idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Neue Arbeitspolitik -
Arbeit und demokratische Politik
Dortmund, 12.12.2000, 13.00 - 17.00 Uhr
Die Metamorphosen der Erwerbsarbeit jenseits des für die Industriegesellschaften in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts prägenden Modells der fordistischen Massenproduktion sind derart tiefgreifend, dass man von einem Epochenbruch sprechen kann. Für die Institutionen der im Kern ja institutionell verfassten alten Arbeitsgesellschaften hat dies dramatische Folgen. Symptome von Krise und Verfall sind nicht mehr zu übersehen. Alte Regulationsformen greifen immer weniger. Die sozialen Sicherungssysteme, der Flächentarifvertrag und die Mitbestimmung sind hiervon in der Bundesrepublik betroffen, und es sind zuerst die ArbeitnehmerInnen an den Rändern des immer unschärfer konturierten Erwerbssystems, die die Folgen zu spüren bekommen. Immer schwerer sind sie zugleich am Arbeitsplatz und im Betrieb, sofern dieser denn noch eindeutig definiert ist, für die Gewerkschaften zu erreichen. Und der neue Prototyp des Arbeitskraftunternehmers steht den Gewerkschaften eher mit distanziertem Gleichmut gegenüber. Deren Funktionäre wiederum finden sich auf der Suche nach neuen und tragfähigen institutionellen Leitideen und auf sie als Personen zugeschnittenen Funktionsverständnissen "einsam in der Globalisierungsschlacht" wieder.
In der medial vermittelten politischen Öffentlichkeit ist all dies eher ein nachrangiges Thema. Die Menschen aber, in den sich rasch ändernden Funktionssystemen der Erwerbsarbeit ebenso wie in den diesen Entwicklungen hinterhereilenden überkommenen Institutionen der Arbeit, müssen die Umbrüche praktisch bewältigen und kommunizieren sie auch in den ihnen zugänglichen Teilöffentlichkeiten. Sie suchen sich dafür u.U. neue soziale Räume oder versuchen alte neuen Erfordernissen anzupassen. Und unsere Gesellschaft bedarf einer Reform der alten oder auch der Entwicklung neuer Institutionen, wenn sie die Folgen der Metamorphosen der Erwerbsarbeit aktiv gestaltend bewältigen will.
Tagungsablauf:
ab 12.00 Uhr Anreise, Imbiss, Einstimmung auf das Thema
13.00 Uhr Begrüssung (Dr. Gerd Peter)
13.15 Uhr Inhaltliche Einführung (Dr. Frieder Otto Wolf, Berlin)
13.30 Uhr Referate
Neue Mitte oder Neue Arbeitnehmer? Soziales Milieu im gesellschaftlichen Strukturwandel (Prof. Dr. Heiko Geiling, Hannover)
Zerfallende Institutionen oder Träger einer neuen Arbeitspolitik? Zur Krise der Gewerkschaften in den Zeiten des Umbruchs (Dr. Helmut Martens, Dortmund)
Neue Arbeit für Köln-Mülheim. Unbezahlte Arbeit als Ausgangspunkt für neue Formen der Arbeit und lokale Ökonomien (Dr. Heide Mertens, Soest)
Perspektiven der Informationsgesellschaft (Andy Müller-Maguhn, Berlin)
14.30 Uhr Erste Diskussion im Plenum
15.15 Uhr Kaffeepause
15.30 Uhr Diskussion im Plenum
ca. 17.00 Uhr Ende der Veranstaltung
Moderation: Dr. Frieder Otto Wolf
Weitere Informationen sowie eine detaillierte Einladung erhalten Sie in der Sozialforschungsstelle Dortmund, Landesinstitut
Ingrid Goertz
Evinger Platz 17
44339 Dortmund
Tel. ++49 (0)231-8596 241
Fax: ++49 (0)231-8596 100
e-mail: goertz@sfs-dortmund.de
Criteria of this press release:
Economics / business administration, Law, Media and communication sciences, Politics, Social studies, Traffic / transport
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications
German
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