idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Nr. 59/ 6.6.02/my
Dynamischer Planet Erde
Geowissenschaftler Rolf Emmermann ist Heinrich-Hertz-Gastprofessor 2002
Im Lauf ihrer 15jährigen Geschichte hatten herausragende Persönlichkeiten der Gegenwart die Heinrich-Hertz-Gastprofessur der Universität Karlsruhe (TH) inne. Ein Geowissenschaftler befand sich allerdings nicht darunter. Passend zum bundesweit ausgerufenen "Jahr der Geowissenschaften" ist Professor Dr. Dr. h.c. Rolf Emmermann, Vorstandsvorsitzender und Wissenschaftlicher Vorstand des GeoForschungsZentrum Potsdam und Inhaber des Lehrstuhls für Mineralogie und Petrologie an der Universität Gießen, Heinrich-Hertz-Gastprofessor 2001/02.
"Unser dynamischer Planet Erde" lautet das Motto, unter das Emmermann seine Auftritte an der Fridericiana stellt. Die Vorlesungen finden statt am 13. Juni und 11. Juli 2002, 19 Uhr, im Tulla-Hörsaal der Universität Karlsruhe (TH), Kollegiengebäude am Ehrenhof, Gebäude Nr. 11.40, Englerstr. 11. Der renommierte Wissenschaftler spricht über "Das neue Weltbild unserer alten Erde - Geotechnologien zum Verständnis des 'Systems Erde'" und über "Vorstoß ins Erdinnere: Mit Tiefbohrungen in den Untergrund der Ozeane und Kontinente".
Emmermann ist Jahrgang 1940. Sein Studium der Mineralogie-Kristallographie und Geochemie absolvierte er zwischen 1959 und 1965 in Braunschweig, Frankfurt und München. Promotion (1967) und Habilitation (1973) fanden an der Universität Karlsruhe (TH) im Fachbereich Mineralogie statt. Hier wurde Emmermann 1974 auch Professor. Seit 1981 ist er Ordinarius in Gießen. 1991 wurde er zudem Gründungsdirektor des GeoForschungsZentrum Potsdam, ein Jahr später dessen Vorstandsvorsitzender und Wissenschaftlicher Vorstand.
Der Heinrich-Hertz-Gastprofessor befasst sich schwerpunktmäßig mit Chemie und Lagerstätten der ozeanischen und kontinentalen Lithosphäre. Forschungsprojekte führten ihn nach Süd- und Mittelamerika, Namibia, Sri Lanka, in die Russische Föderation sowie nach Mittel- und Südwesteuropa. Emmermann nahm teil an Bohrungen auf Island und Zypern sowie an Tiefseebohrungen im Atlantik, Pazifik und Indischen Ozean. Die wissenschaftliche Konzeption für das Kontinentale Tiefbohrprogramm der Bundesrepublik Deutschland (KTB) erarbeitete er 1983/84, bevor er als wissenschaftlicher Direktor das Großforschungsprojekt operativ leitete. Seit 1996, als er Executive Committee Chairman des International Continental Scientific Drilling Program (ICDP) wurde, koordiniert er das Schwerpunktprogramm KTB/ICDP der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Emmermann, seit 1999 Träger des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse, hat sich in vielen Ausschüssen, Gremien, Stiftungen und Akademien hervorgetan.
Die Heinrich-Hertz-Gastprofessur ist eine Stiftung der Karlsruher Universitätsgesellschaft e. V. Sie rief die Professur 1987 ins Leben, als sich zum 100sten Male jährte, dass Heinrich Hertz (1857-1894) die elektromagnetischen Wellen in Karlsruhe entdeckte. Hertz ist einer der bekanntesten Wissenschaftler der Fridericiana und wirkte zwischen 1885 und 1889 an der Universität Karlsruhe. Mit seiner Entdeckung legte er den Grundstein für die drahtlose Kommunikation, auf die Radio und Fernsehen aufbauen. Die Professur, die seinen Namen trägt, nahmen bislang unter anderen wahr: Professor Dr. Jean-Marie Lehn, Chemie-Nobelpreisträger 1987, Professor Dr. h.c. Marcel Reich-Ranicki, Literaturkritiker, Professor Dr. Helmut Schlesinger, Präsident der Deutschen Bundesbank i.R., Professor Dr. Hubert Markl, Präsident der Max-Planck-Gesellschaft, Professor Dr. Jens Reich, Professor für Bioinformatik am Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in Berlin-Buch, Professor Dr. Roman Herzog, Bundespräsident a.D., und Dr. Ron Sommer, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Telekom AG.
Nähere Informationen:
Manfred Mayer
Presse und Kommunikation
Tel.: 0721/608-6212
e-Mail: Manfred.Mayer@verwaltung.uni-karlsruhe.de
http://www.uni-karlsruhe.de/~presse/pm_424.html
Criteria of this press release:
Biology, Chemistry, Geosciences
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications, Research results, Scientific conferences
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).