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Wissenschaft
Zwei Projekte der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) werden jetzt durch das neu gegründete Bayerische Forschungsnetzwerk für Molekulare Biosysteme (BioSysNet) gefördert: Dr. Beate Winner vom Interdisziplinären Zentrum für Klinische Forschung untersucht die gestörte Verbindung zwischen Nervenzellen im frühen Stadium der Parkinson-Krankheit. Prof. Dr. Robert Slany vom Lehrstuhl für Genetik will in seinem Forschungsprojekt die medizinischen Vorgänge verstehen lernen, die im Körper von Kindern mit Leukämie ablaufen. Das Forschungsnetzwerk wird durch das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst mit insgesamt rund 18,1 Mio. Euro gefördert.
Erforschung von Parkinson im Frühstadium
„Bei Patienten mit Parkinson sammeln sich unterschiedliche Proteine, unter anderem das so genannte Alpha-Synuclein, in den Nervenzellen“, erläutert Dr. Beate Winner. „Das führt dazu, dass die Nervenzellen nur noch mit verminderter Funktion interagieren, weil kleine Proteinklumpen, die Alpha-Synuclein enthalten, die Verbindung zwischen den Nervenzellen blockieren.“ Dr. Winner und Dr. Francesc Perez-Branguli untersuchen gemeinsam mit ihrem Forschungsteam, welche zusätzlichen genetischen Faktoren am Verlust der so genannten Konnektivität beteiligt sind. Das Forschungsvorhaben trägt den Titel „Transkriptomanalysen zur Untersuchung der synaptischen Dysfunktion in Synucleinopathien“ und wird im Rahmen von BioSysNet mit rund 250.000 Euro gefördert.
Leukämie bei Kindern verstehen lernen
Das Projekt von Prof. Dr. Robert Slany hat zum Ziel, Kinderleukämie näher zu erforschen. „Man kann sich die Leukämiezelle im übertragenen Sinne wie eine aus dem Takt gekommene Taschenuhr vorstellen, bei der Teile des Mechanismus viel zu schnell laufen“, beschreibt Prof. Slany. Interne Steuermechanismen des Körpers sind außer Kontrolle. In der Folge entziehen sich die Leukämiezellen jeder Wachstumskontrolle und überschwemmen schließlich den Organismus.
„Bisher haben wir uns sozusagen ein Rädchen nach dem anderen angesehen, um die Ursachen für diese Fehlsteuerung zu erforschen. Inzwischen gibt es aber neue Techniken, die uns erlauben, den kompletten Mechanismus, inklusive aller Einzelteile, als Ganzes zu beobachten und zu analysieren“, sagt Slany. Durch den Vergleich von gesunden Zellen und Leukämiezellen mit diesen Methoden der Systembiologie ist es ihm und seinem Team möglich, den Vorgang der Leukämie zum ersten Mal umfassend, quasi aus der Vogelperspektive, zu betrachten und somit besser zu verstehen. Die für diesen Forschungsansatz benötigten Techniken sind allerdings noch immer sehr kostenintensiv und können mit den üblichen Forschungsgeldern kaum finanziert werden. „Deswegen ist das innovative bayerische Förderungsmodell im Rahmen von
BioSysNet für uns eine einmalige Gelegenheit unseren Ansatz weiter zu verfolgen.“ Das Projekt von Prof. Slany trägt den Titel „Transcriptional priming as global mechanism controlling self renewal and differentiation during hematopoietic development”. Es wird vom Forschungsnetzwerk mit rund 250.000 Euro gefördert.
BioSysNet
Das Bayerische Forschungsnetzwerk für Molekulare Biosysteme will die Biosystemforschung in Bayern bündeln und stärken und fördert aktuell 23 Projekte an bayerischen Hochschulen und Universitäten. Es sichert die Innovationsfähigkeit in einem Zukunftsgebiet, das für alle akademischen und wirtschaftlichen Aktivitäten in der Biomedizin von zentraler Bedeutung ist. Im Rahmen des Zentrums sollen eine neue Generation von interdisziplinär denkenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern ausgebildet und die Zukunft der Lebenswissenschaften in Deutschland und Europa entscheidend mitgestaltet werden.
Die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU), gegründet 1743, ist mit 33.500 Studierenden, 630 Professuren und rund 12.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte Universität in Nordbayern. Und sie ist, wie aktuelle Erhebungen zeigen, eine der erfolgreichsten und forschungsstärksten. So liegt die FAU beispielsweise beim aktuellen Forschungsranking der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) auf Platz 8 und gehört damit in die Liga der deutschen Spitzenuniversitäten. Neben dem Exzellenzcluster „Engineering of Advanced Materials“ (EAM) und der im Rahmen der Exzellenzinitiative eingerichteten Graduiertenschule „School of Advanced Optical Technologies“ (SAOT) werden an der FAU derzeit 31 koordinierte Programme von der DFG gefördert
Die Friedrich-Alexander-Universität bietet insgesamt 142 Studiengänge an, darunter sieben Bayerische Elite-Master-Studiengänge und über 30 mit dezidiert internationaler Ausrichtung. Keine andere Universität in Deutschland kann auf ein derart breit gefächertes und interdisziplinäres Studienangebot auf allen Qualifikationsstufen verweisen. Durch über 500 Hochschulpartnerschaften in 62 Ländern steht den Studierenden der FAU schon während des Studiums die ganze Welt offen.
Mehr Informationen:
PD Dr. Beate Winner
Tel.: 09131/85-39301
beate.winner@med.uni-erlangen.de
Prof. Dr. Robert Slany
Tel.: 09131/85-28527
rslany@biologie.uni-erlangen.de
Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars, all interested persons
Medicine
transregional, national
Cooperation agreements, Research projects
German
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