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Wissenschaft
Wo im kulturellen Europa liegt das moderne Griechenland? So lautet die übergreifende Frage eines internationalen und interdisziplinären Symposions vom 24. bis. 26. Mai an der Universität Osnabrück. "Zeitlich-inhaltlich richtet sich der Fokus vom deutschsprachigen literarischen Konservatismus der Jahrhundertwende aus auf die Kulturpolitik der NS-Zeit und die weiteren Folgen in der Zeit der Ost-West-Spaltung Europas", erklärt Prof. Dr. Chryssoula Kambas. Gemeinsam mit Prof. Dr. Marilisa Mitsou vom Institut für Byzantinistik, Byzantinische Kunstgeschichte und Neogräzistik der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) lädt die Osnabrücker Literaturwissenschaftlerin zu der Tagung ein. Sie trägt den Titel "Transfer der modernen griechischen Literatur und deutscher Bildungsexport: Anthologien, Übersetzung und Kulturpolitik im 20. Jahrhundert".
Insgesamt werden rund 30 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erwartet. Zum Thema des Symposions: Trotz der überheblichen NS-Kulturpolitik gegenüber Griechenland kam es mit Hilfe von wichtigen literarischen Übersetzungen seit Kriegsende erstmals zu einem differenzierteren Bild der zeitgenössischen Kultur des Landes. "Es gelangte an eine deutschsprachige Leserschaft, die, nach der rassistisch funktionalisierten Antike im Zeichen von "Olympia 1936" und nach den Einbrüchen des Zweiten Weltkriegs, für eine gemäßigte Moderne aufnahmewillig war", erklären Mitsou und Kambas. "Doch kontinuierlichere Lektüren der mittlerweile nicht mehr "kleinen Literatur", selbst Orientierung über Geschichte und Gesellschaft, bleiben bis heute vor allem im deutschen Sprachraum auf Spezialistenkreise beschränkt." Das Programm der Tagung gliedert sich chronologisch nach folgenden Schwerpunkten: Muster des Verkennens und der Vermittlung der griechischen Kultur bis 1933; NS-Institutionen in Griechenland, rassistisch funktionalisierte Antike, "geheimes Deutschland"; die 1950er Jahre, Blütezeit der Übersetzung, Neuaufnahme der Staatskontakte; Bürgerkriegsflüchtlinge und griechische Literatur in den Ländern Osteuropas.
Den Eröffnungsvortrag am 24. Mai hält um 19 Uhr im Zimeliensaal der Universitätsbibliothek Osnabrück, Alte Münze, Prof. Dr. Hans Eideneier. Der Literaturwissenschaftler von der Universität Hamburg geht der Frage nach, welche westeuropäischen Vorverständnisse über Kultur und Literatur des modernen Griechenland vorherrschend sind.
Weitere Informationen:
Prof. Dr. Chryssoula Kambas,
Fachbereich Sprach- und Literaturwissenschaft,
Neuer Wall 40, D-49069 Osnabrück,
Telefon: +49 541 969 4672 und 4368, Fax +49 541 969 4256,
E-Mail: chryssoula.kambas@uni-osnabrueck.de
Criteria of this press release:
Art / design, History / archaeology, Language / literature, Music / theatre, Social studies
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications, Research results, Scientific conferences
German
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