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"Nationalsozialismus und Erster Weltkrieg", so lautet das Thema der internationalen Tagung, die vom 5. bis zum 7. März in der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf stattfindet. Veranstalter ist der Historiker Prof. Dr. Gert Krumeich. Erwartet werden über 100 Wissenschaftler.
Die Tagung widmet sich der Frage nach der Bedeutung des Ersten Weltkrieges für den Aufstieg und die Verfestigung der nationalsozialistischen Bewegung und des NS-Regimes nach 1933.
Dem Konzept der Veranstaltung liegt die These zugrunde, dass der Nationalsozialismus als Massenbewegung nur Erfolg haben konnte, weil Hitler versprach, Deutschland von der "Schande von Versailles" zu reinigen, den Deutschen ihre "Ehre" sowie die verlorenen Gebiete wiederzugeben, - und somit den Ersten Weltkrieg doch noch zu gewinnen.
In der historischen Forschung besteht Konsens darüber, dass der rasante Aufstieg des Nationalsozialismus und seine Etablierung als "Zustimmungsdiktatur" ohne die Prägung durch den Ersten Weltkrieg kaum erklärbar sind.
Themenblöcke der Tagung sind: 1) "Mentale Mobilmachung". Im Zentrum stehen hier die Instrumentalisierung des Ersten Weltkrieges in der NS-Propaganda sowie die Medialisierung der Kriegserfahrung; hierbei geht es u.a. um den Weltkrieg in Hitlerreden, um den "Dolchstoß-Komplex", um Kriegsausstellungen im 3. Reich und das Motiv des Weltkrieges in der NS-Kunst sowie um Feindbilder und Kriegsmythen im NS-Film.
2) Der Komplex "Tradition und Transformation" beschäftigt sich mit dem "Frontsoldaten"-Mythos im Nationalsozialismus, der Rolle der Kriegsversehrten sowie der SS, der HJ und der Generäle. Zur Sprache kommt auch die Generationenfrage ("Versprochene Siege und erlebte Niederlage - Wie aus Kriegskindern Nazis wurden").
3) "Totalisierung der Gewalt: Der Erste Weltkrieg als Laboratorium kriegerischer Gewalt im 20. Jahrhundert" ist der letzte Themenblock. Hier geht es u.a. um Weltkriegserfahrung und Wirtschaftsideologie im 3. Reich, um "Militärisches Lernen und militärische Lehren in den deutschen Streitkräften zwischen 1918 und 1939", um ethnische Säuberungen und um Fremdarbeiter.
Am Donnerstag, 5. März, gibt es in der "Black Box" (Filmmuseum, Schulstraße 4) um 17.00 Uhr einen öffentlichen Vortrag zum Thema "Die Darstellung des Ersten Weltkrieges im nationalsozialistischen Film"; Referent ist Rainer Rother, Leiter der Kinemathek des Deutschen Historischen Museums, Berlin. Anschließend wird der Film "Unternehmen Michael" (Regie: Karl Ritter, UFA 1937) gezeigt.
Zur Tagung ist in der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf die Ausstellung "Soldatenbilder" zu sehen, die von Studierenden eines Projektseminars konzipiert wurde.
Kontakt: Prof. Dr. Gert Krumeich, Tel. 0211-81-12 926, mail: tagung2009@phil-fak.uni-duesseldorf.de
weitere Informationen: http://www.ns-weltkrieg1.de
Criteria of this press release:
Cultural sciences, History / archaeology, Media and communication sciences, Politics, Social studies
transregional, national
Scientific conferences
German
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