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Wissenschaft
upm-Pressemitteilung der Universitaet Muenster 254/97 - 02. Juli 1997
Moderne Labors in zentraler Lage
Neubau des Instituts fuer Lebensmittelchemie wurde eingeweiht
Nach vielen Jahren der Unterbringung in isolierter Lage an der Piusallee und der Arbeit unter beengten Verhaeltnissen haben sich die Voraussetzungen fuer Forschung und Lehre am Institut fuer Lebensmittelchemie der Universitaet Muenster spuerbar veraendert: In nur 16-monatiger Bauzeit enstand an der Corrensstrasse und damit im Bereich des naturwissenschaftlichen Zentrums der Universitaet ein dreigeschossiger Neubau fuer das mittlerweile vor Berlin groesste lebensmittelchemische Institut in Deutschland. Am Freitag (4. Juni 1997), einen Tag nach dem 60. Geburtstag von Institutsdirektor Prof. Dr. Hans-Peter Thier und ein knappes halbes Jahr nach der Schluesseluebergabe, wurde das mit einem Finanzvolumen von rund 10,5 Millionen Mark errichtete Gebaeude in Anwesenheit der nordrhein-westfaelischen Wissenschaftsministerin Anke Brunn offiziell eingeweiht.
Das in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Gebaeuden der Anorganischen Chemie, der Organischen Chemie und der Biochemie gelegene Gebaeude von rund 1300 Quadratmeter Nutzflaeche, das nunmehr den baulichen Abschluss des Naturwissenschaftlichen Zentrums zum Orle(acute)ansring hin bildet, besteht aus einem langgestreckten dreigeschossigen Gebaeude aus dunkelgrauem Verblendmauerwerk fuer Forschung und Lehre, an das sich an einer Seite ein tranparenter viertelkreisfoermiger Verwaltungstrakt anschliesst. In dem langgestreckten Teil befinden sich im Erdgeschoss neben den technischen Einrichtungen zwei Seminarraeume, eine kleine Werkstatt, ein Kuehlraum sowie die Analysenausgabe. Im ersten und zweiten Obergeschoss sind die Labors fuer die wissenschaftlichen Mitarbeiter und Studierenden untergebracht. Der Verwaltungstrakt beherbergt neben den Bueros und Dienstraeumen einen weiteren Seminarraum sowie die Bibliothek.
Mit der Einweihung des Neubaus hat sich der langjaehrige Wunsch der Universitaet um eine den heutigen Anforderungen der Lebesmittelchemie entsprechende Unterbringung erfuellt. 80 Studierende sind heute im Hauptstudium fuer die Lebensmittelchemie eingeschrieben, und das muenstersche Institut steht damit hinsichtlich seiner Groesse inzwischen bundesweit an der Spitze aller lebensmittelchemischen Institute. Von den modernen Labors wird auch die Forschung an diesem Institut sicher profitieren. Zu den Schwerpunkten der lebensmittelchemischen Forschung in Muenster zaehlen Untersuchungen zum Verlauf nicht-enzymatischer Braeunungsreaktionen ("Maillard- Reaktionen") in Lebensmitteln sowie zu chemischen Lagerveraenderungen von Lebensmitteln und kosmetischen Produkten, die Weiterentwicklung der Lebensmittelanalytik- und - beurteilung sowie die Spurenanalyse von Pflanzenschutzmittel- Rueckstaenden und Kontaminanten.
Seit ihren Anfaengen befand sich die Lebensmittelchemie, die als eigene Disziplin in Deutschland vor gut 120 Jahren durch Joseph Koenig (1843 - 1930) in Muenster begruendet wurde, zunaechst allerdings nur durch einige Lehrveranstaltungen im Rahmen der Pharmazie vertreten war, sich spaeter zu einer eigenen Abteilung entwickelte und 1964 als eigenes Institut gegruendet wurde, im ehemaligen Wohnhaus des Grosskaufmanns Althoff in der Piusalllee. In diese Vilaa zog nach einem Umbau zu Laborraeumen 1934 das damalige "Institut fuer Pharmazie und Chemische Technologie", wo die Lebensmittelchemie anfangs angesiedelt war. 1943 wurde das Gebaeude durch einen Luftangriff schwer beschaedigt. Es wurde zunaechst notduerftig wieder hergerichtet und beherbergte ab 1946 neben der Pharmazuetischen Chemie gleichzeitig fuenf Jahre die gesamte Chemie, deren Institutsgebaeude voellig zerstoert war.
Mit der steigenden Zahl der Studierenden und Mitarbeiter in der Pharmazie reichten die Laborraeume in der Althoffschen Villa nicht mehr aus, die Lebensmittelchemie wurde zeitweilig ausgelagert und notduerftig im 1. Obergeschoss des Gebaeudes Alter Steinweg 1 (Regensberg) untergebracht. Mit Planung eines Neubaus fuer die Pharmazeutische Chemie an der Hittorfstrasse war zunaechst daran gedacht, dort eine Etage fuer die damalige Abteilung fuer Lebensmittelchemie zur Verfuegung zu stellen. Als das Gebaeude indes 1965 bezugsfertig war, hatten sich die Verhaeltnisse aufgrund weiter steigender Studentenzahlen in der Pharmazie geaendert, das mittlerweile eigenstaendige Institut fuer Lebensmittelchemie zog nicht mit in die Hittorfstrasse, sondern verblieb in der Piusallee. Zwischenzeitlich teilte es sich hier die Villa mit Teilen des Instituts fuer Mikrobiologie und Arbeitsgruppen der Organischen und Analytischen Chemie. Mit deren Umzug in den Bereich des Naturwissenschaftlichen Zentrums verbesserte sich zwar die Raumsituation fuer die Lebensmittelchemie, doch um so mehr bekam sie das Problem der isolierten Lage in der Altstadt zu spueren.
Fuer Prof. Thier, der vor 23 von Erlangen nach Muenster kam und hier im Herbst 1979 die Leitung des Instituts fuer Lebensmittelchemie uebernommen hat, ist die Einweihung des Neubaus einen Tag nach Vollendung seines 60. Lebensjahres sicher ein besonderes Geburtsatgsgeschenk.
Criteria of this press release:
Biology, Chemistry
transregional, national
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