idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
05/11/2008 18:00

Glutamat verursacht Zelltod und führt zum Hirnödem bei malignen Gliomen

Ute Missel Kommunikation und Presse
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

    Wissenschaftler der Universität Erlangen-Nürnberg sind in der Erforschung von hirneigenen Tumoren einen entscheidenden Schritt vorangekommen: Die Neuroonkologische Arbeitsgruppe (Ansprechpartner: Dr. Ilker Eyüpoglu) der Neurochirurgischen Klinik (Direktor: Prof. Dr. Michael Buchfelder) hat jetzt auf molekularer Ebene eine Ursache für Ödeme bei malignen Gliomen identifiziert.

    Flüssigkeitsansammlungen in intaktem Körpergewebe, die von benachbarten, krankhaften Gewebeveränderungen verursacht sind, werden als perifokale Ödeme bezeichnet. Problematisch werden sie vor allem bei Hirntumoren. Dadurch kommt es unter anderem zu neurologischen Ausfällen.

    Wie die Erlanger Forscher in der international renommierten Fachzeitschrift "Nature Medicine" berichten, geben hirneigene Tumoren (Gliome) große Mengen des Neurotransmitters Glutamat ab. Dies führt zum Verlust von Nervenzellen im umliegenden Hirngewebe und reduziert die Überlebenszeit und die Lebensqualität des Patienten deutlich. Darüber hinaus ist die Ursache des Hirnödems bei hirneigenen Tumoren auf die Dysbalance an übermäßigem Glutamat zurückzuführen.

    Auf das Überleben des Patienten haben diese Untersuchungen zunächst keinen unmittelbaren Einfluss; jedoch schaffen die Ergebnisse besseren Einblick in die Biologie dieses Tumors. Bis heute haben die therapeutischen Konzepte der letzten 40 Jahren keine deutliche Verlängerung der Überlebenszeit oder gar Heilung gebracht. Das neue molekulare Verständnis eröffnet jedoch prinzipiell in den nächsten Jahren eine neue und eventuell effektivere therapeutische Option.

    Das Projekt entstand in Zusammenarbeit mit der Neuroradiologischen Abteilung der Universität Erlangen-Nürnberg, dem Institut für Humangenetik in Köln und dem Institut für Hirnforschung in Zürich (Ansprechpartner: Priv.-Doz. Dr. N.E. Savaskan) und wurde von der Wilhelm Sander-Stiftung mit Sitz in München unterstützt.

    Weitere Informationen für die Medien:
    Dr. Ilker Eyüpoglu
    Tel.: 09131/85-34368
    ilker.eyupoglu@uk-erlangen.de


    Images

    Tumorzellen, die genetisch verändert wurden und somit fluoreszieren, können genauer untersucht werden.
    Tumorzellen, die genetisch verändert wurden und somit fluoreszieren, können genauer untersucht werde ...
    Ilker Eyüpoglu
    None


    Criteria of this press release:
    Biology, Information technology, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Research results
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).