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08/15/1997 00:00

Gärten im Hochsommer: Mit Giessen ist es nicht getan

Norbert Frie Stabsstelle Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Westfaelische Wilhelms-Universität Münster

    upm-Pressemitteilung der Universitaet Muenster 306/97 - 15. August 1997

    Mit Giessen ist es nicht getan Herbert Voigt vom Botanischen Garten der Universitaet gibt Tips zur Gartenpflege im Hochsommer

    Nachdem nun endlich der Sommer auch in unseren Breitengraden Einzug gehalten hat und uns mit reichlich Sonne verwoehnt, verlangen die Gaerten unsere besondere Aufmerksamkeit, um mit diesen hohen Temperaturen zurechtzukommen. Mit Giessen allein ist es nicht getan, und auch dabei kann man einiges falsch machen, was den Pflanzen hin und wieder gar nicht gut bekommt. Um die groebsten Fehler zu vermeiden, gibt Herbert Voigt, technischer Leiter des Botanischen Gartens der Universitaet Muenster, Tips, worauf der Kleingaertner in seinem gruenen Reich achten sollte, damit die Bluetenpracht erhalten bleibt und das Gemuese bis zur Reife gut gedeihen kann.

    Das Wichtigste gerade in dieser Jahreszeit ist natuerlich die Bewaesserung der Pflanzen. Dabei sollte man unbedingt darauf achten, keinesfalls bei hochstehender Sonne zu giessen, sondern am besten am Abend ab ungefaehr 18 Uhr, wenn die Sonne ihre volle Kraft bereits verloren hat und vielleicht schon hinter den Haeusern versunken ist. Ebenfalls zum Giessen geeignete Uhrzeiten sind - zumindest fuer Fruehaufsteher - die Morgenstunden zwischen fuenf und sechs Uhr.

    Natuerlich muss der Garten gruendlich bewaessert werden. Auf der anderen Seite sollte man aber auch an die Umwelt denken und nur das Traenken, was unbedingt noetig ist, wie Blumen und Gemuese. Nicht dazu gehoeren Rasenflaechen, die zwar optisch schoener sind, wenn sie saftiggruen aussehen, denen aber ein bisschen Trockenheit nicht schadet. "Auch sollte man der Umwelt zuliebe auf Trinkwasser als Giesswasser verzichten, sondern seine Blumen beispielsweise mit Regenwasser aus der Gartentonne oder aus dem eigenen Brunnen traenken", weist Herbert Voigt auf den oekologischen Aspekt hin.

    Die Obstbaeume tragen in diesem Jahr auf Grund des starken Frostes im Fruehjahr wenig Fruechte und kommen ebenfalls mit recht wenig Wasser aus. Dafuer sollte man an die Strassenbaeume vor der eigenen Haustuer denken, die meist nur sehr wenig Wasser zur Verfuegung haben und auch diese abends mitbewaessern. Dachbegruenungen dagegen sollten nicht gegossen werden, es sei denn, sie sind ganz neu angelegt. Dachpflanzen sind trockenheitstolerant und koennen sich nur daran gewoehnen, mit wenig Wasser auszukommen, wenn sie nicht gewaessert werden. Auf diese Weise werden sich die geeigneten Pflanzen fuer das Dach an diesem Standort etablieren.

    Auch Gartenteiche benoetigen im Sommer eine spezielle Pflege: "Zunaechst einmal sollte man die Pumpen ausschalten, damit das kalte Wasser auf dem Grund des Teiches, wo sich bei diesen Temperaturen die Fische und seine sonstigen Bewohner aufhalten, nicht unnoetig durch die Pumpe erwaermt wird und somit seinen Sauerstoff fast ganz verliert", erklaert der Gartenfachmann. Extrem flache Gewaesser deckt man am besten ab, beispielsweise durch Korkplatten .

    Voegeln tut man einen Gefallen, wenn im Garten sinnvoll verteilt Vogeltraenken aufgestellt werden. Selbstverstaendlich sollte sein, dass Vogeltraenken flache Schalen sein muessen, denn in einem Eimer koennten die Voegel ertrinken. "Dabei muss natuerlich bedacht werden, dass die Schalen fast taeglich auch wieder aufgefuellt werden muessen", betont Herbert Voigt.

    Grundsaetzlich sollte man aber natuerlich immer darauf achten, mit der Natur zu arbeiten und die oekologischen Aspekte nicht aus den Augen zu verlieren.


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    Criteria of this press release:
    Biology, Environment / ecology, Oceanology / climate
    transregional, national
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    German


     

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