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Wissenschaft
PM 31/2000
"Der Staat kann das nicht alleine leisten"
Siemens-Vorstand Posner über das deutsche Bildungssystem und die Rolle der Wirtschaft
Siemens engagiert sich seit Jahren in der Aus- und Weiterbildung von Jugendlichen. Die Online-Redaktion des Forum Bildung sprach mit Vorstandsmitglied Dr. Eberhard Posner über die Internationalisierung des Bildungswesens, die Rolle von Unternehmen und was der Staat von der Wirtschaft in Bildungsfragen lernen kann. Das komplette Interview sowie andere Beiträge zur Qualitätssicherung von Bildung finden Sie unter http://www.forumbildung.de.
"Jugend und Wissen" ist das Förderprogramm von Siemens, mit dem Schülern und Studenten Basisqualifikationen und Kernkompetenzen vermittelt werden sollen. 26 Millionen Euro ist Siemens dieses Projekt wert. Das Unternehmen will aber nicht mit dem Staat in Konkurrenz treten, denn "Bildung ist eine Domäne des Staates", so Dr. Eberhard Posner. "Aber", so Posner weiter, "die Wirtschaft muss dabei eine Rolle spielen". Aus gesellschaftlicher Verantwortung, aber natürlich auch aus Eigennutz, weil Unternehmen auf gut ausgebildete MitarbeiterInnen angewiesen seien. Der Leiter der Unternehmenskommunikation bei Siemens wünscht sich eine intensivere Partnerschaft zwischen Staat und Wirtschaft. Er will aber nicht in den Chor derer einstimmen, die den schlechten Nachwuchs in Deutschland beklagen. Schließlich stimme das nicht und außerdem sei Bildungsplanung eines der schwierigsten Gebiete, weil Entwicklungen oft nicht vorhersehbar seien.
Der Vorstand von Siemens ist überzeugt, dass in vielen Bereichen der Aus- und Weiterbildung in den vergangenen Jahren einiges in Bewegung gekommen ist: BA- und Master Studiengänge, neue Ausbildungsgänge, Drittmittelforschung und vor allem eine Bildungsdiskussion "ohne Scheuklappen". Er fordert allerdings nachdrücklich, dass "wir von der Testphase in die Umsetzungsphase kommen müssen". Vor allem im Hochschulbereich, denn dort würde Deutschland dem Ausland hinterherhinken. Der Siemens-Vorstand wünscht sich mehr Profilsetzung und Internationalisierung der Universitäten. Dazu gehört auch, dass "an deutschen Unis viel mehr auf Englisch unterrichtet werden müsste."
Auch ist er überzeugt, dass "der Staat generell von der Wirtschaft lernen kann". Er begründet dies damit, dass der Staat sich auch mit Blick auf Wettbewerb und Konkurrenz bewerten, Konsequenzen ziehen und verbessern müsse.
Weitere Informationen:
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Criteria of this press release:
Economics / business administration, Law, Media and communication sciences, Politics, Social studies, Teaching / education
transregional, national
Science policy, Scientific Publications
German
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