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08.06.2000 14:25

Frauenheilkunde: Mehr als High-Tech-Medizin

Dipl. Biol. Barbara Ritzert Pressearbeit
Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften

    (München) Eine Frauenheilkunde an der Seite der Frauen, um auf eine frauengerechtere Welt hinzuwirken, High-Tech-Medizin wenn nötig, aber vor allem Begleitung und Unterstützung in allen Lebensphasen, von der Pubertät bis ins hohe Alter - so sieht Professor Günther Kindermann, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe die zukünftige Entwicklung seines Faches. Rund 3000 Ärztinnen und Ärzte treffen sich in der nächsten Woche, vom 13.-17. Juni in München auf dem Deutschen Gynäkologen-Kongress, um neueste Erkenntnisse aber auch Problemfelder in der Frauenheilkunde zu diskutieren.

    Das verschwiegene Leid sexuell mißbrauchter Mädchen und Frauen öffentlich zur Sprache bringen und Hilfsangebote für die Betroffenen in der gynäkologischen Praxis etablieren - das ist ein wichtiges Anliegen der Organisatoren des 53. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe, der vom 13. bis 17. Juni in München stattfinden wird. Denn weltweit erstmals werden auf dieser Tagung Untersuchungsergebnisse an mehreren Tausend Opfern von Sexualdelikten präsentiert. "Natürlich können die Frauenärztinnen und Frauenärzte die männliche Gewalt nicht aus der Welt schaffen", erklärt Tagungspräsident Professor Günther Kindermann von der I. Frauenklinik der Universität München im Vorfeld der Tagung, "doch diese Frauen brauchen Gesprächspartner, Hilfe und Unterstützung, die sie auch bei ihren Gynäkologen und Gynäkologinnen finden müssen."

    Früherkennung und Diagnostik bei Brustkrebs: Den Frauen eine Chance

    Ein weiteres wichtiges Thema ist auf der Tagung die Früherkennung und Behand-lung von Brustkrebs, an dem jährlich mehr als 50.000 Frauen in Deutschland erkranken und 19.000 sterben. Darum fordern die Gynäkologen ein umfassendes Konzept zur Früherkennung, da dies die Heilungschancen der Frauen entscheidend beeinflusst. Wichtig ist auch, die Behandlung dem individuellen Risikoprofil der Patientinnen anzupassen. Auf diesem Gebiet gibt es inzwischen deutliche Fortschritte in der Diagnostik: Die Gynäkologen können aufgrund spezifischer Labortests beispielsweise herausfinden, welchen Frauen im Frühstadium der Erkrankung eine Chemotherapie nach der Operation erspart werden kann - nämlich jeder zweiten.

    Gynäkologie: ein Fach mit großer ethischer Verantwortung

    Die Gynäkologie ist wie keine andere medizinische Fachrichtung eingebunden in aktuelle gesellschaftliche Diskussionen um Ethik und Moral, Menschenbild und Machbarkeit. Fortpflanzungsmedizin, Schwangerschaftsverhütung, vorgeburtliche Diagnostik, Schwangerschaftsabbruch, moderne Geburtsmedizin und Begleitung sterbenskranker Frauen in der letzten Lebensphase - dies sind nur einige Bereiche, in denen das ärztliche Gewissen der Frauenärzte besonders gefordert ist. Darum ist die Auftakt-Sitzung der Tagung am 13. Juni um 17 Uhr dem Thema "Frauenheilkunde und Gewissen" gewidmet.

    Programm der Pressekonferenzen
    Auftakt-pressekonferenz

    Dienstag, 13. Juni 2000, 11.00 Uhr
    Gelber Salon, Hotel Bayerischer Hof, Promenadeplatz 2, München

    Gynäkologie 2000:
    Eine Standortbestimmung

    Was ist neu, was ist wichtig?
    Prof. Dr. med. Günther Kindermann
    Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe
    I. Frauenklinik, Klinikum Innenstadt
    der LMU München

    Frauenheilkunde und Gewissen
    Prof. Dr. med. Manfred Stauber
    I. Frauenklinik, Klinikum Innenstadt
    der LMU München

    Früherkennung und Diagnostik von Brustkrebs:
    Den Frauen eine Chance
    Prof. Dr. med. K.-D. Schulz
    Frauenklinik, Universität Marburg

    Weitere Themen-Pressekonferenzen

    Mittwoch, 14. Juni 2000, 11.00 Uhr
    "Bierstüberl", Congress Center, Messe München

    Krebsforschung

    State of the art: Brustkrebs
    Prof. Dr. med. Rolf Kreienberg
    Universitäts-Frauenklinik, Ulm
    und Dr. Stephan Braun
    Frauenklinik der TU München

    Vision: Die Zukunft der
    gynäkologischen Onkologie
    Prof. Dr. med.Walter Jonat
    Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Universität Kiel

    Hormonbehandlung

    State of the art: Was ist sinnvoll und möglich, was ist bezahlbar?
    Prof. Dr. med. Dr. h.c. Thomas Rabe
    Universitäts-Frauenklinik
    Heidelberg

    Vision: Die Zukunft der Hormontherapie - Chancen und Grenzen
    Prof. Dr. med. Franz Geisthövel Freiburg

    Themen-Pressekonferenz

    Donnerstag, 15. Juni 2000
    "Bierstüberl", Congress Center
    Sexuelle Gewalt gegen Frauen und Mädchen
    Forum von 11.00 - 13.00 Uhr Saal 01
    (siehe Kongress-Programm Seite 31)
    Im Anschluss findet ab ca. 13.15 Uhr im "Bierstüberl" ein "Nachgefragt" statt.

    Opfer - Täter: Vergewaltigungsmythen
    PD Dr. Gerd Bohner
    Dpt. of Psychology, University of Kent

    Gibt es den typischen Sexualstraftäter?
    Prof. Dr. Reinhard Wille, Kiel

    Sexuelle Gewalt im frauenärztlichen Alltag - Ergebnisse einer Umfrage
    Dr. med. Katharina Jundt
    I. Frauenklinik, LMU München

    Frauenärztliche Befunde bei 3279 Opfern von Sexualdelikten
    Dr. med. Ursula Peschers
    I. Frauenklinik, LMU München

    Umgang mit Opfern sexueller Gewalt in der frauenärztlichen Praxis
    Dr. med. Kornelia Schönfeldt, Zagreb

    Weiterführende Hilfen für Opfer
    sexueller Gewalt
    Christine Stettner
    1. Kriminalhauptkommissarin
    Beratungsstelle "Gewalt gegen Frauen und Kinder", München

    Themen-Pressekonferenz
    Freitag, 16. Juni 2000, 11.00 Uhr
    "Bierstüberl", Congress Center

    Pränatalmedizin

    State of the art und Vision: Vorgeburtliche Diagnostik und Therapie
    Prof. Dr. med. Dr. h.c. Wolfgang Holzgreve
    Universitäts Frauenklinik, Basel

    Geburtshilfe

    State of the art: Geburts-
    medizin - neue Horizonte
    Prof. Dr. med. Joachim W. Dudenhausen
    Klinik für Geburtsmedizin
    Charité, Campus Virchow Klinikum, Berlin

    Vision: Geburtshilfe und
    wissenschaftlicher Fortschritt
    Prof. Dr. med. Henning Schneider
    Frauenklinik des Inselspitals, Bern

    Weitere Pressekonferenzen von pharmazeutischen Unternehmen im Rahmen der Tagung

    Dienstag, 13. Juni 2000, 13.00 - 15.00 Uhr
    Hotel Bayerischer Hof, München
    Einführungspressekonferenz "Implanon"
    Veranstalter: Nourypharma GmbH, Oberschleißheim
    Ansprechpartner: Manfred Falkenberg
    Tel. 089/ 31562-120

    Dienstag, 13. Juni 2000, 14.00 - 16.00 Uhr
    Bierstüberl, Restaurant am See, ICM
    "Osteoporose - Strategien zur Prävention und Behandlung"
    Veranstalter: Opfermann Arzneimittel GmbH
    Organisation: Sudler&Hennesssey, München
    Tel. 089/ 384078-0

    Mittwoch, 14. Juni 2000, 12.45- 14.30 Uhr
    Raum 2.160, 2. OG, ICM München
    "Neue Chancen für Mutter und Kind - Erfolgreiche Vermeidung von Frühgeburten mittels pH-Selbstkontrolle"
    Veranstalter: Selfcare GmbH, Oberhaching
    Organisation: Büro für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Büro West
    Tel. 0212-2331160

    Donnerstag, 15. Juni 2000, 11.30 - 13.30 Uhr
    Raum 14a, ICM
    "Neues in der gewebespezifischen Therapie der Menopause"
    Veranstalter: Organon GmbH
    Ansprechpartner: Dr. Christina Beste, Tel. 089/31562202

    Freitag, 16. Juni 2000, 9.15 - 10.15 Uhr
    Raum Bierstüberl, ICM
    "Indikationserweiterung für den Einsatz von Erythropoetin in der Onkologie"
    Veranstalter: Janssen-Cilag GmbH
    Organisation: Fleishman-Hillard, Absorechpartner: Holger Stumpf Tel. 069/405702-312

    Bei Rückfragen:
    Pressestelle des Kongresses:
    Barbara Ritzert; ProScientia GmbH, Andechser Weg 17, 82343 Pöcking Tel.: 08157/93 97-0; Fax: 08157/93 97-97
    e-mail: proscientia@t-online.de

    Während der Tagung: Internationales Congress Center München, Raum 2.154, 2. OG, Messegelände, 81823 München
    Tel: 089/94979-400, Fax: 089/94979-851


    Weitere Informationen:

    http://www.dggg-kongress-2000.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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