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Wissenschaft
Eine Tagung über die Emotionalität der zwischenmenschlichen Begegnungen findet am Freitag, 30. März und Samstag, 31. März 2007 am Institut für Theaterwissenschaft der Freien Universität Berlin statt. Unter dem Titel "Koordinaten der Leidenschaft" gehen Wissen-schaftler und Theaterpraktiker anhand historischer und kultureller Konzepte der Frage nach, was die Emotionalität der Menschen seit Jahrhunderten bestimmt. Aus dem Blickwinkel des Theaters, der Oper, des Films und der Musik werden ästhetische Prozesse analysiert, die seit jeher für die Vergewisserung und Erschütterung von Gefühlen stehen. Veranstalter ist der Sonderforschungsbereich 447 "Kulturen des Performativen" der Freien Universität Berlin. Die Veranstaltung ist öffentlich, der Eintritt ist frei.
Gefühle haben Konjunktur. Nicht nur in populären Medien, sondern auch den Geistes- und Sozialwissenschaften, der Neurophysiologie und der Hirnforschung wird der Emotionalität des Menschen breite Aufmerksamkeit geschenkt. Die Coolness der 80er und 90er Jahre scheint passé, und während die Entschlüsselung des Genoms die Berechenbarkeit des Menschen als medizinisches, ökonomisches und ethisches Ideal suggeriert, zeichnet sich eine Renaissance der Empfindsamkeit ab. Ist das eigene Gefühl das letzte utopische Reservoir einer resistenten Individualität? Oder gehört es längst den anderen, ist es also Inszenierungs- und Vermark-tungsstrategien unterworfen, die Empfindungen manipulieren oder gar als Effekt produzieren?
Die Frage nach der Wahrheit der Leidenschaften und Empfindungen ist nicht neu. Seit Jahr-hunderten wurden unterschiedliche Konzepte entworfen, Theorien formuliert und Begriffe de-finiert, mit denen man der Emotionalität des Menschen auf die Schliche kommen wollte. Im-mer schon hatten diese Forschungen im Theater, der Oper und der Musik einen ausgezeich-neten Ort. Das gilt sowohl für die Theater- und Musikpraxis als auch für deren theoretische Reflexion. Die Tagung "Koordinaten der Leidenschaft" geht von der Annahme aus, dass der Blick auf die spezifische Aufführungssituation in Theater, Oper und Musik für die gegenwärtige Diskussion wichtige Impulse liefern kann, und möchte das Theater zum Ausgangspunkt nehmen, um den Gefühlen in unterschiedlichen Medien, Künsten und Kulturpraktiken auf die Spur zu kommen.
Weitere Informationen erteilt Ihnen gern:
Dr. Jens Roselt, Institut für Theaterwissenschaft der Freien Universität Berlin
Telefon: 030 / 838-50349, E-Mail: roselt@zedat.fu-berlin.de
Das Programm im Internet: www.sfb-performativ.de/pdf/programm_leidenschaft.pdf
Criteria of this press release:
Art / design, Language / literature, Media and communication sciences, Music / theatre, Philosophy / ethics, Religion
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications, Scientific conferences
German
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