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Wissenschaft
75. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie, 16. bis 18.4.2009, Mannheim
Mannheim, Donnerstag, 16. April 2009 - Auf neue Strategien zum Einsatz der Stammzellentherapie bei Herzinfarkt setzt die Forschung jetzt, berichtete bei der 75. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) in Mannheim der Präsident des Kongresses, Prof. Dr. Helmut Drexler (Hannover). Von 16. bis 18. April 2009 findet in Mannheim die DGK-Jahrestagung statt, zu der mehr als 7.000 aktive Teilnehmer aus 25 Ländern zusammentreffen.
Die bisherigen Versuche, mit eigenen Stammzellen aus dem Knochenmark von Herzinfarkt-Patienten das zerstörte Herzmuskelgewebe zu ersetzen oder zu regenerieren, hätten bisher eher bescheidene Effekte gehabt. Von selbst kann sich der Herzmuskel nach der Gewebezerstörung durch einen Infarkt nicht wieder erholen.
"Autologe Stammzellen von Patienten mit Herzerkrankungen beziehungsweise deren Risikofaktoren sind ebenfalls geschädigt. Daher ist ihr therapeutisches Potenzial erheblich minimiert", erklärt Prof. Drexler die bisherigen Probleme. Daher geht die Forschung jetzt neue Wege: "Ein Ziel ist die Wiederherstellung der vollen biologischen Aktivität von autologen Zellen." Dies soll erreicht werden, indem die dem Herzinfarkt-Patienten entnommenen Stammzellen im Labor vorbehandelt werden, bevor sie ihm wieder verabreicht werden, zum Beispiel mit so genannten PPAR-Antagonisten, die das Verhalten von Genen beeinflussen, oder mit Stickstoff-verstärkenden Substanzen ("NO-Enhancer").
Stammzellen regen den Regenerationsprozess durch die Ausschüttung von Wachstumsfaktoren und gefäßwachstumssteigernden Faktoren an. Prof. Drexler: "Wenn wir diese Faktoren genau analysiert haben, können wir sie gegebenenfalls synthetisch herstellen und allein oder als Cocktail therapeutisch verabreichen."
Ein anderer neuer Ansatz, berichtet der Experte: "Die Erkenntnis, dass sich Stammzellen aus dem Rückenmark kaum zu Herzmuskelzellen entwickeln, führte zur Suche nach Zellen, die das Potenzial dafür haben. Durch die Einbringung von vier so genannten Transkriptionsfaktoren in eine Zelle, die die spezifische Entwicklung der Zelle beeinflussen, lässt sich eine pluripotente Zelle herstellen, aus der man Herzmuskelzellen züchten kann." Pluripotent bedeutet, dass die Zelle sich in unterschiedliche Richtungen entwickeln kann. Dies könne für die Zukunft großes Potenzial haben, so Prof. Drexler.
Kontakt:
Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK)
Pressestelle
Prof. Dr. Eckart Fleck / Christiane Limberg
Achenbachstr. 43, 40237 Düsseldorf
Tel.: 0211 / 600 692 - 61; E-Mail: limberg@dgk.org
Roland Bettschart, B&K
Pressezentrum am Kongress: 0612-41065003; mobil 0043 676 6356775
Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie - Herz und Kreislaufforschung e.V. (DGK) mit Sitz in Düsseldorf ist eine wissenschaftlich medizinische Fachgesellschaft mit heute mehr als 7000 Mitgliedern. Ihr Ziel ist die Förderung der Wissenschaft auf dem Gebiet der kardiovaskulären Erkrankungen, die Ausrichtung von Tagungen und die Aus-, Weiter- und Fortbildung ihrer Mitglieder. 1927 in Bad Nauheim gegründet, ist die DGK die älteste kardiologische Gesellschaft in Europa. Weitere Informationen unter www.dgk.org.
Criteria of this press release:
Medicine
transregional, national
Scientific conferences
German
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