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Konfliktsituationen ohne tödliche Waffen in den Griff bekommen - das ist das Ziel von nicht-letalen Wirkmitteln. Vor dem Hintergrund der Terrorbekämpfung diskutierten auf einem Symposium in Ettlingen Wissenschaftler, Juristen, Mediziner und Ordnungskräfte Technologien, Anforderungen und Einsatzmöglichkeiten neuer Wirkmittel.
Neuartige Konfliktsituationen ohne tödliche Waffen in den Griff bekommen - das ist das Ziel von nicht-letalen Wirkmitteln. Sie sollen helfen, Krawalle aufzulösen und Angreifer außer Gefecht zu setzen, ohne die Betroffenen dauerhaft zu schädigen, zu verletzen oder gar zu töten. Welche Anforderungen dabei gestellt werden, welche Technologien denkbar sind und wie sich die Wirkmittel einsetzen lassen, darüber diskutierten am 25. und 26. September in der Stadthalle Ettlingen rund 150 Experten aus aller Welt. Veranstalter des ersten Europäischen Symposiums der "European Working Group Non-Lethal Weapons" ist das Pfinztaler Fraunhofer-Institut für Chemische Technologie ICT.
Militär und Polizei kennen Situationen, in denen sie keine scharfen Waffen anwenden wollen: UNO-Friedensmissionen, Bürgerkriege, in denen plötzlich die unbewaffnete Zivilbevölkerung in die Schußlinie gerät, oder Demonstrationen, die zu eskalieren drohen. Typische Fälle für den Einsatz nicht-letaler Wirkmittel, doch oft sind die Ordnungskräfte nicht angemessen ausgerüstet. Zwar benutzt die Polizei schon seit Jahren Wasserwerfer, um Straßenschlachten in Schach zu halten. Dabei gibt es aber unerwünschte Risiken; auch ein Wasserwerfer kann im schlimmsten Fall bleibende Schäden verursachen oder sogar Todesfolgen haben. Weltweit arbeiten Forscher und Entwickler deshalb an neuen Technologien, die ganz gezielt wirken und diese Gefahren für Einsatzkräfte und Angreifer minimieren. Beispiele dafür sind Mikrowellen, die Fahrzeuge, Handys und militärische Ausrüstung lahmlegen können, Schäume, die Wege und Zugänge versperren, Scheinwerfer, die blenden, Fangnetze, die Personen festsetzen, sowie Stinkbomben, bei denen jeder die Flucht ergreift.
Auch das ICT entwickelt Konzepte und Technologien für nichtletale Wirkmittel. Die Fraunhofer-Wissenschaftler arbeiten dabei in internationalen Gremien mit. Um die europäischen Aktivitäten zu fokussieren, riefen sie 1998 die "European Working Group Non-Lethal Weapons" ins Leben. Zum ersten Symposium der Arbeitsgruppe reisten rund 150 Teilnehmer aus fast 20 Ländern weltweit an, darunter USA und Rußland. In rund 30 Vorträgen tauschten Wissenschaftler, Juristen, Mediziner sowie Vertreter von Polizei und Militär Informationen über den Stand der Technik aus und erörterten neue Technologien, ihre Möglichkeiten, Auswirkungen und Risiken. Ein wesentliche Rolle spielten dabei auch rechtliche, medizinische, psychologische und kulturelle Aspekte. Das Symposium soll künftig alle zwei Jahre stattfinden.
Ansprechpartner:
Dr. Karl-Friedrich Ziegahn
Telefon 07 21/46 40-3 88, Fax 07 21/46 40-237, kfz@ict.fhg.de
Fraunhofer-Institut für Chemische Technologie ICT
Joseph-von-Fraunhofer-Straße 7
76318 Pfinztal-Berghausen
http://www.ict.fhg.de/deutsch/index.html
http://www.fraunhofer.de/german/press/pi
Criteria of this press release:
Biology, Chemistry, Mechanical engineering, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Social studies
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications, Scientific conferences
German
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