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Prof. Dr. Marion Merklein, Leiterin des Lehrstuhl für Fertigungstechnologie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU), erhält den höchstdotierten deutschen Förderpreis, den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis 2013. Dies hat der Hauptausschuss der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) heute bekannt gegeben. Der Preis ist mit 2,5 Millionen Euro dotiert. Die offizielle Preisübergabe findet am 19. März 2013 in Berlin statt. Zu den allerersten Gratulanten, die Professorin Merklein ihre Glückwünsche aussprachen, zählte FAU-Präsident Prof. Dr. Karl-Dieter Grüske.
Prof. Dr. Marion Merklein (Jahrgang 1973) leitet seit dem Frühjahr 2008 den Lehrstuhl für Fertigungstechnologie an der FAU. Ihre Forschungsschwerpunkte sind die Blechumformung mit Fokus auf Leichtbauwerkstoffe, die Werkstoffcharakterisierung und -modellierung sowie die Simulation von Umformprozessen. Merklein ist Sprecherin des zu Beginn des Jahres 2009 eingerichteten Sonderforschungsbereichs/Transregio 73 zur Blechmassivumformung an der FAU, der erst vor wenigen Wochen für eine weitere Förderperiode verlängert wurde. Seit 2010 ist sie zugleich die erste weibliche Dekanin in der 47-jährigen Geschichte der Technischen Fakultät an der FAU.
Merklein studierte Werkstoffwissenschaften mit den Schwerpunkten Allgemeine Werkstoffeigenschaften sowie Korrosion und Oberflächentechnik an der FAU, wo sie im Jahr 2001 auch promovierte. Zahlreiche renommierte Preise unterstreichen ihre Leistung als Wissenschaftlerin, wie etwa der Heinz Maier-Leibniz-Preis der DFG (2004), der VDI-Ehrenring und dem Cramer-Klett-Preis, die Otto-Kienzle-Gedenkmünze der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Produktionstechnik (2007) und der Sydney H. Melbourne Award der amerikanischen Society of Automotive Engineers (SAE) und des American Iron and Steel Institute (AISI) (2009).
Prof. Dr. Marion Merklein wird unter anderem für ihre bemerkenswerte Laufbahn im Bereich Ingenieurswissenschaften ausgezeichnet: In nur 14 Jahren gelang ihr der Weg von der Immatrikulation bis hin zur Position als erste weibliche Professorin im Bereich Maschinenbau an der FAU – eine Leistung, die in der Tat unique ist. Dabei liegen ihr exzellente Forschung und hervorragende Lehre gleichermaßen am Herzen – einer von vielen Gründen, warum Prof. Merklein auf allen Ebenen der Universität hoch geschätzt wird, als Wissenschaftlerin wie als Hochschullehrerin.
Über die vergangene Dekade hinweg gab Prof. Merkleins Arbeit als Wissenschaftlerin unzählige neue und wegweisende Impulse für den Bereich der fortgeschrittenen Werkstoffcharakterisierung und Umformung. Im Mittelpunkt stand dabei die Entwicklung robuster und flexibler Fertigungsprozesse durch die erstmalige Kombination von Blechumformprozessen mit denen der Massivumformung – eine Neuerung, die maßgeblich für ihre Auszeichnung verantwortlich war. Darüber hinaus entwickelte Merklein eine neue Auswertungsmethode für Grenzformänderungsschaubilder generell sowie die ersten temperaturabhängigen Grenzformänderungschaubilder und Fließortkurven in einer proprietären, patentierten Prüfmaschine. Zu einem Schwerpunkt wurde sowohl die Analyse des Fließverhaltens in neuartigen Versuchsaufbauten als auch dessen Modellierung, mit einem speziellen Fokus auf Werkstoffen, die in so genannten Presshärteprozessen eingesetzt werden. Diese Entwicklungen werden die Umformtechnik maßgeblich voranbringen – speziell mit Blick auf das Presshärten.
Merkleins Arbeit wirft eine Vielzahl neuer fundamentaler Fragestellung auf und lässt auf bedeutende Innovationen im weiteren Verlauf ihrer Forschung hoffen. Die Zuerkennung des Leibzniz-Preises ermöglicht es der Wissenschaftlerin, sich auch Fragen wie dem Recycling von Abfallmaterial von Umform- oder spanabhebenden Prozessen und dessen Wiederverwendung im Prozess selbst zu widmen oder der fortgeschrittenen Analyse der Abhängigkeiten einzelner Prozessschritte in Prozessketten.
Neben Merklein sind bereits vier weitere Wissenschaftler der FAU mit dem Leibniz-Preis geehrt worden: Prof. Dr. Gisela Anton, Lehrstuhl für Teilchen- und Astroteilchenphysik, hatte die Auszeichnung 1994 gewonnen. Für das Jahr 2000 hatte Prof. Dr. Peter Greil, Lehrstuhl für Glas und Keramik, den Leibniz-Preis erhalten. 2005 war Prof. Dr. Wolfgang Peukert, Lehrstuhl für Feststoff- und Grenzflächenverfahrenstechnik, unter den Preisträgern, und im Jahr 2006 Prof. Dr. Peter Wasserscheid, Lehrstuhl für Chemische Reaktionstechnik.
Der Leibniz-Preis wird seit 1986 jährlich von der DFG vergeben. Er zeichnet herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für ihre Forschungen auf allen Gebieten der Wissenschaft aus. Sie erhalten mit dem Preis ein Preisgeld von in der Regel jeweils 2,5 Millionen Euro, das sie in einem Zeitraum von bis zu sieben Jahren nach ihren eigenen Vorstellungen und ohne bürokratischen Aufwand für ihre wissenschaftliche Arbeit ausgeben können. Bislang wurden 197 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit dem Preis ausgezeichnet, der auch weltweit als einer der wichtigsten Wissenschaftspreise gilt; sechs Preisträger erhielten nach dem Leibniz-Preis auch den Nobelpreis.
Prof. Dr. Marion Merklein
Tel.: 09131/85-27140
m.merklein@lft.uni-erlangen.de
Bildmaterial von Prof. Dr. Marion Merklein finden Sie hier:
http://blogs.fau.de/news/2012/12/06/hochste-ehrung-fur-erlanger-forscherin/#more...
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Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Kommunikation und Presse
Tel: +49 9131 85-70210
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Prof. Dr. Marion Merklein
Bild: FAU
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