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In der Spezialambulanz für Epilepsiepatienten im Erwachsenen- und Jugendalter der Universitätsklinik für Neurologie Magdeburg wird seit kurzem das Video-EEG-Monitoring zur diagnostischen Überwachung der Patienten rund um die Uhr angeboten.
Die Epilepsie ist eine der häufigsten neurologischen Erkrankungen. So sind etwa 0,5 bis ein Prozent der europäischen Bevölkerung an einer aktiven Epilepsie erkrankt. In Deutschland wird die Zahl auf 500.000 bis 600.000 Menschen geschätzt, das entspricht etwa 18.000 Menschen in Sachsen-Anhalt.
"Epilepsien sind zwar meistens gut behandelbar" dennoch sind viele Betroffene trotz medikamentöser Behandlung nicht dauerhaft anfallsfrei", betont Dr. Friedhelm Schmitt, der gemeinsam mit Dr. Julia Matzen die Patienten der Spezialambulanz für Epilepsie des Erwachsenen- und Jugendalters an der Universitätsklinik für Neurologie Magdeburg betreut. Für die Betroffenen Menschen könne die Erkrankung zudem teilweise erhebliche Auswirkungen auf die berufliche und soziale Situation haben.
Es gibt zahlreiche verschiedene Formen der Epilepsie. Dr. Schmitt: "Gemeinsam ist aber allen Formen, dass sich die Anfälle wiederholt ereignen. Als Ursache macht man dafür vorübergehende gesteigerte Erregbarkeit im Gehirn fest. Diese liegt entweder in eng umschriebenen Gebieten oder im ganzen Gehirn vor." Die Durchführung einer Hirnschrift, das sogenannte Elektroencephalogramm (EEG) hilft dabei oft weiter. "Hierbei werden Elektroden auf die Kopfhaut aufgebracht, um die elektrischen Ströme des Gehirns zu messen", erklärt der Magdeburger Neurologe und Epileptologe.
Im sogenannten Video-EEG-Monitoring kann der Patient gleichzeitig mit einer digitalen Kamera über mehrere Tage hinweg überwacht werden. Aus der Hirnschrift während des Anfalls und der Art der Anfälle könne dann genau bestimmt werden, aus welcher Region des Gehirns der Anfall entsteht, so Dr. Schmitt. In der Regel hilft nämlich hierfür das EEG allein bereits Minuten nach einem Anfall nicht mehr viel weiter." Ziel dieses Video- EEG-Monitoring ist es durch die kontinuierliche Überwachung die genaue Bezeichnung der Art der Epilepsie herauszufinden, zu objektivieren wie oft jemand Anfälle hat sowie neue und alte Therapiemöglichkeiten zu öffnen.
Das Video-EEG-Monitoring wurde im Mai dieses Jahres in der Spezialambulanz für Epilepsiepatienten im Erwachsenen- und Jugendalter in der Universitätsklinik für Neurologie etabliert, seit kurzem kann diese diagnostische Überwachung auch rund um die Uhr erfolgen.
Ansprechpartner für Redaktionen: Dr. Friedhelm Schmitt und Dr. Julia Matzen, Universitätsklinik für Neurologie und Universitätsklinik für Stereotaktische Neurochirurgie Magdeburg, Tel: (0391) 67-15031
Criteria of this press release:
Medicine
regional
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