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Weniger Medienbeschäftigte in Baden-Württemberg. Dynamisches Wachstum in nicht-industriellen Medienbranchen Regional unterschiedliche Entwicklungen
Knapp 10.000 Arbeitsplätze in Baden-Württemberg gingen zwischen 1980 und 1995 in der Medienwirtschaft verloren. Damit sank die Zahl der Medienjobs im Land um 4,1 Prozent, während sie bundesweit im gleichen Zeitraum nur um 0,7 Prozent abnahm. Strukturelle Veränderungen und Beschäftigungseinbrüche im industriellen Bereich sind der Grund, daß das dynamische Wachstum des nichtindustriellen Mediensektors insgesamt kaum zu Buche schlägt. So ging die Zahl der Arbeitsplätze im Land etwa im (großen) Bereich der Datenverarbeitung und Büromaschinenherstellung seit 1980 um 60 Prozent zurück, während sich die Arbeitsplätze in der (relativ kleinen) Wirtschaftswerbung im gleichen Zeitraum verdoppelte. Im Auftrag der Akademie für Technikfolgenabschätzung untersuchte das IMU-Institut für Medienforschung und Urbanistik (Stuttgart), wie sich Multimedia-Technologien in Baden-Württemberg auf den Arbeitsmarkt auswirken. Dabei wurden unter anderem Verlage, Druckereien, Datenverarbeitung, die Wirtschaftswerbung, die Bundespost, und der Bereich "Kunst und Medien" unter die Lupe genommen. Die Studie ist Teil des Projekts "Regionale Erneuerung durch Multimedia?" der Akademie für Technikfolgenabschätzung. Schwerpunkte waren die Regionen Mannheim, Karlsruhe und Stuttgart, in denen sich der Medien-Arbeitsmarkt höchst unterschiedlich entwickelte. Mannheim glänzt mit einer Zuwachsrate von fast 10 Prozent, hat aber noch immer einen im Vergleich zum Landesdurchschnitt niedrigen Beschäftigtenanteil im Mediensektor. Karlsruhe und Stuttgart weisen höhere Anteile von Medienbeschäftigten auf, verzeichnen aber negative Trends: So bescherte der Einbruch der Beschäftigtenzahlen bei Radio- und Fernsehherstellern der Region Karlsruhe 1.450 (minus 4,7 Prozent) weniger Medien-Arbeitsplätze. Am negativsten verlief die Entwicklung in der Region Stuttgart, wo in der Medienbranche 6.600 Jobs wegfielen und die Zahl der Beschäftigten gegenüber 1980 um 7,7 Prozent abnahm. Insgesamt werden den eher kreativen, "wissensbasierten" Medienbranchen wie der Wirtschaftswerbung oder der Filmwirtschaft gute Entwicklungschancen vorausgesagt, während im verarbeitenden Sektor (etwa bei den Druckereien) die Zahl der Arbeitsplätze kaum zunehmen wird. Nach Auffasung der Wissenschaftler steht die Medienbranche aufgrund des globalen Wettbewerbs unter hohem Innovationsdruck. Deshalb schlagen sie vor, die Maßnahmen von Politik und Wirtschaft zur Medienförderung auch in Baden-Württemberg konsequent zu bündeln. Ansonsten könnten die beschäftigungspolitischen Chancen multimedialer Technologien nicht genutzt werden.
Die Studie ist als Arbeitsbericht Nr. 81 (Grammel, R., Iwer, F.: Mögliche Arbeitsplatzeffekte durch Multimedia in ausgewählten Regionen Baden-Württembergs. Juli 1997 - ISBN 3-930241-87-0) erschienen und kann bei der Akademie für Technikfolgenabschätzung in Baden-Württemberg, Industriestraße 5, 70565 Stuttgart, Tel. 0711/9063-221, Fax 0711/9063-299, bestellt werden.
Criteria of this press release:
Economics / business administration, Social studies
transregional, national
Research projects
German
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