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02/28/2008 13:28

Wie die Biene die Blüte findet - Bernd Grünewald ist 'Stiftungsprofessor der Polytechnischen Gesellschaft Frankfurt am Main'

Stephan M. Hübner Marketing und Kommunikation
Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt (Main)

    FRANKFURT. Die Universität Frankfurt hat eine neue Stiftungsprofessur. Sie widmet sich thematisch der 'Neurobiologie der Honigbiene' und wird von Prof. Bernd Grünewald bekleidet.

    Der entsprechende Stiftungsvertrag mit der Polytechnischen Gesellschaft wurde im Rahmen einer Pressekonferenz am 27. Februar unterzeichnet. Er legt fest, dass die Gesellschaft in den nächsten sechs Jahren 100.000 Euro jährlich für die Finanzierung der Professur bereit stellt und ihr die Räumlichkeiten des traditionsreichen Instituts für Bienenkunde in Oberursel als Amts- und Arbeitssitz überlässt. Die übrigen Aufwendungen, insbesondere für Sach- und Forschungsmittel, werden von der Universität getragen. Nach sechs Jahren wird die Arbeit der Professur evaluiert und über ihre Entfristung entschieden.

    Im Rahmen seiner Frankfurter Tätigkeit will Grünewald eine Brücke von der Organismus-orientierten zur molekularen Neurobiologie schlagen und sich vor allem dem Lern- und Riechverhalten der Honigbiene zuwenden. Im Zentrum stehen dabei Themen wie die neurobiologischen Grundlagen des Lernens und des hochentwickelten Sozialverhaltens der Honigbiene, die Verarbeitung von Riecheindrücken im nur wenige Kubikmillimeter großen Bienengehirn sowie die nervliche Basis der spektakulären Verständigung beim Auffinden von Futterquellen (Schwänzeltanz). Die Bearbeitung dieser Themenkomplexe soll unter anderem in Kooperation mit weiteren biowissenschaftlichen Professuren der Universität Frankfurt erfolgen - Grünewald werden dazu neben den Räumlichkeiten in Oberursel auch Labore auf dem unweit gelegenen naturwissenschaftlichen Campus Riedberg zur Verfügung gestellt.

    Grünewald, der von der Freien Universität Berlin an den Main wechselt, wurde 1962 in Remscheid geboren und studierte an der Universität Regensburg Biologie. Der Insektenkunde wandte er sich bereits während seines Studiums zu und verfasste seine biologische Diplomarbeit über die Lichtwahrnehmung der Bärenspinner, einer Schmetterlingsgruppe mit besonders haarigen Raupen. Mit seiner 1995 an der Freien Universität Berlin abgeschlossenen Promotion wandte sich Grünewald dann endgültig den Bienen zu und untersuchte deren Lernverhalten auf sowohl morphologischer wie auch elektrophysiologischer Ebene. 2005 folgte, ebenfalls an der Freien Universität Berlin, seine Habilitation zum Thema 'Ionic bases of insect olfactory learning'. Längere Auslandsaufenthalte führten Grünewald an die Universität Zürich, die Rijksuniversiteit Groningen (Niederlande) sowie an die Arizona Research Laboratories in Tucson (USA).

    Das von der Polytechnischen Gesellschaft Frankfurt am Main gegründete Institut für Bienenkunde ist seit seiner Eröffnung 1937 ein international beachtetes Zentrum der Erforschung von Bienen und verwandten Insekten. 1963 wurde auf Initiative Prof. Martin Lindauers, des damaligen Direktors des Zoologischen Institutes der Universität Frankfurt, ein Kooperationsvertrag zwischen Polytechnischer Gesellschaft und Universität geschlossen. Er bindet das Institut seitdem als kooperierende Einrichtung eng an den Fachbereich Biowissenschaften; so ist der Institutsleiter stets auch Professor für Zoologie an der Universität, und seine Forschungsarbeit und Lehre sind in das Studienangebot des Fachbereichs Biowissenschaften integriert. Seit 1981 wurden die Geschicke des Instituts von Prof. Nikolaus Koeniger geleitet, der zum Wintersemester 2007/2008 in den offiziellen Ruhestand eingetreten ist. Er wird der Einrichtung aber auch weiterhin als Gastforscher verbunden bleiben. Der Amtswechsel im Bieneninstitut wurde unter anderem dafür genutzt, um den bisherigen Stiftungsvertrag neu zu fassen und der traditionsreichen und erfolgreichen Zusammenarbeit mit der Polytechnischen Gesellschaft eine zukunftsgerichtete Form zu geben. Im Rahmen der neuen Organisationsform der Goethe-Universität als Stiftung bürgerlichen Rechts fügt sich diese Kooperation hervorragend in die langfristige Entwicklungsplanung, die eine noch deutlichere Öffnung der Universität hin zur bürgerlichen Gesellschaft anstrebt.

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    Informationen zur Professur: Prof. Bernd Grünewald, Institut für Bienenkunde, Karl-von-Frisch-Weg 2, 61440 Oberursel.
    Tel: (06171) 21278, b.gruenewald@bio.uni-frankfurt.de

    Informationen zum Stifter: Diana Will, Stiftung Polytechnische Gesellschaft, Schaumainkai 91, 60596 Frankfurt am Main.
    Tel: (069) 83830624, will@sptg.de


    More information:

    http://www.institut-fuer-bienenkunde.de


    Images

    Prof. Bernd Grünewald - erster Stiftungsprofessor für Bienenkunde an der Universität Frankfurt
    Prof. Bernd Grünewald - erster Stiftungsprofessor für Bienenkunde an der Universität Frankfurt
    Foto: Universität / Födisch
    None

    Unterzeichneten den Stiftungsvertrag: Universitätspräsident Prof. Rudolf Steinberg, Prof. Bernd Grünewald und Prof. Klaus Ring, Präsident der Polytechnischen Gesellschaft (von links)
    Unterzeichneten den Stiftungsvertrag: Universitätspräsident Prof. Rudolf Steinberg, Prof. Bernd Grün ...
    Foto: Universität / Födisch
    None


    Criteria of this press release:
    Biology, Environment / ecology, Information technology, Oceanology / climate
    transregional, national
    Personnel announcements, Research projects
    German


     

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