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Wissenschaft
Das Institut für Baltistik der Universität Greifswald feiert am 30. Mai 2013 sein 20-jähriges Bestehen. Es ist deutschlandweit die einzige Einrichtung, an der die Sprachen und Literaturen Litauens und Lettlands studiert werden können. Forschung und Lehre werden bibliothekarisch durch ein Sondersammelgebiet für baltische Bücher unterstützt.
Zurzeit gibt es am Institut drei Dozenten, einen Gastdozenten aus Litauen, zwei Lektoren (Muttersprachler aus Litauen und Lettland) und eine Sekretärin. Sie betreuen 35 Studierende und vier Doktoranden. Ein aktuelles Forschungsprojekt lautet: Soziolinguistische Untersuchung zu Einstellungen verschiedener Gruppen der litauischen Gesellschaft gegenüber ihrer Staatssprache und den Minderheitensprachen in Litauen.
Die Gründungsurkunde des Instituts datiert auf den 18. Mai 1993; das Studienfach „Baltistik“ gibt es jedoch bereits seit 1991 in Greifswald. Bereits zu dieser Zeit gab es die Idee, den Ostseeraum und seine Kulturen zu einem Forschungsschwerpunkt der Greifswalder Alma Mater werden zu lassen. Das Fach Baltistik, in dem die Sprachen und Literaturen Lettlands und Litauens erforscht werden, war dafür von Anfang an ein wichtiger Baustein.
Unter dem ersten Direktor des Institutes, Professor Dr. Rainer Eckert, machte sich das Greifswalder Institut schnell einen Namen im Baltikum, aber auch im skandinavischen und slawischsprachigen Raum. Im April 1997 wurde Professor Dr. Jochen Dieter Range von der Universität München nach Greifswald berufen. In seiner Amtszeit ergänzte er das Profil des Institutes so, dass es sich neben der philologischen Forschung und Lehre zunehmend gesellschaftspolitischen Fragestellungen öffnete. Der heutige Leiter des Instituts, Professor Dr. Stephan Kessler, hat an der Universität Münster promoviert und dann in Greifswald auf dem Gebiet der Baltistik habilitiert.
Das jetzige Profil des Greifswalder Instituts wird der veränderten Situation nach dem Beitritt der drei baltischen Staaten zur Europäischen Union gerecht: Die neuere und neuste Literatur der Balten und eine gegenwartsbezogene sprachwissenschaftliche Forschung erfahren besondere Aufmerksamkeit. Belege dafür sind beispielsweise Magda Doerings Dissertation mit dem Thema „Narration politischer Mythen in der litauischen Literatur der Zwischenkriegszeit (1918 bis 1940)“ oder Stephan Kesslers Monografie „Theories of Metaphor Revised“. Mit mehreren Hochschulen im Baltikum bestehen Partnernschaftsverträge; der Lehrstuhl für Baltistik arbeitet wissenschaftlich eng mit Kollegen in Riga, Rezekne, Tartu und Vilnius zusammen.
In Greifswald können sich die Baltistik-Studierenden bei den muttersprachlichen Lektoren und Gastdozenten authentisch mit den baltischen Sprachen und Kulturen bekannt machen. Die Literaturen und Sprachen der Balten werden in den kleinen Seminargruppen des Instituts interdisziplinär und vergleichend behandelt. So bekommen die Studierenden schnell ein Verständnis von den vielfältigen kulturellen Verflechtungen im Baltikum. Und damit das keine Trockenübung bleibt, kann man über die universitären Austauschprogramme die Länder selbst und ihre Sprachen bestens kennenlernen.
Der in den vergangenen Jahren entwickelte Bachelorstudiengang „Baltistik“ wird gut angenommen. Der Umbau des Masterangebotes zu einem integrierten Studiengang, der Interessenten aus dem gesamten Bundesgebiet anspricht, ist die aktuelle Herausforderung, der sich das Institut stellt.
Das 20-jährige Jubiläum wird am 30. Mai 2013 um 10:00 Uhr mit einer akademischen Feier im Hauptgebäude der Universität Greifswald in der Domstraße begangen. Im Anschluss daran wird in der Galerie für osteuropäische Kunst, „STP“/„Galerie Schwarz“, eine Ausstellung der Werke des US-lettischen Fotografen Ulvis Alberts präsentiert. Am Abend treten im Kulturzentrum St. Spiritus die litauische Folk-Rock-Band „Atalya“ und der lettische Liedermacher Imants Daksis auf, zu deren Konzert herzlich eingeladen wird.
Weitere Informationen
20 Jahre Baltistik mit Festprogramm http://20-jahre-baltistik.uni-greifswald.de/
Institut für Baltistik http://www.baltistik.uni-greifswald.de/willkommen.html
Das Foto kann für redaktionelle Zwecke im Zusammenhang mit der Pressemitteilung kostenlos heruntergeladen und genutzt werden. Dabei ist der Name der Bildautorin zu nennen. Download:
http://www.uni-greifswald.de/informieren/pressestelle/pressefotos/pressefotos-2013/pressefotos-mai-2013.html
Ansprechpartner an der Universität Greifswald
Prof. Dr. Stephan Kessler
Institut für Baltistik
Domstraße 9/10, 17487 Greifswald
Telefon 03834 86-3200
baltist@uni-greifswald.de
Während des Unterrichts: Prof. Dr. Stephan Kessler im regen Disput mit den Studierenden
Foto: Anja Richter Ullmann/Universität Greifswald
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Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars, Students
Language / literature
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications
German
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