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Wissenschaft
FRANKFURT. Die Universität Frankfurt erhält eine selbstständige Stiftung, die mit einem Kapital in Höhe von 33 Millionen Euro ausgestattet ist. Zweck der Stiftung ist die Förderung der wissenschaftlichen Forschung und Lehre an der Universität Frankfurt. Bei dem Stiftungskapital handelt es sich um den höchsten Stiftungsbetrag aus privater Hand in der Geschichte der Hochschule, die 1914 als erste deutsche Stiftungsuniversität gegründet worden war.
Stifter des Millionenkapitals sind Gertrud und Alfons Kassel. Alfons Kassel (1902 bis 1975) war einer der letzten Einzelbankiers in Deutschland: Bereits 1932 machte sich der gelernte Bankkaufmann, 30-jährig, mit einem Bankgeschäft in Berlin selbständig. 1948 gründete er ein neues Unternehmen in Frankfurt und leitete es erfolgreich bis zu seinem Tode. Unterstützt wurde er dabei von Beginn an durch seine spätere Ehefrau Gertrud. Als Kassel 1975 starb, wurden das Bankgeschäft abgewickelt und die Kunden auf das Bankhaus Metzler übertragen. Gertrud Kassel bewahrte das Depot Ihres Mannes, dessen Wert über die Jahre hinweg stetig gewachsen ist - auf die beachtliche Summe von über 30 Millionen Euro.
Bereits 1985 wurde - gemeinsam mit dem damaligen Universitätspräsidenten Prof. Klaus Ring, dem Physiker Prof. Walter Greiner und dem Wirtschaftsprüfer und Steuerberater Ekkehardt Sättele - die Idee geboren, das Kasselsche Vermögen einst in Form einer Stiftung der Universität zu überlassen. Bereits 1986 wurde ein entsprechender Satzungsentwurf erstellt. Gertrud Kassel (* 1914) war es als bescheidenem Menschen wichtig, vor Ihrem Tod in dieser Angelegenheit nicht nach Außen hin in Erscheinung zu treten. Mit ihrem Tod im Februar diesen Jahres wurde nahezu das gesamte Vermögen zu Stiftungszwecken freigegeben. Die Vermögensverwaltung obliegt weiterhin dem Bankhaus Metzler.
Über die einzelnen Projekte oder Personen, die die Alfons und Gertrud Kassel-Stiftung in Zukunft fördern wird, wird derzeit noch beraten.
Universitätspräsident Prof. Rudolf Steinberg zeigte sich dankbar und berührt: "Mit ihrer Testamentsverfügung hat Gertrud Kassel nicht nur einen Maßstab hinsichtlich der Förderung öffentlicher Universitäten im Allgemeinen und der Universität Frankfurt im Speziellen gesetzt. Die im Privaten von so großer Zurückhaltung geprägte Dame ist mit ihrem Entschluss gleichsam in die Riege der großen Frankfurter Bildungsmäzene aufgestiegen - im gleichen Atemzug zu nennen mit Persönlichkeiten wie Johanna Quandt oder Carlo Giersch, Arthur von Weinberg oder Wilhelm Merton."
Bankier Friedrich von Metzler betonte, dass das Stiftungsvermögen im Rahmen der großzügigen Matching-Funds-Zusage des Landes Hessen an die Universität noch einmal verdoppelt werde - auf 66 Millionen Euro. Ekkehardt Sättele schloss an: "Alfons und Gertrud Kassel waren zwei erfolgreiche Persönlichkeiten, die die Früchte ihrer Arbeit fortan mit der Gesellschaft teilen. Diese großzügige Stiftung zweier überaus engagierter Bürger hat Vorbildcharakter." Ebenso, dass die Verwaltung des Kasselschen Stiftungsvermögens nun in den Händen einer der beiden bedeutendsten Privatbanken Deutschlands liegt.
Die drei Stiftungsvorstände - von Metzler, Sättele und Steinberg - werteten dies als deutliches Zeichen dafür, dass sich das Frankfurter Bürgertum seiner Verantwortung gegenüber der Universität immer stärker bewusst werde.
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Informationen: Dr. Olaf Kaltenborn, Abteilung Marketing und Kommunikation, Senckenberganlage 31, 60325 Frankfurt am Main. Tel: (069) 798-23935, Fax: (069) 798-28530, kaltenborn@pvw.uni-frankfurt.de
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Alfons und Gertrud Kassel-Stiftung
Stiftungszweck
Förderung der wissenschaftlichen Forschung und Lehre an der Universität Frankfurt (inkl. Nachwuchsförderung und Wissenschafts-Wirtschafts-Kooperation)
Stiftungsvermögen
33 Millionen Euro zum Zeitpunkt der Gründung
Vorstand
Friedrich von Metzler
Ekkehardt Sättele
Prof. Rudolf Steinberg
http://www.muk.uni-frankfurt.de/pm/pm2007/0707/132/ (Porträts der Stifter
http://und Rede-Manuskripte zum Herunterladen unter)
Criteria of this press release:
interdisciplinary
transregional, national
Science policy, Studies and teaching
German
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