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11/14/2000 15:47

20.-22.11.2000: Internat. Kongress "Holz als Kohlenstoffspeicher und regenerativer Energieträger"

Tibor Werner Szolnoki Stabsstelle Presse, Kommunikation und Marketing
Universität Paderborn

    Paderborn. Der erste Energieholz-Kongress findet vom 20.-22.11.2000 im Heinz Nixdorf MuseumsForum in Paderborn statt und steht unter der Schirmherrschaft des Bundesministers für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Karl-Heinz Funke. Über 40 Vortragende aus Politik und Wissenschaft, Wirtschaft und öffentlichen Verwaltungen lassen erwarten, dass über 200 Teilnehmer einen umfangreichen Überblick zu allen Aspekten eines Zukunftsthemas für die Forst- und Holzwirtschaft, den ländlichen Raum und Umweltschutz sowie für die Energiewirtschaft erlangen werden.

    Infos für Journalisten (Pressemitteilung weiter unten):
    Am Montag, 20.11.2000, findet von 18.15 - ca. 18.45 Uhr eine Pressekonferenz statt, zu der Sie sehr herzlich eingeladen sind. Der Kongress findet in Paderborn im Heinz Nixdorf MuseumsForum statt. Die Teilnahme am Kongress, der am Montag, den 20.11. um 14.00 Uhr beginnt, ist für Journalisten frei, eine Akkreditierung nicht erforderlich. Infos: Kongress-Büro, Prof. Dr. Andreas Schulte, Tel.: 05271-687232, Fax: -687233, schulte@energieholz-kongress.de, www.energieholz-kongress.de, ab Freitag Tel.: 05251-306-607, Fax: -306-609. Ausführliche Infos über den Kongress im Internet; das Programm gibt Ihnen einen guten Überblick über die breite Themenpalette. Ich möchte Sie um eine baldige Veröffentlichung bitten, da für Interessenten noch die Möglichkeit einer Teilnahme am Kongress besteht. Auf dem Kongress in Paderborn werden auch mehrere Teilnehmer des zur Zeit in Den Haag stattfindenden Weltklimagipfels über die aktuellen Entwicklungen berichten.

    Pressekonferenz: Heinz Nixdorf MuseumsForum (HNF), 33102 Paderborn, Fürstenallee 7, Seminarraum 4 (ausgeschildert). HNF im Internet (Anfahrtskizze etc.): http://www.hnf.de/ Ein Imbiss und Getränke werden gereicht.

    Teilnehmer:
    Prof. Dr. Andreas Schulte, Universität Paderborn, Fachhochschulabteilung Höxter
    MdB Johannes Lamp, Vorstandsvorsitzender Bundesverband Bioenergie, Bonn
    LMR Dr. Franz-Lambert Eisele, Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz NRW
    LMR Klaus Sachs, Ministerium für Schule, Wissenschaft und Forschung NRW
    Prof. Dr. Dres. h.c. Gerd Wegener, TU München
    Tibor Werner Szolnoki,Pressesprecher Uni Paderborn

    Erster Energieholz-Kongress: Brennholz wieder im Kommen -Energetische Verwendung von Holz schützt Umwelt und pflegt Wald

    Energiekonsum Schlüsselfrage für nachhaltige Entwicklung und langfristiges Überleben der Menschheit

    Der Energiekonsum ist eine der Schlüsselfragen für die nachhaltige Entwicklung und das langfristige Überleben der Menschheit. Etwa 6 Milliarden Menschen verheizen derzeit rund 6 Milliarden Tonnen Kohlenstoff jährlich - zu 90 % aus so genannten fossilen Energieträgern wie Kohle, Erdöl und Erdgas - und produzieren damit pro Jahr ca. 22 Milliarden Tonnen Kohlendioxid (CO2). Der dadurch ausgelöste Anstieg der CO2-Konzentration in der Erdatmosphäre wird neben anderen Ursachen von der überwiegenden Mehrheit der wissenschaftlichen Gemeinschaft für einen bereits begonnenen globalen Klimawandel verantwortlich gemacht.

    Obwohl über das Ausmaß und die Folgen des Klimawandels nach wie vor gestritten wird, beschloss die Völkergemeinschaft mit der Dritten Vertragsstaatenkonferenz der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen in Kyoto/Japan im Dezember 1997 weltweite, zeitlich und mengenmäßig verbindliche Einschränkungen bei den Treibhausgasemissionen. Für die jahrhundertealte, wechselvolle Beziehung zwischen der Forstwirtschaft und dem Energieträger Kohlenstoff bedeutet das Klimaprotokoll von Kyoto vermutlich den förmlichen Beginn einer neuen Ära, gibt des doch, die Energiewirtschaft ausgenommen, kaum einen anderen Wirtschaftszweig, der ähnlich stark und vielfältig mit dem Klimawandel verwoben ist.

    Energieholznutzung ist Klima- und Umweltschutz

    Die energetische Nutzung von Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft dient direkt dem Schutz der Umwelt und des Weltklimas. Holz verbrennt im Gegensatz zu Kohle, Öl und Gas "CO2-neutral", d. h., dass bei der Verbrennung frei werdende CO2 wird durch das erneute Wachstum der Bäume wieder gebunden.

    Holz bietet dabei als wichtigen weiteren Vorteil, dass es zunächst als Gebrauchsgegenstand dienen kann (Möbel, Paletten, Kabeltrommeln etc.) und so andere Rohstoffe mit negativer Ökobilanz ersetzt. In lokalen und regionalen Kreisläufen wird nur ein verschwindend geringer Energieaufwand für die Bereitstellung und den Transport des Holzes bis zum Nutzer benötigt - Risiken für die Umwelt wie bei Tankerunfällen oder leckgeschlagenen Pipelines gibt es nicht. Holz explodiert nicht, läuft nicht aus, sickert nicht ins Grundwasser und verschmutzt die Meere nicht.

    Da naturbelassenes Holz oder Waldholz zu 100 % aus Kohlenstoff, Sauerstoff, Wasserstoff und Mineralstoffen besteht, entstehen bei richtiger Verbrennung auch keine Giftstoffe. Voraussetzung dafür ist neben gewarteten, die strengen Emissionsvorschriften erfüllenden Feuerungsanlagen die Verwendung von getrocknetem und unbehandeltem Holz.

    Brennholznutzung ist Waldpflege

    Insbesondere die im Zuge der Holzknappheit nach dem 2. Weltkrieg in NRW entstandenen Wälder bedürfen dringend der Pflege, d. h. der Entnahme von Bäumen. Dadurch haben nicht nur die verbleibenden Bäume mehr Licht, sondern auch viele lichtbedürftige Pflanzen- und Tierarten, die aufgrund zu dichter und dunkler Wälder verstärkt schutzbedürftig werden. Bisher unterblieb gerade bei den privaten Waldbesitzern diese Waldpflege, weil der erzeugte hohe Anteil an schwächeren Holzsortimenten auf dem Markt keinen den Kosten entsprechenden Preis erzielte. Gerade die in der letzten Zeit gestiegenen Öl- und Gaspreise lassen aber nun den Verkauf von Energieholz zu einer wichtigen Einkommensquelle werden.

    Regenerative Energien

    Nicht nur der steigende Ölpreis, sondern vor allem auch die begrenzte Verfügbarkeit fossiler Energieträger wie Kohle oder Erdgas neben der mit der Nutzung verbundenen CO2-Anreicherung in der Atmosphäre führte dazu, dass neben Energiesparmaßnahmen die regenerativen Energien immer stärker in das Blickfeld der Öffentlichkeit und Politik rücken. Da z.B. die Europäische Union den Willen bekundet hat, den EU-Anteil der regenerativen Energien von 6 % (1997) auf mindestens 12 % im Jahr 2010 zu erhöhen, kann aufbauend auf der bisherigen Entwicklung regional und international mit deutlichen Zuwächsen bei der Nutzung erneuerbarer Energiequellen gerechnet werden. Unmittelbar nutzbar sind dabei vornehmlich die Biomasse und die Wasserkraft, mit Abstrichen auch die Windenergie.

    Holz als Kohlenstoffspeicher und Energieträger

    In Mitteleuropa wurde Mitte des 19. Jahrhunderts noch über 50 % des Holzeinschlags verbrannt. Heute ist der Anteil von Holz an der Energieversorgung in der Bundesrepublik Deutschland - im Hinblick auf die globale CO2-Problematik und die Notwendigkeit, endliche fossile Energieressourcen zu substituieren - enttäuschend gering. Denn: In einigen europäischen Ländern wie z. B. Finnland, der Schweiz und Österreich ist es durch "konzertierte Aktionen" von Forst-, Holz- und Energiewirtschaft, Umweltschutz und Politik längst gelungen, Holz und andere Biomassen im Energiemarkt zu etablieren.

    Energieholz schafft Arbeitsplätze

    Neben den reinen umweltpolitischen Gründen zählen bei der Beurteilung des CO2-neutralen Energieträgers Holz verstärkt auch arbeitsmarktpolitische und regionalökonomische Argumente. Während die Wertschöpfung bei Erdöl und Erdgas in der Verbrauchsregion nur bei etwa 20 % liegt, sind es bei Holz über 80 % - das heißt, das Geld bleibt in der Region, vornehmlich im strukturschwachen ländlichen Raum.

    In Österreich, das neben der Schweiz und den skandinavischen Ländern beispielhaft vorausgeht, hat durch die energetische Nutzung von Holz und anderen Biomassen 50.000 - 60.000 Arbeitsplätze im letzten Jahrzehnt neu schaffen können.

    Holzfeuerungen werden bezuschusst

    Die Errichtung von Holzfeuerungsanlagen wird aus den genannten Gründen mittlerweile durch unterschiedliche staatliche Förderprogramme bezuschusst. Die Bundesregierung unterstützt den Einsatz von Techniken zur energetischen Nutzung von Holz durch Zuschüsse oder zinsgünstige Darlehen, die darüber hinaus mit Darlehensprogrammen der Länder kombiniert werden können.

    1. Energieholz-Kongress in Paderborn

    Deutschland bleibt - trotz guter Ausgangslage - weit hinter der positiven Entwicklung anderer europäischer Staaten zurück. Gründe genug, um auch in Deutschland mit einer "konzertierten Aktion" zu beginnen und zu einer gemeinsamen Initiative Führungskräfte und Interessierte aus Forschung und Wissenschaft, der privaten und staatlichen Land-, Forst- und Holzwirtschaft, den Energieunternehmen und verantwortlichen öffentlichen Verwaltungen sowie des Umweltschutzes, der Industrie und der Holzfeuerungsanlagenhersteller zusammenzubringen.

    Gründe genug zur Organisation des 1. Internationalen und Interdisziplinären Kongresses in Deutschland zum Thema Forstwirtschaft nach Kyoto: Holz als Kohlenstoffspeicher und Energieträger mit der Zielsetzung, einen Dialog zwischen Führungskräften und Interessierten aller am Thema beteiligten Disziplinen zu ermöglichen und innerhalb relativ kurzer Zeit auf den neuesten Stand des Wissens zu einem Zukunftsthema für die Forst-, Holz- und Energiewirtschaft sowie den Unweltschutz zu kommen.

    Kurzentschlossene können sich noch am Montag, den 20.11.2000 ab 11.00 Uhr einschreiben und am Kongress teilnehmen. Der erste Vortrag beginnt um 14.00 Uhr. Detaillierte Informationen zum Programm und zum Ablauf der Veranstaltung, auf der sich auch mehrere Institutionen mit Ausstellungsständen und Postern präsentieren, gibt es im Internet unter: www.energieholz-kongress.de oder telefonisch unter 05271 - 687232, ab kommenden Freitag unter Tel.: 05251-306-607, Fax: -306-609.


    More information:

    http://www.energieholz-kongress.de/
    http://www.hnf.de/


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    Criteria of this press release:
    Biology, Economics / business administration, Electrical engineering, Energy, Environment / ecology, Information technology, Oceanology / climate, Zoology / agricultural and forest sciences
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Scientific conferences
    German


     

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