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Wissenschaft
Für lange Zeit wurde die Abwanderung hochqualifizierter Spezialisten aus Ländern, die von außen durch Entwicklungszusammenarbeit unterstützt werden, als quasi unvermeidbarer Nebeneffekt der Entwicklungshilfe angesehen. Es schien, als würde das angestrebte "capacity building" mehr oder minder direkt zu einem kontraproduktiven "brain drain" führen. Dieser Fragestellung ging das Projekt "Migrants‘ Capacities for the Moldovan Health System Development" nach, das im Mai 2011 am Global and European Studies Institute der Universität Leipzig erfolgreich abgeschlossen wurde.
Wissenschaftler der Universität Leipzig erkundeten die Möglichkeiten, wie die Kompetenzen der zahlreichen Mediziner, die in den letzten Jahren Moldava verlassen haben und in verschiedenen europäischen Ländern arbeiten, für die Entwicklung des moldauischen Gesundheitssystems genutzt werden können. Das Konzept der Wissenszirkulation zeigt, dass gerade Hochqualifizierte sehr mobil sind und auch von anderen Orten als ihrem Heimatland auf dessen Entwicklung Wirkung ausüben können. Das Konzept fand zudem Eingang in ein Handbuch der "best practices" der Joint Migration and Development Initiative (JMDI), einer gemeinsamen Initiative von EU und UNO im Rahmen des global forum on migration and development. Das Projekt wurde gemeinsam mit dem Moldova-Institut Leipzig (MIL) und der Moldauischen Staatlichen Universität für Medizin und Pharmazie durchgeführt.
In der Folge der Studie wurden 32 Skizzen für Folgeprojekte ausgearbeitet, mit Beteiligung der moldauischen medizinischen Diaspora wurden vier neue Anträge gestellt, von denen drei bereits erfolgreich waren. Zudem entstand ein Plan für Lehre, Forschung und Modernisierung des Curriculums im Gesundheitsbereich Moldovas und eine Reihe von Empfehlungen an die moldauische Regierung und an die Gebergemeinschaft. Die Studie "Migration and Development in the Moldovan Health System. Global Trends and Local Challenges" wird im Juli 2011 in der Schriftenreihe des MIL erscheinen und während des nächsten Migration for Development Knowledge Fair (Brüssel, September 2011) präsentiert. Die Vorschläge für die Forschungsagenda zum Zusammenhang von Migration und Entwicklung werden demnächst in den GESI Working papers veröffentlicht.
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Weitere Informationen:
Prof. Dr. Matthias Middell
Telefon: +49 341 97-30230
E-Mail: middell@uni-leipzig.de
www.uni-leipzig.de/cas
Dr. Victoria Reinhardt
E-Mail: reinhardt@uni-leipzig.de
Criteria of this press release:
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Social studies
regional
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German
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