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10/01/2002 10:59

Computer- und robotergestützte Chirurgie interdisziplinär beleuchtet

Dr. Bärbel Adams Stabsstelle Universitätskommunikation / Medienredaktion
Universität Leipzig

    1. Jahrestagung der CURAC in Leipzig:
    Revolutionäre Veränderungen in Diagnostik und Therapie sowie chirurgischer Ausbildung
    Alle Fachdisziplinen, die mit computer- und robotergestützter Chirurgie zu tun haben, an einen Tisch gebracht
    Pressegespräch am 4. Oktober, 13.15 Uhr, Hotel Intercontinental Leipzig

    Am 4. und 5. Oktober findet in Leipzig die erste Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Computer- und Robotergestützte Chirurgie e.V. (CURAC) statt. Tagungspräsident Prof. Dr. Friedrich Bootz , Direktor der Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- Ohrenheilkunde/Plastische Operationen der Universität Leipzig, möchte mit dieser Veranstaltung alle Wissenschaftler an einen Tisch bringen, die in den einzelnen Teilbereichen der informationsgestützten Therapie arbeiten. "So wollen wir verdeutlichen, dass wir durch die Anwendung der modernen Technologien in der Medizin weit mehr Veränderungen in Diagnostik und Therapie erreicht haben, als es noch vor wenigen Jahren absehbar war", so Prof. Bootz. Alle Vorträge der Tagung können im Internet per Bild und Ton mit Hilfe des weltweit ersten interdisziplinären medizinischen Videoarchivs "Medicstream" verfolgt werden.

    Außerdem laden wir Sie recht herzlich zu einem Pressegespräch ein:
    Zeit: 4. Oktober 2002, 13.15 bis 14.00 Uhr
    Ort: Hotel InterContinental Leipzig, Gerberstraße 15, Salon Potsdam

    Sie werden informiert über die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse auf dem Gebiet der computer- und robotergestützten Chirurgie und haben die Möglichkeit, mit den deutschen Spezialisten dieser Disziplin zu sprechen.

    1. Ausgehend von Struktur und Aufgabenstellung der Deutschen Gesellschaft für Computer- und Robotergestützte Chirurgie erklärt Prof. Bootz am Beispiel der Simulation einer Operation am Felsenbein, des wohl kompliziertesten Knochen des Menschen, der die Hör- und Gleichgewichtsorgane beherbergt die Möglichkeiten der computer- und robotergestützten Chirurgie. Diese Operation ist sehr kompliziert und die Gefahr der Verletzung des Gesichtsnerves mit nachfolgender Lähmung ist sehr groß. Wie der angehende Pilot am Flugsimulator, so kann inzwischen der angehende Operateur am Computer diesen Eingriff trainieren. Das geht so weit, dass durch Simulation des Tastsinns, die Vibration des Bohrers, ob er leicht geht oder schwer, erfühlt werden kann. Zudem kann durch mehrdimensionale Bilder die Schnittführung des Chirurgen genau geplant werden.

    2. Der Informatiker Prof. H.U. Lemke von der Technischen Universität Berlin und Generalsekretär der CURAC ordnet die deutsche Forschungslandschaft in den internationalen Kontext ein. "Die Deutschen brauchen sich nicht verstecken", verrät Prof. Lemke im Vorfeld. "Wir sind weltweit führend auf dem Gebiet der Medizintechnik und haben mit unseren Aktivitäten auf dem Gebiet der computer- und robotergestützten Chirurgie die Chance, diese Stellung zu erhalten und auszubauen."

    3. Prof. A. Schweikert von der Technischen Universität München, ebenfalls Informatiker und 2. Vizepräsident der CURAC, erläutert das Prinzip der Bildgebung und Bildverarbeitung in der Medizin. Hier sind in den letzten zwei Jahren enorme Fortschritte erreicht worden. So können heute mit modernen Bildquellen innerhalb von 20 Sekunden 300 Schichten des Kopfes mit einer Schichtdicke von 0,5 mm hergestellt werden! Dann beginnt die Arbeit des PC, der wichtige von unwichtigen Signalen trennt und feinste Strukturen erkennt. Verbunden mit dem Wissen des Mediziners von der Anatomie werden krankheitsbedingte Abweichungen deutlich. Aber noch mehr: Durch das Einspielen eines anatomischen Atlasses kann eine sogenannte "erweiterte Realität" geschaffen werden, die erkennen lässt, wie das Bild idealerweise aussehen müßte.

    4. Zur Telemedizin und Telechirurgie spricht der Berliner Chirurg von der Charité und Schatzmeister der CURAC, Prof. M. Schlag. Er wendet sich der Frage zu "Chirurg am Ort X, Patient am Ort Y - Utopie oder Realität?" Im Zeitalter der zunehmenden Spezialisierung auch bei den Medizinern könnte sich das nicht nur als eine Frage der Möglichkeit, sondern als Frage der Notwendigkeit erweisen, wenn man jedem Patienten die bestmögliche Behandlung zukommen lassen will.

    5. Last not least "Chirurgische Robotik und Instrumentation" mit Prof. T.C. Lüth vom Virchow Klinikum Berlin und Schriftführer der CURAC. "Die chirurgische Robotik unterstützt den Operateur, aber sie ersetzt ihn nicht", so Prof. Lüth. Der Chirurg wird immer mehr in die Lage versetzt, " vor und während der Operation in das Körperinnere zu schauen, sein Operationsfeld schon vorher zu inspizieren, gemeinhin als "look behind the wall" bezeichnet. Komplizierte Eingriffe können simuliert, trainiert und programmiert werden, ein Plus sowohl für die Sicherheit des Patienten als auch für die Ausbildung der Nachwuchschirurgen.

    Die Ausführungen der Wissenschaftler auf der Pressekonferenz werden unterstützt durch visuelle Beiträge, z.B. mit einer simulierten Führung durch unseren Schädel. Für den Laien dürfte es spannend sein zu erleben, mit welchen anatomischen Besonderheiten der Chirurg vertraut sein muss, wenn er sich auf das komplizierte Terrain unseres geistigen Zentrums begibt. Die angebotenen Simulationen sind so programmiert, dass sie auch fürs Fernsehen verwendbar sind.

    Neben den genannten Experten haben sie auf der Pressekonferenz auch die Möglichkeit, weitere führende Wissenschaftler dieses Fachgebietes kennenzulernen, u. a. den berühmten Neurochirurgen und Ehrenpräsidenten der CURAC Prof. M. Samii aus Hannover.

    Wir würden uns freuen, Sie auf unserer Pressekonferenz begrüßen zu können. Bitte benachrichtigen Sie uns telefonisch (0341 97 30 150), per Fax (0341 97 30 159) oder per Mailing (adams@uni-leipzig.de).

    weitere Informationen: Prof. Dr. Friedrich Bootz
    Telefon: 0341 97 21 700
    E-Mail: boof@medizin.uni-leipzig.de


    More information:

    http://curac.org/curac2002/


    Images

    1. Präsident der CURAC: Prof. Friedrich Bootz
    1. Präsident der CURAC: Prof. Friedrich Bootz

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    Criteria of this press release:
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Scientific conferences
    German


     

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