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Im Bericht der sogenannten „Mühlbacher-Kommission“, die gestern (15.05.2013) in München zur Zukunft der bayerischen Lebertransplantationszentren vorgestellt wurde, wird empfohlen, das Lebertransplantationsprogramm in Erlangen zu schließen. Dazu sagte der Ärztliche Direktor des Universitätsklinikums Erlangen, Prof. Dr. Heinrich Iro, heute: „Wir sind über das Votum von Herrn Mühlbacher sehr enttäuscht und halten es nicht für objektiv.“
Prof. Iro führte weiter aus: „Die Kommissionsarbeit hat ebenso wie das Audit der Bundesärztekammer im Januar 2013 gezeigt, dass in Erlangen keine relevanten Regelverstöße vorgekommen sind und hervorragende Strukturen bestehen. Die Diskussion über die Lebertransplantationsergebnisse berücksichtigt nicht ausreichend die unterschiedlichen Ausgangsbedingungen der Patienten.“
Prof. Mühlbacher hatte in dem persönlichen Teil des Berichts (Teil 2) das Patientenüberleben der bayerischen Lebertransplantationsprogramme verglichen und die Erlanger Ergebnisse kritisiert. Bei insgesamt niedrigen Fallzahlen sind solche Vergleiche grundsätzlich sehr problematisch. Prof. Dr. Dr. h. c. Werner Hohenberger, in dessen Klinik die Lebertransplantationen durchgeführt werden, hatte in einer in dem Bericht nicht berücksichtigten Stellungnahme bereits im Februar 2013 darauf hingewiesen, dass das Überleben von lebertransplantierten Patienten in Erlangen – verglichen mit anderen Zentren – nicht grundsätzlich schlechter ist. Allerdings war zeitweise der Anteil der Patienten, die besonders dringlich auf ein Organ warteten (sogenannte HU-Indikation), höher als anderenorts, was seiner Auffassung nach die Ergebnisse erklärt.
Das Uni-Klinikum Erlangen plant, Lebertransplantationen zukünftig in Erlangen im Rahmen einer engen Kooperation mit der Chirurgischen Klinik der LMU München durchzuführen. „Wir werden nach Abschluss der Verhandlungen die Öffentlichkeit über alle Details umfassend informieren“, sagte Prof. Iro. Die Transplantationsprogramme für Herz, Niere und Pankreas werden unverändert auf hohem Niveau in Erlangen fortgesetzt.
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Johannes Eissing
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