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Wissenschaft
Vom 22. bis 24. Juni findet in der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf das Symposion „Traditionen jüdischen Denkens in Europa“ statt.
Veranstalter sind das Institut für Germanistik II in Kooperation mit der Arbeitsstelle „Martin-Buber-Werkausgabe“.
Es ist noch nicht allzu lange her, dass das Wissen um die dreifachen Wurzeln der europäischen Kultur in der griechischen Antike, dem Christen- und dem Judentum zu einem unumstrittenen Allgemeingut geworden ist.
Der Düsseldorfer Literaturwissenschaftler Bernd Witte geht mit Leopold Zunz, dem Begründer der Wissenschaft vom Judentum, sogar davon aus, dass der jüdischen Literatur eine gleichrangige Bedeutung wie der Antike innerhalb der Entwicklung der europäischen Kultur zukomme. Allerdings haben wir es hier nach Hannah Arendt mit einer „verborgenen Tradition“ zu tun, die zudem durch den Nationalsozialismus radikal abgebrochen wurde.
Den Spuren dieser Tradition nachzugehen, die in der Vermischung mit den nationalen Kulturen Italiens, Frankreichs und der östlichen Länder Europas in der Geschichte ganz unterschiedliche Entwicklungen genommen hat, ist das erklärte Ziel des Symposions über „Traditionen jüdischen Denkens in Europa“.
Neben Vorträgen zur Philosophie, Kulturkritik und -anthropologie bei Ja'ir Chaim Bacharach, Isaak Wetzlar, Jakob Emden, Jonathan Eibeschütz, Ascher Anschel Worms, Moses Mendelssohn, Martin Buber, Georg Lukács, Walter Benjamin, Hannah Arendt, Margarete Susman, Jean Améry, Imre Kertész und Claude Lévi-Strauss gibt es Beiträge zu literarischen Traditionen bei Heinrich Heine, Franz Kafka, Paul Celan, Hilde Spiel, Umberto Saba, Italo Svevo und Inge Merkel von ausgewiesenen Judaisten, Literatur- und Kulturwissenschaftlern aus den USA, Italien, Belgien und Deutschland.
Im Rahmen dieses Symposions findet am 23. Juni um 20.00 Uhr im Goethe-Museum, Schloss Jägerhof, Jacobistr. 2, eine Lesung mit Stéphane Hessel aus seinem Buch „Ô ma mémoire – Gedichte, die mir unentbehrlich sind“ statt.
Veranstalter des Symposions, das als Auftaktveranstaltung zur Einrichtung eines Forschungsschwerpunkts zum Thema „Jüdische Traditionen in Europa“ an der Philosophischen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf vom 22. – 24.6. im Großen Vortragssaal der Universitäts- und Landesbibliothek, Universitätsstraße 1, stattfinden wird, ist das Institut für Germanistik II der Heinrich-Heine-Universität in Zusammenarbeit mit der Arbeitsstelle der „Martin Buber-Werkausgabe“. Das gesamte Programm finden Sie unter:
http://www.phil-fak.uni-duesseldorf.de/germ2/witte/tagungen/juedisches_denken/
Criteria of this press release:
Cultural sciences, Philosophy / ethics
transregional, national
Scientific conferences
German
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