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04/08/2002 00:00

Romanistik zwischen Tradition und Entgrenzung

Pernille Jaeger Public Relations und Kommunikation
Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt (Main)

    Drei Symposien zum hundertjährigen Jubiläum der Frankfurter Romanistik

    FRANKFURT. Das hundertste Jubiläum der Frankfurter Romanistik nimmt das Institut für Romanische Sprachen und Literaturen der Johann Wolfgang Goethe-Universität zum Anlass, einen Blick auf Konjunkturen, Kontinuitäten und Brüche in diesem Fach im 20. Jahrhundert zu werfen. Außerdem soll über Zukunft und Perspektiven der Romanistik nachgedacht werden. "Die romanischen Kulturen verändern sich, und es verändern sich auch die Bedingungen und die Formen unserer Lehre und Forschung", so Prof. Dr. Jürgen Erfurt, Initiator des Kongresses "Romanistik zwischen Tradition und Entgrenzung. Praxis und Perspektiven", die vom 18. bis 20. April im Casino des IG-Farben-Ensembles, Campus Westend, veranstaltet wird. Die Festrede "Über Ruhm, Coolness und Wahrheit und andere Fragen der europäischen Sprachkultur. Ein Beispiel angewandter Romanistik" hält Prof. Dr. Jürgen Trabant (Freie Universität Berlin) am 18.April um 19 Uhr im Casino.

    Noch vor Gründung der Universität im Jahr 1914 erhielten in Frankfurt romanistische Forschung und Lehre ihren ersten institutionellen Ort: 1902 öffnete die Akademie für Handels- und Sozialwissenschaften. Ihrem ersten Rektor, dem Schweizer Romanisten Heinrich Morf (1845-1931), und seinem Nachfolger Matthias Friedwagner (1861-1940) gelang es, neben praxisorientiertem Sprachunterricht auch eine weitgespannte sprach- und literarhistorische Lehre und Forschung zu etablieren.

    Zu den drei thematisch unterschiedlich ausgerichteten Jubiläumssymposien vom 18. bis 20. April werden über 70 Referentinnen und Referenten aus dem In- und Ausland erwartet. Das Symposium "1902-2002: Eine Zwischenbilanz romanistischer Fachgeschichte" soll die fachgeschichtliche Entwicklung der deutschen Romanistik des 20. Jahrhunderts mit Blick auf die gegenwärtige Situation hin darstellen. Verschiedene Beiträge widmen sich dabei der romanistischen Institutionengeschichte des 20. Jahrhunderts, individuellen Forschungsleistungen oder der zeitgenössischen kulturwissenschaftlichen Entgrenzung des Fachs. Den Plenarvortrag hält am 19. April um 9 Uhr Prof. Dr. Utz Maas (Osnabrück): "Entwicklungslinien der Sprachwissenschaft im frühen 20. Jahrhundert im Spiegel von Vertreibung deutschsprachiger SprachwissenschaftlerInnen nach 1933".
    Das Symposium "Sprache, Mehrsprachigkeit und Migration als Gegenstand und Ressource der Romanistik" konzentriert sich auf die zentralen Aspekte kultureller Identifikationsprozesse und auf das Phänomen von Mehrsprachigkeit im Kontext der Migration. Berücksichtigt werden die Dialektik von sozialen und sprachlichen Grenzen bzw. Entgrenzungsprozessen im Kontext von Migrationskulturen in Deutschland und anderen Ländern mit ausgeprägt multikulturellen Verhältnissen ebenso wie kulturelle und sprachliche Formen, die zwischen der Herkunfts- und der Aufnahmekultur neu entstanden sind. Der Plenarvortrag von Prof. Dr. Birgit Scharlau (Frankfurt) am 19. April um 14 Uhr trägt den Titel "Die Romania beginnt am Grüneburgplatz - Elemente einer postnationalen Romanistik".

    Das dritte Symposium thematisiert unter dem Titel "Curriculum, Module und Neue Medien: Romanistik im Umbruch" die veränderten Ansprüche an die zeitgenössische Romanistik, die sich auf Grund technologischer und politisch-institutioneller Veränderungen im vergangenen Jahrzehnt ergeben haben. Da diese Entwicklungen längst neue Studiengänge und Curricula sowie neue Lehr- und Lernformen mit sich gebracht haben, stellt sich die Frage, auf welche Weise die Ergebnisse der jüngsten Umbruchprozesse für die romanistische Lehre des 21. Jahrhunderts fruchtbar gemacht werden können. Prof. Dr. Helene Harth (Präsidentin der Deutsch-Französischen Hochschule Saarbrücken) hält am 18. April um 14.15 Uhr den Eröffnungsvortrag zum Thema: "Schriftkultur und Neue Medien - eine Herausforderung an die Philologien".

    Zu einem Gesprächsforum "Romanistische Lebenswege - Frankfurter Absolventen berichten" sind am 19.April um 18 Uhr (IG Hochhaus, Raum 311, EG) auch Ehemalige eingeladen, nicht zuletzt um ein Alumni-Netzwerk anzuregen. Prominente Ehemalige, wie der Korrespondent der FAZ in Madrid, Walter Haubrich, die Leiterin des Europa-Büros der Stadt Frankfurt am Main, Carolina Romahn, und Dr. Arnold Spitta, Referatsleiter beim DAAD, berichten über ihr Romanistikstudium in Frankfurt und darüber, welchen Stellenwert die romanistische Ausbildung für ihre berufliche Biographie hat.

    Nähere Informationen: Prof. Dr. Jürgen Erfurt, Institut für Romanische Sprachen und Literaturen, Telefon 069/798-32021; E-Mail: Erfurt@em.uni-frankfurt.de oder kolloquium@em.uni-frankfurt.de, im Internet: www.romanistik.uni-frankfurt.de/100-Jahre-Romanistik


    More information:

    http://www.romanistik.uni-frankfurt.de/100-Jahre-Romanistik


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    History / archaeology, Language / literature, Social studies, Teaching / education
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Scientific conferences, Studies and teaching
    German


     

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