne Schulabschluss zu verringern. Schule muss frühzeitig das gesellschaftliche und wirtschaftliche Umfeld einbeziehen, damit Schülerinnen und Schüler eine realistische Perspektive für die Berufswahl entwickeln können.
· Gleichstellung der Geschlechter als durchgängiges Prinzip:
Chancengleichheit von Mädchen und Frauen muss im gesamten Bildungswesen zum durchgängigen Leitprinzip werden. Typisches Rollenverhalten der Geschlechter wird bereits in der frühesten Kindheit festgelegt. Angefangen beim Kindergarten müssen Bildungseinrichtungen einem einseitigen Rollenverständnis der Kinder entgegenwirken.
Nach der Einstiegsdiskussion wird das Forum Bildung eine Expertengruppe einsetzen. Deren Ergebnisse werden auf Kongressen, Workshops und im Internet öffentlich diskutiert. Auf der Grundlage- dieser Ergebnisse wird das Forum Ende des Jahres nach einer abschließenden Diskussion Empfehlungen zur Förderung von Chancengleichheit verabschieden. Eine erste Diskussionsrunde im Internet hat bereits vor der Einstiegsdiskussion interessante Ergebnisse gebracht, die dem Forum Bildung vorliegen.
Die Sitzung dient auch der Vorbereitung des ersten Kongresses des Forum Bildung am 14. und 15. Juli 2000 in Berlin. Dieser Kongress wird von Bundespräsident Johannes Rau mit einer Grundsatzrede eröffnet.
Weitere Informationen erhalten Sie im Internet unter http://www.forumbildung.de oder bei:
Arbeitsstab Forum Bildung
Tel.: 0228/5402-127
Fax: 0228/5402-170
oder
Online-Redaktion Forum Bildung
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presse@forumbildung.de
Criteria of this press release:
Economics / business administration, Law, Media and communication sciences, Politics, Social studies, Teaching / education
transregional, national
Organisational matters, Science policy
German
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