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Wissenschaft
Ein festes Standbein in Brüssel haben seit dieser Woche Münster und die Westfälische Wilhelms-Universität. In der Landesvertretung Nordrhein-Westfalen bei der Europäischen Union wurde am Mittwochabend eine eindrucksvolle Ausstellung über Forschungsaktivitäten der Universität Münster zur Erhaltung europäischen Kulturguts eröffnet. Die große blau-gelbe Fahne zum münsterschen Friedens-Jubiläum, die seit Mittwoch über der Landesvertretung flattert, signalisiert weithin und unübersehbar die Präsenz Münsters in Brüssel.
Der Rektor der Universität Münster, Prof. Dr. Gustav Dieckheuer, konnte im reizvollen Rahmen der in einem historischen Gebäude im Brüsseler Zentrum untergebrachten Landesvertretung zahlreiche Besucher zur Ausstellungseröffnung begrüßen, darunter Vertreter europäischer Kommissionnen, Brüsseler Institutionen und nicht zuletzt auch viele aus Münster angereiste Gäste und Universitätsangehörige.
Der Hausherr und Leiter der nordrhein-westfälischen Vertretung in Brüssel, Folker Schreiber, versicherte, daß die neue Düsseldorfer Landesregierung unter Leitung von Ministerpräsident Clement der Förderung von Wissenschaft und Forschung höchste Priorität einräume. Forschungsprojekten mit europäischem Bezug, wie die von der Universität Münster jetzt in Brüssel präsentierten, komme dabei besondere Bedeutung zu. Das Land erwarte von Brüssel allerdings einen weiteren Ausbau der europäischen Forschungsförderung.
Auch Uni-Rektor Prof. Dieckheuer zeigte sich trotz des in der Ausstellung dokumentierten hohen Stands der Forschungsleistungen noch nicht ganz zufrieden mit der europäischen Forschungsförderung: "Es könnte noch deutlich mehr sein!" Die Westfälische Wilhelms- Universität werde sich in den kommenden Jahren bemühen, durch Profilbildung und internationale Vernetzung weitere europäische Forschungsprojekte mit finanzieller Unterstützung aus Brüssel nach Münster zu holen. Hilfreich sind dabei neben den gemeinsamen Aktivitäten des Städtedreiecks Enschede/Hengelo, Osnabrück und Münster auch das vor kurzem gegründete Netzwerk ("Euregional Universities Network"), an dem sich außer Münster die deutschen Universitäten Dortmund und Osnabrück, aus den Niederlanden Enschede und Nijmegen sowie von belgischer Seite Leuven/Louvain beteiligen.
Im Rahmen der Ausstellung "Vergangenes bewahren - Zukunft sichern" zeigt die Universität Münster noch bis zum 10. Juli in der nordrhein-westfälischen Landesvertretung in Brüssel (Avenue Michel-Ange 8-10) 13 eindrucksvolle Beispiele für Forschungsprojekte mit europäischem Bezug und -teilweise- auch europäischer Förderung. Thematisch geht es um die Bewahrung und Bewertung von europäischem Kulturgut. Der Bogen spannt sich dabei vom Einsatz moderner Lasertechnologie beim Kopieren von Steinskulpturen über die Verwendung von Farbholographie zur Entschlüsselung uralter Keilschriften bis zur Klimaforschung in Nordosteuropa und dem Beitrag der Mittelmeer-Küche bei der Verringerung des Infarkt- Risikos. Besonderer Blickfang ist -neben einem von der Bayer AG zur Verfügung gestellten Porträt des Nobelpreisträgers Gerhard Domagk von Otto Dix - ein großes Modell des antiken Delphi-Heiligtums.
Die Arbeitsstelle Forschungstransfer organisiert die Ausstellung in Brüssel.
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