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Wissenschaft
Neues An-Institut an der Martin-Luther-Universitaet
Veraenderte Bedarfs- und Problemsituationen im Bildungssektor haben zu einer Expansion und Funktionsdifferenzierung auch im Bereich der akademischen Bildung gefuehrt.Die Hochschulen stehen vor der Notwendigkeit konzeptioneller und struktureller Reformen; die Entwicklungsimpulse gehen immer haeufiger von den Hochschulen selbst aus, die darin die Chance differenzierter Profilentwicklung sehen. Mit dieser Tendenz waechst der praktische Wert systematischer Informationen ueber die Reformprozesse und der wissenschaftlichen Reflexion ihrer Ertraege und Defizite.
Vor diesem Hintergrund hat vor kurzem ein neues Forschungsinstitut an der Martin-Luther-Universitaet Halle-Wittenberg seine Arbeit aufgenommen, das "An-"Institut fuer Hochschulforschung Wittenberg e.V. (Hof).
Das neue Institut als derzeit einzige Hochschulforschungseinrichtung in den neuen Laendern ist zum Teil aus der "Projektgruppe Hochschulforschung" Berlin-Karlshorst hervorgegangen. Gefoerdert wird es vom Bundesministerium fuer Bildung und Wissenschaft und vom Kultusministerium des Landes Sachsen-Anhalt. Drittmittel von der DFG, dem DAAD, einzelnen Hochschulen usw. ergaenzen den Haushalt des Instituts.
Gerade in bezug auf die neuen Bundeslaender ergeben sich fuer die Hochschulforschung interessante und wichtige Aufgabenstellungen. Die Entwicklung des Hochschulwesens ist hier von Umstrukturierungen gekennzeichnet, die auf Grund ihrer Rigorositaet und Dynamik in gewisser Beziehung als exemplarisch fuer den Reformbedarf der Hochschulen in Deutschland und Europa gelten koennen.
Institutionalisierte Hochschulforschung wird nachgefragt, um fuer die Veraenderungen im Hochschulwesen langfristig die richtigen Perspektiven entwickeln zu koennen. Hierzu bedarf es wissenschaftlicher Instanzen, die Informationen und Daten sammeln, auswerten und aufbereiten, die in der Lage sind, begruendete Prognosen zu stellen und Planungshilfen anzubieten. UEberdies waechst die Nachfrage nach Experten, die je nach Bedarf einzelnen Interessenten ihre Hilfe anbieten, mit ihren Wissensbestaenden in Projekten zur Verfuegung stehen und aktuell bedarfsorientierte Forschung leisten. Damit ist die Hochschulforschung nicht Gegenstand einer speziellen Wissenschaftsdisziplin, sondern ein Komplex von Fragestellungen, um die herum sich kompetente Disziplinen versammeln.
Unter dem Klammerthema "Hochschule und gesellschaftlicher Wandel" will das Institut untersuchen, unter welchen aeusseren und inneren Voraussetzungen die Universitaeten und Hochschulen Reform- und Innovationsprozesse - gerade in bezug auf den Wissenschaftsstandort Deutschland - ausloesen und stimulieren koennen. Es wird dabei vor allem die (Aus-)Bildungsfunktion der Hochschulen in den Mittelpunkt seiner Aufmerksamkeit stellen, wobei fuer die Qualitaet der Lehre auch das Potential der Forschung Beachtung finden soll.
Nach dem gegenwaertigen Planungs- und Bearbeitungsstand lassen sich die wissenschaftlichen Einzelprojekte des Instituts zu zwei Aufgabenfeldern bzw. Untersuchungslinien zuordnen: a) Qualitaetsmanagement von Lehre und Studium, b) Effizienz und Legitimation interner und externer Steuerungsprozesse. In beiden Aufgabenfeldern bietet das Institut interessierten Universitaeten und Hochschulen an, institutionelle Neugruendungen, spezielle Reformvorhaben, innovative Studiengaenge usw. wissenschaftlich zu beraten und zu begleiten.
Mit diesem Profil verfolgt das Institut in erster Linie interdisziplinaer angelegte Forschungsaufgaben; in enger Verbindung damit entwickelt es zugleich Service-Angebote fuer andere Forschungseinrichtungen bzw. -vorhaben und widmet sich dem Transfer wissenschaftlicher Ergebnisse in die Hochschulpraxis.
Das Institut hat im Wittenberger "Fridericianum" sein Domizil gefunden. Die Vorteile einer Anbindung an die Universitaetsstiftung Leucorea in Wittenberg bestehen in den Kommunikationsstrukturen mit den uebrigen Sektionen der Leucorea, in der geographischen "Mitte" zwischen den beiden Landesuniversitaeten Halle und Magdeburg sowie den Fachhochschulen Sachsen-Anhalts.
Ansprechpartner: Prof. Dr. Jan-Hendrik Olbertz, Institut fuer Hochschulforschung an der Martin-Luther-Universitaet Halle-Wittenberg
Criteria of this press release:
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transregional, national
Research projects
German
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