idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
07/18/2002 16:22

Ausländerfeindlichkeit - Was tun?

Jens Panse Pressestelle
Universität Erfurt

    Runder Tisch an der Universität Erfurt

    An der Universität Erfurt arbeiten und studieren zunehmend mehr ausländische Gastwissenschaftler und ausländische Studierende. Ihre Integration in das wissenschaftliche Campusleben wird von allen Universitätsangehörigen getragen und funktioniert gut. Die Tutoren- und Mentorenprogramme der Universität oder das gemeinsam mit der Fachhochschule und der Stadtverwaltung Erfurt ins Leben gerufene Projekt "Fremde werden Freunde" sind Initiativen, die die Integration ausländischer Universitätsangehöriger nachhaltig verbessern.

    Sorge bereiten den Mitarbeitern der Universität ausländerfeindliche Vorfälle, die außerhalb der Universität in verschiedenen Stadtteilen Erfurts, in Kindereinrichtungen, in Schulen oder in öffentlichen Verkehrsmitteln immer wieder vorkommen. Um auch hier die Sicherheit der ausländischen Gäste weiter zu erhöhen, bedarf es der Zusammenarbeit verschiedenster Behörden und Institutionen. Der Präsident der Universität Dr. Wolfgang Bergsdorf hatte deshalb zum Ende des Sommersemesters Vertreter der Stadt, der Ministerien, der Justizbehörden und der Kirchen zu einem runden Tisch zum Thema "Ausländerfeindlichkeit - was tun?" eingeladen, um den Informationsaustausch und ein gemeinsames abgestimmtes Handeln weiter zu befördern. Auf dem Campus der Universität trafen sich die Behördenvertreter mit der Universitätsleitung, Mitgliedern des Senatsausschusses für Internationale Angelegenheiten (der das Treffen angeregt hatte) und weiteren interessierten Universitätsangehörigen.

    Am Beginn der Diskussion stand zunächst eine Bestandsaufnahme, bei der die amtlichen Vertreter z.T. divergierende Statistiken vorstellten. Fest steht: Erfurt hat mit 4.700 ausländischen Mitbürgern, was 2,4 % der Bevölkerung der Landeshauptstadt ausmacht, einen relativ geringen Ausländeranteil, der aber noch über dem Thüringer Gesamtdurchschnitt liegt. 492 Straftaten mit rechtsextremistischen Hintergrund hat die Staatsanwaltschaft Erfurt im vergangen Jahr registriert. 12 davon seien explizit gegen Ausländer gerichtet gewesen. Die Juristen machten zugleich deutlich, dass ihr Hauptaugenmerk auf der Strafverfolgung und der Gefahrenabwehr liegen müsse, flankierende Maßnahmen seien durch die Gesellschaft zu ergreifen.

    Die Ausländerbeauftragte der Stadt, die auch um studentische Mitarbeit im Ausländerbeirat warb, der Vertreter der Koordinierungsstelle Gewaltprävention und das Internationale Büro der Universität berichteten über verschiedene erfolgreiche Ansätze, Tutoren- und Patenschaftsprogramm, Springboard to Learning und vieles mehr. Einen ganzen Maßnahmenkatalog legte die Stadtverwaltung vor. Leider müsse die "Weltoffenheit" der Stadt und ihrer Bürger erst wachsen. "Neugier gegenüber dem Fremden, die aber keine Feindlichkeit sei", auf diese Reaktion in der Bevölkerung müsse man ausländische Dozenten und Studierende in Erfurt vorbereiten. Auch darauf, dass man kritische Lokale und Gegenden in der Stadt meiden solle. Wo diese Punkte liegen, konnte auf konkrete Nachfrage keiner der Polizeivertreter benennen. Die Innenstadt sei "sicher", Problembereiche werden wohl eher in der Peripherie, den großen Neubausiedlungen vermutet. Auf jeden Fall gibt es weiteren Gesprächs- und Handlungsbedarf, das machte dieser runde Tisch deutlich.


    Images

    Criteria of this press release:
    interdisciplinary
    regional
    Miscellaneous scientific news/publications
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).