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12/09/2010 10:41

Fördermillionen aus Brüssel für FAU-Forscher

Pascale Anja Dannenberg Kommunikation und Presse
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

    Über eine prestigeträchtige Auszeichnung und ein Fördergeld in Höhe von 1,9 Millionen Euro kann sich Prof. Dr. Peter Wasserscheid vom Lehrstuhl für Chemische Reaktionstechnik der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) freuen. Der Chemiker gehört zu der kleinen Gruppe von herausragenden Forschern, die vom European Research Council (ERC) einen „Advanced Investigators Grant“ erhalten. Unter den so geehrten Wissenschaftlern ist auch Prof. Dr. Vahid Sandoghdar. Der Physiker, der zurzeit noch an der ETH Zürich tätig ist, wird 2011 an das Erlanger Max-Planck-Institut wechseln und gleichzeitig als Alexander-von-Humboldt-Professor an der FAU lehren und forschen.

    „Der ERC vergibt seine Advanced Grants ausschließlich für als bahnbrechend und exzellent bewertete Forschungsvorhaben. Daher ist die Förderung ein großartiger Erfolg für die FAU im internationalen Wettbewerb und eine Auszeichnung für den Exzellenzcluster ,Engineering of Advanced Materials‘, dem Professor Wasserscheid angehört – denn das wissenschaftliche Umfeld ist ein wichtiges Kriterium bei der Bewertung“, sagt Prof. Dr. Karl-Dieter Grüske, Präsident der Universität Erlangen-Nürnberg. „Außerdem sind wir sehr stolz, dass wir mit Professor Sandoghdar einen so herausragenden Forscher nach Erlangen holen können. Ich gratuliere beiden Wissenschaftlern und ihren Teams ganz herzlich.“

    Die Basis für neue Energieträger
    Prof. Dr. Peter Wasserscheids Projekt wird in den kommenden fünf Jahre mit 1,9 Millionenen Euro von der Europäischen Union gefördert. Wasserscheid und sein Team erforschen in dem Projekt Reaktionsbeschleuniger, so genannte Katalysatoren. Das sind Stoffe, die die Geschwindigkeit einer chemischen Reaktion erhöhen, ohne dabei selbst verbraucht zu werden. Ziel der Forscher ist es, Katalysatoren, die heute schon eingesetzt werden, mit Hilfe eines dünnen flüssigen Salzfilms so zu verändern, dass zum Beispiel bei den Reaktionen weniger Abfallprodukte entstehen oder die Katalysatoren länger im Einsatz bleiben können, ohne ihre Wirksamkeit zu verlieren.
    Die Erlanger Chemie-Ingenieure wollen sich dabei ganz besonders auf Dehydrier-Reaktionen konzentrieren – Reaktionen, bei denen organische Moleküle Wasserstoff freisetzen. Diese Reaktionen spielen traditionell bei der Verarbeitung von Rohöl eine große Rolle. Die Methode könnte jedoch in Zukunft auch in der Energietechnik enorm an Bedeutung gewinnen: Sie erlaubt es, Wasserstoff in organischen Molekülen anzureichern und gezielt wieder freizusetzen – und damit auch Energie zu speichern und bei Bedarf an einem beliebigen Ort und zu einer beliebigen Zeit wieder zur Verfügung zu stellen.

    Zur Person: Prof. Dr. Peter Wasserscheid
    Peter Wasserscheids wissenschaftliches Interesse gilt den ionischen Flüssigkeiten, einer Stoffklasse mit neuartigen und für vielerlei Anwendungen perspektivreichen Eigenschaften. Professor Wasserscheid leitet seit 2003 den Erlanger Lehrstuhl für Chemische Reaktionstechnik. Für seine wissenschaftliche Arbeit wurde er unter anderem 2006 mit dem höchstdotierten deutschen Förderpreis, dem Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis, ausgezeichnet.

    Schwächste Lichtquellen sichtbar machen
    Das Projekt von Prof. Dr. Vahid Sandoghdar wird in den kommenden fünf Jahren mit rund 1,9 Millionen Euro unterstützt. Ziel der Forscher um Sandoghdar ist es, erstmalig einzelne Ionen in einem Kristall mit Hilfe von Licht aufzuspüren. Einzelne Atome, Moleküle oder Halbleiter-Quantenpunkte kann man seit mehr als zwei Jahrzehnten mit optischen Methoden erfassen und abbilden. Ionen hat man bisher nur im Hochvakuum in einer speziellen Falle einzeln untersuchen können. Bei Ionen in Kristallen ist das bisher noch nicht gelungen, weil die Teilchen in der Regel nur sehr schwach leuchten. Sandoghdar und sein Team wollen diese Herausforderung angehen. Dabei profitieren die Forscher von ihrer langjährigen Erfahrung mit empfindlichen Messungen an Nanoteilchen und Molekülen.

    Ionen in Festkörpern sind interessant für eine Reihe von technologische Anwendungen. Vom Zugang zu einzelnen dieser Teilchen erhoffen sich die Forscher neue Hinweise auf deren Eigenschaften. Ionen könnten außerdem der Schlüssel zu einem neuen System für quantenoptische Messungen sein – eine Grundlage für Quanten-Informationsverarbeitung.

    Zur Person: Prof. Dr. Vahid Sadoghdar
    Vahid Sandoghdar gilt als einer der weltweit führenden Wissenschaftler auf dem Gebiet der Nano-Optik. Er wird 2011 sein Amt als einer der Direktoren des Max-Planck-Instituts für die Physik des Lichts in Erlangen antreten und gleichzeitig als Alexander-von-Humboldt-Professor an der FAU lehren und forschen. Die Humboldt-Professur ist mit einer Ausstattung von rund 5 Millionen Euro der höchstdotierte internationale Forschungspreis Deutschlands.

    Die Universität Erlangen-Nürnberg, gegründet 1743, ist mit rund 29.000 Studierenden, 550 Professorinnen und Professoren sowie 2000 wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte Universität in Nordbayern. Schwerpunkte in Forschung und Lehre liegen an den Schnittstellen von Naturwissenschaften, Technik und Medizin in engem Dialog mit Jura und Theologie sowie den Geistes-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften. Seit Mai 2008 trägt die Universität das Siegel „familiengerechte Hochschule“.

    Mehr Informationen:
    Prof. Dr. Peter Wasserscheid
    Tel.: 09131/85-27420
    wasserscheid@crt.cbi.uni-erlangen.de

    Prof. Dr. Vahid Sandoghdar
    Tel.: +41 44 633 4621
    vahid.sandoghdar@ethz.ch


    Images

    Prof. Dr. Peter Wasserscheid
    Prof. Dr. Peter Wasserscheid
    Foto: FAU/Erich Malter
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    Prof. Dr. Vahid Sandoghdar
    Prof. Dr. Vahid Sandoghdar
    Foto: privat
    None


    Criteria of this press release:
    Business and commerce, Journalists, Scientists and scholars, all interested persons
    Chemistry, Information technology, Materials sciences, Physics / astronomy
    transregional, national
    Contests / awards, Research projects
    German


     

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