idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Impfstrategien gegen Krebs, neu auftretende Viren wie die Erreger von Vogelgrippe und SARS sowie mögliche Interventionsstrategien gegen drohende Seuchen stehen als aktuelle Themen auf dem Programm beim Dritten Europäischen Virologen-Kongress, der vom 1. bis 5. September 2007 im neuen Kongress-Zentrum in Nürnberg (CCN-Ost) stattfindet. Darüber hinaus werden sich die rund 1400 erwarteten Teilnehmer aus dem In- und Ausland mit dem vollen Spektrum der klinischen und molekularen Virologie befassen. Prof. Bernhard Fleckenstein, Leiter des Virologischen Instituts der Universität Erlangen-Nürnberg, und Prof. Otto Haller, Leiter der Abteilung Virologie des Universitätsklinikums Freiburg, amtieren als Kongresspräsidenten. Bereits am Freitag, 31. August um 11.00 Uhr sind die Vertreterinnen und Vertreter der Medien zu einer Pressekonferenz mit den Kongresspräsidenten im Maritim-Hotel in Nürnberg herzlich eingeladen.
Die deutschsprachige Gesellschaft für Virologie (GfV) und die europäische Gesellschaft für klinische Virologie (ESCV) richten mit dem fünftägigen Kongress erstmals eine gemeinsame Veranstaltung aus; ferner beteiligen sich Fachgesellschaften aus ganz Europa. Grundlagenforscher und klinische Anwender können hier in Kontakt kommen. Als Gastsprecher konnten führende internationale Wissenschaftler gewonnen werden. In speziellen Workshops stehen aktuelle Forschungsarbeiten zu wichtigen Krankheitserregern, wie HIV, Influenzaviren, Hepatitisviren und Herpesviren, zur Diskussion; in übergreifenden Workshops werden grundlegende Mechanismen der Virusvermehrung und Strategien der antiviralen Immunabwehr und Therapie diskutiert.
Erstmals wird bei dieser Tagung der Preis der Europäischen Virologie (European Virology Award - EVA) vergeben. Der erste Preisträger ist Prof. Jean Lindenmann von der Universität Zürich, der vor 50 Jahren zusammen mit Prof. Alick Isaacs das Interferon entdeckt hat. Seitdem konnte Interferon als wichtiger Bestandteil der Immunantwort charakterisiert werden. Molekulare Mechanismen der Interferon-Induktion und -Wirkung werden weltweit untersucht, wobei die Brücke von der Grundlagenforschung zur klinischen Anwendung geschlagen werden konnte. Die antivirale Wirkung von Interferonen wird inzwischen erfolgreich für die Therapie der chronischen Hepatitis-B-Virus- und Hepatitis-C-Virus-Infektion angewandt. So können bis zu 80% der chronisch infizierten Hepatitis-C-Patienten durch eine Kombinationstherapie von alpha-Interferon und dem Medikament Ribavirin nach mehrmonatiger Behandlung geheilt werden.
Ehrung für Gründer der Erlanger Virologie
Im Zusammenhang mit neuen Impfstrategien und der viralen Onkologie wird das Lebenswerk von Prof. Harald zur Hausen, Heidelberg, mit der Loeffler-Frosch-Medaille der Gesellschaft für Virologie ausgezeichnet. Er entdeckte den Zusammenhang zwischen dem Auftreten von Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom) und der Infektion mit Papillomviren. Prof. zur Hausen hat 1972 das Virologische Institut an der Universität Erlangen-Nürnberg gegründet und dieses bis 1977 geleitet. Später wurde er Leiter des Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg. Auf der Basis seiner Arbeiten wurden Ende des letzten Jahres zwei Impfstoffe gegen Papillomviren zugelassen. Damit steht erstmals ein Impfstoff zur Verfügung, der spezifisch gegen eine Tumorkrankheit, den Gebärmutterhalskrebs, gerichtet ist. Dies ist umso bedeutender, als es eine antivirale Therapie gegen Papillomviren gegenwärtig nicht gibt.
Pressekontakte:
Für Drehgenehmigungen und Interview-Kontakte während des Kongresses wenden Sie sich bitte an:
Dr. Monika Gröne, Virologisches Institut, Universitätsklinikum Erlangen
Schlossgarten 4, 91054 Erlangen
Tel.: 09131 8525790
Fax: 09131 8522101
monika.groene@viro.med.uni-erlangen.de
Weitere Informationen
Prof. Dr. Bernhard Fleckenstein
Tel.: 09131/85-23563
fleckenstein@viro.med.uni-erlangen.de
Criteria of this press release:
Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications, Scientific conferences
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).