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Wissenschaft
33/98 09.02.1998
Wenig Interesse an Rechtschreibreform - Fragen zu den neuen Regeln sind am "Grammatischen Telefon" die Ausnahme
Das Interesse an der Rechtschreibreform nimmt in Berlin und Brandenburg offenbar ab. Bei der Sprachberatungsstelle "Grammatisches Telefon" der Universität Potsdam sind die Anfragen zu den neuen Regeln in den vergangenen Monaten erheblich zurückgegangen. Während im Juni und Juli vergangenen Jahres immerhin noch insgesamt 33 Fragen zur Reform gestellt wurden, waren es von August 1997 bis Januar 1998 durchschnittlich nur noch weniger als drei pro Monat. Insgesamt haben die Potsdamer Sprachberater seit Gründung des "Grammatischen Telefons" im Juni 1997 mehr als 1000 Anrufe registriert. 258 Anfragen bezogen sich auf die Rechtschreibung. So wurde im Bereich der Getrennt- und Zusammenschreibung besonders oft nach der Schreibung von "des weiteren" gefragt, im Bereich der Groß- und Kleinschreibung häufig nach "im folgenden" oder "im voraus" (hier die "alte" Schreibweise). Die Zeichensetzung rangiert mit 236 Anfragen nur knapp hinter der Orthographie. Problematisch scheint hier vor allem die Verwendung des Kommas vor "wie" bei Aufzählungen zu sein. Etwas sicherer sind die Berliner und Brandenburger offenbar bei der Grammatik. Hierzu wurden nur 186 Fragen gestellt. In der Region Berlin-Brandenburg ist das Potsdamer "Grammatische Telefon" bislang einmalig.
Unter der Nummer 0331/977-2424 werden auch weiterhin zwei promovierte Sprachwissenschaftlerinnen montags bis freitags zwischen 10.00 und 12.00 Uhr für einen besseren Draht zur deutschen Sprache sorgen.
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