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Wissenschaft
Ausstellung an der Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd
3. April bis 5. Juni 2009
Visionär, unermüdlicher Impulsgeber und Schaffenskünster - Karl Dittert (93) zählt zu den Pionieren des Industriedesigns und renommiertesten Designern Deutschlands. Der langjährige Dozent und Professor an der Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd wurde nach deren Umwandlung zur Fachhochschule für Gestaltung 1972 zum Rektor berufen.
Im Jubiläumsjahr des Hochschulgebäudes 2009 widmet die Hochschule für Gestaltung ihrem Gründungsrektor eine ganz besondere Ausstellung: "aufgedeckt!" stellt den Menschen und Produktdesigner Karl Dittert vor und zeigt die Stationen seines Lebens und Schaffens mit Originalexponaten aus fünf Jahrzehnten fruchtvoller Arbeit.
"Durch sein unermüdliches Engagement hat Karl Dittert die Lehre an der Hochschule nachhaltig geprägt - ebenso wie die Menschen, die bei ihm studiert und mit ihm zusammengearbeitet haben", so Cristina Salerno, Rektorin der HfG Schwäbisch Gmünd. "Wir freuen uns sehr, ihn mit dieser Ausstellung hier in seiner ehemaligen Wirkungsstätte würdigen zu können."
Das Ausstellungskonzept
70 Treppenstufen, viele davon mit Daten aus den wichtigsten Lebensstationen Ditterts versehen, führen den Ausstellungsbesucher von der Straße direkt in die Aula der Hochschule. Diese "Stufen zum Erfolg" dokumentieren Karl Ditterts Werdegang vom Silberschmied zum erfolgreichen Produktdesigner und angesehenen Hochschuldozent.
In der weiträumigen, Licht durchfluteten Jugendstil-Aula erwartet den Besucher eine acht Meter lange überdimensionierte Tafel, gedeckt mit Originalexponaten aus den verschiedenen Schaffensperioden. So sind etwa zahlreiche Silberarbeiten - darunter Tafelsilber und Besteck, Teeservice und Leuchter - aus den Jahren 1948 bis 1960 zu sehen. Klassischer Silber- und Goldschmuck wie die 1949 gefertigte Halskette, Armreif und Brosche zeigen, wie stark sich traditionelle Handwerkskunst mit moderner Formensprache verbindet. Ditterts Meisterstück für die Goldschmiedeprüfung ist ein Altarkreuz aus Kupfer, besetzt mit Amethysten und Bergkristallen.
Viel Vertrautes aus vergangenen Jahrzehnten ist zu sehen: Die Schneidemaschine von 1967, die Dittert für den Küchengerätehersteller ritterwerk fertigte, gehört dazu und ist nur eines von unzähligen typenbildenden Produkten, die Dittert gestaltete. Auch für die Gebrüder Kühn oder etwa WMF entwarf er eine Vielzahl von Produkten. Zu seinen Hauptauftraggebern zählt die Firma VOKO (Franz Vogt & Co., Gießen), für die er diverse Büromöbelsysteme realisierte. Legendär ist sein MEP-Tisch, ein modulares Elementprogramm, das Anfang der siebziger Jahre den modernen Büroarbeitsplatz revolutionierte und wie viele der hier gezeigten Exponate mit Preisen bedacht wurde. Wie beeindruckend umfangreich das Oeuvre des Produktdesigners ist, zeigt sich an einer Auswahl von rund 600 weiteren Objekten, die an einer digitalen Präsentationsstele abrufbar sind.
Die Anordnung der Exponate folgt dabei einer sehr klaren Chronologie. Eindringlich veranschaulicht sie den Wandel des Designs vom Kunsthandwerk hin zur Gestaltung für die Industrie und zeigt den Umbruch in Formgebung und Funktionalität von Produkten. Beides ist eng mit der Geschichte der heutigen Hochschule für Gestaltung sowie der Geschichte Schwäbisch Gmünds verknüpft.
"aufgedeckt!" bietet auch ehemaligen Schülern Ditterts den Rahmen, sich mit einer Auswahl ihres Designspektrums zu präsentieren, wie beispielsweise Hartmut Esslinger, Reiner Moll und Volkmar Rommel, die zur international anerkannten Designerriege zählen.
Die Ausstellungsmacherinnen
Katharina Fleck und Nina Rimane sind Absolventinnen der Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd. Seit ihrer Bachelor-Abschlussarbeit im Februar 2008 ist die Ausstellung zu Karl Dittert eine große Herausforderung ihrer noch jungen Karriere. Reizvoll war für die beiden vor allem die umfassende Bearbeitung eines Projekts - von der designgeschichtlichen Recherche über deren inhaltliche und gestalterische Aufarbeitung bis hin zur Koordination und Produktion der Ausstellungsarchitektur. "In der Gestaltung und Präsentation der Inhalte hatten wir absolut freie Hand. Wir waren Historiker, Texter, Kontakter, Innenarchitekten und Grafikdesigner in einem." Das Ergebnis ist eine ungewöhnliche Ausstellung, die im doppelten Sinne die Biografie und das Werk des Produktdesigners aufdeckt.
"aufgedeckt!" wird mit freundlicher Unterstützung der IKEA-Stiftung und der Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd verwirklicht.
Ausstellung vom 3. April bis 5. Juni 2009
an der Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd
Rektor-Klaus-Str. 100, 73525 Schwäbisch Gmünd
Öffnungszeiten:
Freitag 17./24. April 2009, 16-18 Uhr
Samstag 4./18./25. April 2009, 13-18 Uhr
Eintritt frei
Gruppenführungen nach Absprache.
Weitere Öffnungszeiten im Mai und Juni sind aktuell abrufbar im Internet unter www.hfg-gmuend.de.
Karl Dittert
HfG Schwäbisch Gmünd
None
Katharina Fleck, Nina Rimane
HfG Schwäbisch Gmünd
None
Criteria of this press release:
Art / design
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications
German
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