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Wissenschaft
Das Institut für Geotechnik und Markscheidewesen lädt am 26. April 2001 zu dem Vortrag "Der Wiederaufbau der historischen Stari Most Brücke über die Neretva in Mostar" ein. Der Vortrag findet um 16.00 Uhr im Großen Bergmännischen Hörsaal, Erzstr. 20 statt. Der Referent ist Dipl.-Ing. Gregor Stolarski, Direktor Internationale Projekte der Landesgewerbeanstalt (LGA) Bayern.
Infolge der Kriegshandlungen wurde im November 1993 die historische Neretvabrücke in Mostar, Bosnien-Herzegovina, zerstört. Der Brückenbogen mit dem Komplex der umliegenden Gebäude war von unschätzbarem historischen Wert. Mit einer Spannweite von 28, 7 Metern war er der größte Steinbogen der Welt. Gleichfalls einmalig war die Bautechnik. Die Steinblöcke waren untereinander mit eisernen Dübeln und Klammern verbunden. Für den Bau wurde der örtlich anstehende Kalkstein verwendet. Er weist jedoch ganz ungewöhnliche technische Besonderheiten auf. Obwohl äußerlich an den einzelnen Kalksteinblöcken keine Unterschiede festzustellen waren, verformte sich jeder Stein bei identisch aufgebrachter Last unterschiedlich stark. Die Weltbank finanziert den Wiederaufbau der Brücke, die UNESCO ist mit der fachtechnischen Überwachung betraut. "Es liegt auf der Hand, daß bei einem so schwierigen Baumaterial, das aus Gründen der historischen Originaltreue verwandt werden muß, die Statik des Mauerwerks ein erhebliches Problem darstellt", erklärt der an dem Projekt beteiligte Clausthaler Wissenschaftler, Professor Dr.-Ing. Norbert Meyer vom Institut für Geotechnik Markscheidewesen. "Die Verformung des neuen Bogens während des Baus zu überwachen und die zu erwartende Deformation im Bereich der historischen Widerlager zu prognostizieren, wird unsere Aufgabe sein", erläutert Professor Meyer.
Es liegt bisher kein Referenzobjekt mit vergleichbaren Erfahrungswerten vor. Mit diesem Projekt werden modellhaft Grundlagen für Rekonstruktionsprojekte von Denkmälern geschaffen.
Im Vortrag soll über die technischen Besonderheiten der Baumaterialien, die sich ergebenden Verformungen der Brücke und der Herangehensweise an die Rekonstruktion der Brücke berichtet werden.
Alle Interessierten sind zu diesem Vortrag herzlich eingeladen.
Weitere Informationen:
Technische Universität Clausthal
Institut für Geotechnik und Markscheidewesen
Prof. Dr.-Ing. Norbert Meyer
Erzstraße 18 D-38678 Clausthal-Zellerfeld
Tel: +49-5323-72-2295
Fax: +49-5323-72-2479
eMail: norbert.meyer@tu-clausthal.de
http://www.igmc.tu-clausthal.de/
Criteria of this press release:
Construction / architecture
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications, Research projects, Scientific conferences
German
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