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Die Philosophische Fakultät I der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) wird morgen (11. April 2012) die Ehrendoktorwürde an Andreas Hüneke verleihen. Sie würdigt damit die besonderen Verdienste, die der Kunsthistoriker in seinen wissenschaftlichen Arbeiten zum deutschen Expressionismus und zur NS-Aktion „Entartete Kunst“ erworben hat.
„Andreas Hüneke gehört ohne Zweifel zu den profiliertesten deutschen Kunsthistorikern für die Bereiche des deutschen Expressionismus und die Aktion 'Entartete Kunst' - dem systematischen Versuch der Zerstörung der modernen Kunst von Seiten der Nationalsozialisten“, sagt sein Laudator Professor Olaf Peters. “Hüneke hat hier grundlegende Arbeiten vorgelegt, die international rezipiert werden und ihn insbesondere im Bereich der NS-Kunstpolitik zu einem führenden Experten haben werden lassen. Mit seiner Forschung hat er zudem wichtige Grundlagenarbeit zur Geschichte des modernen Museums in Deutschland geleistet.“
Die Promotionsurkunde überreicht der Dekan der Philosophischen Fakultät I, Professor Burkhard Schnepel, während eines Festaktes. Anlässlich der Verleihung der Ehrendoktorwürde öffnet am 12. April im Landeskunstmuseum „Stiftung Moritzburg“ eine Kabinettausstellung mit Gemälden von Andreas Hüneke. Unter dem Titel "van gockel und cha gallus, kikiriki, kikiriko und andere parodien zur modernen kunst" werden seine bildkünstlerischen Parodien gezeigt.
Andreas Hüneke wurde 1944 im sächsischen Wurzen geboren. Er studierte von 1965 bis 1970 Theologie und Kunstgeschichte an der MLU. Von 1971 bis 1977 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter an der damaligen Staatlichen Galerie Moritzburg Halle, heute Stiftung Moritzburg. Auch nach seinem Weggang ist er dem Kunstmuseum stets verbunden geblieben. Ausgangspunkt seiner Beschäftigung mit dem Thema NS-Kunstpolitik war die Aktion "Entartete Kunst" in Halle, die zur Zerstörung der vor allem von Max Sauerlandt und Alois J. Schardt in der Moritzburg aufgebauten Moderne-Sammlung führte.
Seit 1978 arbeitet Hüneke freiberuflich als Kunsthistoriker, Kritiker und Ausstellungskurator. Von 1995 bis 2004 war er Vizepräsident des internationalen Kunstkritikerverbands AICA. Vor 15 Jahren entdeckte er ein Exemplar des Inventars aller 1937 beschlagnahmten Kunstwerke aus deutschen Museen. Seit April 2003 lehrt und forscht er an der Freien Universität Berlin an der Forschungsstelle zur "Entarteten Kunst".
Ansprechpartner:
Prof. Dr. Burkhard Schnepel
Dekan der Philosophischen Fakultät I
Telefon: 0345 55 24 190
E-Mail: burkhard.schnepel@ethnologie.uni-halle.de
Prof. Dr. Olaf Peters
Institut für Kunstgeschichte und Archäologien Europas
Telefon: 0345 55 24311
E-Mail: olaf.peters@kunstgesch.uni-halle.de
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