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Wissenschaft
(München) Eine Frauenheilkunde an der Seite der Frauen, um auf eine frauengerechtere Welt hinzuwirken, High-Tech-Medizin wenn nötig, aber vor allem Begleitung und Unterstützung in allen Lebensphasen, von der Pubertät bis ins hohe Alter - so sieht Professor Günther Kindermann, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe die zukünftige Entwicklung seines Faches. Rund 3000 Ärztinnen und Ärzte treffen sich in der nächsten Woche, vom 13.-17. Juni in München auf dem Deutschen Gynäkologen-Kongress, um neueste Erkenntnisse aber auch Problemfelder in der Frauenheilkunde zu diskutieren.
Das verschwiegene Leid sexuell mißbrauchter Mädchen und Frauen öffentlich zur Sprache bringen und Hilfsangebote für die Betroffenen in der gynäkologischen Praxis etablieren - das ist ein wichtiges Anliegen der Organisatoren des 53. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe, der vom 13. bis 17. Juni in München stattfinden wird. Denn weltweit erstmals werden auf dieser Tagung Untersuchungsergebnisse an mehreren Tausend Opfern von Sexualdelikten präsentiert. "Natürlich können die Frauenärztinnen und Frauenärzte die männliche Gewalt nicht aus der Welt schaffen", erklärt Tagungspräsident Professor Günther Kindermann von der I. Frauenklinik der Universität München im Vorfeld der Tagung, "doch diese Frauen brauchen Gesprächspartner, Hilfe und Unterstützung, die sie auch bei ihren Gynäkologen und Gynäkologinnen finden müssen."
Früherkennung und Diagnostik bei Brustkrebs: Den Frauen eine Chance
Ein weiteres wichtiges Thema ist auf der Tagung die Früherkennung und Behand-lung von Brustkrebs, an dem jährlich mehr als 50.000 Frauen in Deutschland erkranken und 19.000 sterben. Darum fordern die Gynäkologen ein umfassendes Konzept zur Früherkennung, da dies die Heilungschancen der Frauen entscheidend beeinflusst. Wichtig ist auch, die Behandlung dem individuellen Risikoprofil der Patientinnen anzupassen. Auf diesem Gebiet gibt es inzwischen deutliche Fortschritte in der Diagnostik: Die Gynäkologen können aufgrund spezifischer Labortests beispielsweise herausfinden, welchen Frauen im Frühstadium der Erkrankung eine Chemotherapie nach der Operation erspart werden kann - nämlich jeder zweiten.
Gynäkologie: ein Fach mit großer ethischer Verantwortung
Die Gynäkologie ist wie keine andere medizinische Fachrichtung eingebunden in aktuelle gesellschaftliche Diskussionen um Ethik und Moral, Menschenbild und Machbarkeit. Fortpflanzungsmedizin, Schwangerschaftsverhütung, vorgeburtliche Diagnostik, Schwangerschaftsabbruch, moderne Geburtsmedizin und Begleitung sterbenskranker Frauen in der letzten Lebensphase - dies sind nur einige Bereiche, in denen das ärztliche Gewissen der Frauenärzte besonders gefordert ist. Darum ist die Auftakt-Sitzung der Tagung am 13. Juni um 17 Uhr dem Thema "Frauenheilkunde und Gewissen" gewidmet.
Programm der Pressekonferenzen
Auftakt-pressekonferenz
Dienstag, 13. Juni 2000, 11.00 Uhr
Gelber Salon, Hotel Bayerischer Hof, Promenadeplatz 2, München
Gynäkologie 2000:
Eine Standortbestimmung
Was ist neu, was ist wichtig?
Prof. Dr. med. Günther Kindermann
Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe
I. Frauenklinik, Klinikum Innenstadt
der LMU München
Frauenheilkunde und Gewissen
Prof. Dr. med. Manfred Stauber
I. Frauenklinik, Klinikum Innenstadt
der LMU München
Früherkennung und Diagnostik von Brustkrebs:
Den Frauen eine Chance
Prof. Dr. med. K.-D. Schulz
Frauenklinik, Universität Marburg
Weitere Themen-Pressekonferenzen
Mittwoch, 14. Juni 2000, 11.00 Uhr
"Bierstüberl", Congress Center, Messe München
Krebsforschung
State of the art: Brustkrebs
Prof. Dr. med. Rolf Kreienberg
Universitäts-Frauenklinik, Ulm
und Dr. Stephan Braun
Frauenklinik der TU München
Vision: Die Zukunft der
gynäkologischen Onkologie
Prof. Dr. med.Walter Jonat
Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Universität Kiel
Hormonbehandlung
State of the art: Was ist sinnvoll und möglich, was ist bezahlbar?
Prof. Dr. med. Dr. h.c. Thomas Rabe
Universitäts-Frauenklinik
Heidelberg
Vision: Die Zukunft der Hormontherapie - Chancen und Grenzen
Prof. Dr. med. Franz Geisthövel Freiburg
Themen-Pressekonferenz
Donnerstag, 15. Juni 2000
"Bierstüberl", Congress Center
Sexuelle Gewalt gegen Frauen und Mädchen
Forum von 11.00 - 13.00 Uhr Saal 01
(siehe Kongress-Programm Seite 31)
Im Anschluss findet ab ca. 13.15 Uhr im "Bierstüberl" ein "Nachgefragt" statt.
Opfer - Täter: Vergewaltigungsmythen
PD Dr. Gerd Bohner
Dpt. of Psychology, University of Kent
Gibt es den typischen Sexualstraftäter?
Prof. Dr. Reinhard Wille, Kiel
Sexuelle Gewalt im frauenärztlichen Alltag - Ergebnisse einer Umfrage
Dr. med. Katharina Jundt
I. Frauenklinik, LMU München
Frauenärztliche Befunde bei 3279 Opfern von Sexualdelikten
Dr. med. Ursula Peschers
I. Frauenklinik, LMU München
Umgang mit Opfern sexueller Gewalt in der frauenärztlichen Praxis
Dr. med. Kornelia Schönfeldt, Zagreb
Weiterführende Hilfen für Opfer
sexueller Gewalt
Christine Stettner
1. Kriminalhauptkommissarin
Beratungsstelle "Gewalt gegen Frauen und Kinder", München
Themen-Pressekonferenz
Freitag, 16. Juni 2000, 11.00 Uhr
"Bierstüberl", Congress Center
Pränatalmedizin
State of the art und Vision: Vorgeburtliche Diagnostik und Therapie
Prof. Dr. med. Dr. h.c. Wolfgang Holzgreve
Universitäts Frauenklinik, Basel
Geburtshilfe
State of the art: Geburts-
medizin - neue Horizonte
Prof. Dr. med. Joachim W. Dudenhausen
Klinik für Geburtsmedizin
Charité, Campus Virchow Klinikum, Berlin
Vision: Geburtshilfe und
wissenschaftlicher Fortschritt
Prof. Dr. med. Henning Schneider
Frauenklinik des Inselspitals, Bern
Weitere Pressekonferenzen von pharmazeutischen Unternehmen im Rahmen der Tagung
Dienstag, 13. Juni 2000, 13.00 - 15.00 Uhr
Hotel Bayerischer Hof, München
Einführungspressekonferenz "Implanon"
Veranstalter: Nourypharma GmbH, Oberschleißheim
Ansprechpartner: Manfred Falkenberg
Tel. 089/ 31562-120
Dienstag, 13. Juni 2000, 14.00 - 16.00 Uhr
Bierstüberl, Restaurant am See, ICM
"Osteoporose - Strategien zur Prävention und Behandlung"
Veranstalter: Opfermann Arzneimittel GmbH
Organisation: Sudler&Hennesssey, München
Tel. 089/ 384078-0
Mittwoch, 14. Juni 2000, 12.45- 14.30 Uhr
Raum 2.160, 2. OG, ICM München
"Neue Chancen für Mutter und Kind - Erfolgreiche Vermeidung von Frühgeburten mittels pH-Selbstkontrolle"
Veranstalter: Selfcare GmbH, Oberhaching
Organisation: Büro für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Büro West
Tel. 0212-2331160
Donnerstag, 15. Juni 2000, 11.30 - 13.30 Uhr
Raum 14a, ICM
"Neues in der gewebespezifischen Therapie der Menopause"
Veranstalter: Organon GmbH
Ansprechpartner: Dr. Christina Beste, Tel. 089/31562202
Freitag, 16. Juni 2000, 9.15 - 10.15 Uhr
Raum Bierstüberl, ICM
"Indikationserweiterung für den Einsatz von Erythropoetin in der Onkologie"
Veranstalter: Janssen-Cilag GmbH
Organisation: Fleishman-Hillard, Absorechpartner: Holger Stumpf Tel. 069/405702-312
Bei Rückfragen:
Pressestelle des Kongresses:
Barbara Ritzert; ProScientia GmbH, Andechser Weg 17, 82343 Pöcking Tel.: 08157/93 97-0; Fax: 08157/93 97-97
e-mail: proscientia@t-online.de
Während der Tagung: Internationales Congress Center München, Raum 2.154, 2. OG, Messegelände, 81823 München
Tel: 089/94979-400, Fax: 089/94979-851
http://www.dggg-kongress-2000.de
Criteria of this press release:
Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Social studies
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications, Research results, Scientific conferences
German
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