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Berlin – Verbrennungen bei Kindern kommen gerade in Entwicklungsländern häufig vor: Schätzungsweise 90 Prozent der Fälle ereignen sich in Ländern mit niedrigem oder mittlerem Einkommen, vor allem in Afrika und auf dem indischen Subkontinent. Die ärztliche Versorgung ist dort oft unzureichend. Das gilt für die Behandlung der Wunden, aber auch für den Versuch, Narben zu verhindern, – insbesondere bei Brandopfern, die noch im Wachstum sind.
Über die Folgen von Verbrennungen im Kindesalter – auch die finanziellen – informieren Experten auf der internationalen Pressekonferenz der Deutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie (DGKCH) am 16. Oktober 2013 anlässlich des 4. Weltkongresses der Kinderchirurgen (WOFAPS) in Berlin.
„Verbrennungen sind die häufigste Unfall-Todesursache bei Kleinkindern in Südafrika“, sagt Heinz Rode, Professor emeritus für Kinderchirurgie der Universität Kapstadt. Die hohe Anzahl von Brandverletzungen in Entwicklungs- und Schwellenländern führt er unter anderem darauf zurück, dass die Versorgung mit Elektrizität dort unzureichend ist und vor allem Brennstoffe wie Paraffin als Energiequelle genutzt werden. „Viele Präventionsprogramme, die in Industriestaaten erfolgreich sind, erzielen in Ländern der Dritten Welt kaum einen Effekt“, bedauert er.
Die Folgen von Brandverletzungen sind auch eine große finanzielle Bürde für die betroffenen Staaten. Eine Ausweitung der ambulanten Versorgung von Patienten, die nur leichte Verbrennungen erlitten haben, könnte hier zum Beispiel Abhilfe schaffen: „Die Herausforderung ist es, Kosten zu senken, ohne dass die Qualität der Behandlung leidet“, betont der Experte. Ein möglicher Ansatz wäre hier zum Beispiel die Telemedizin.
In Deutschland werden jährlich zwischen 2000 und 3000 Kinder wegen schwerer Brandwunden stationär im Krankenhaus behandelt. Für ganz Europa gesehen, sind ein Viertel der Patienten Kleinkinder bis zum Alter von vier Jahren, zeigt eine aktuelle Studie. In den wenigsten Fällen waren die Verletzungen lebensbedrohend. Bei der Behandlung ging es vor allem darum, sicher zu stellen, dass keine oder möglichst nur kleine Narben zurückblieben. „Denn mit den Folgen einer Brandverletzung haben manche Kinder ihr Leben lang zu kämpfen“, erklärt DGKCH-Präsident Professor Dr. med. Jörg Fuchs, Ärztlicher Direktor der Kinderchirurgischen Klinik der Universität Tübingen. Die Studie bestätige einen Paradigmenwechsel, der in den vergangenen 20 Jahren auch in Deutschland stattgefunden hat: Bei der Rekonstruktion der verbrannten Haut haben Funktionalität und Ästhetik heute einen vergleichbaren Stellenwert.
Viele Brandunfälle mit Kindern könnten verhindert werden: „Das Motto „durch Schaden klug werden“ gilt hier ausdrücklich nicht“, betont Professor Fuchs. Die Behandlung von brandverletzten Kindern ist eines der Themen des Kongresses der World Federation of Associations of Pediatric Surgeons, der vom 13. bis 16. Oktober 2013 in Berlin stattfindet. Dass es dabei große regionale Unterschiede gibt, diskutieren und vergleichen die Experten aus dem In- und Ausland auf einer Pressekonferenz der DGKCH am 16. Oktober 2013 im Berliner Congress Center.
Terminhinweis:
WOFAPS-Kongress
Sitzung 41: Burns and Tissue-Engineering
Termin: 16.10.2013
Ort: Berliner Congress Center (bcc), Raum C01
Vorsitz: Rode Heinz, Kapstadt, Südafrika, Meuli M., Zurich, Switzerland
Paediatric burns: the role of biological and synthetic skin substitutes, Rode Heinz, Kapstadt, Südafrika
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Die Deutsche Gesellschaft für Kinderchirurgie:
Gegründet im Jahr 1963 schafft die Deutsche Gesellschaft für Kinderchirurgie (DGKCH) bis heute Grundlagen für eine bestmögliche kinderchirurgische Versorgung in Deutschland. Dazu gehören Neugeborenenchirurgie, allgemeine Kinderchirurgie und Kindertraumatologie ebenso wie Kinderurologie. Die DGKCH vertritt das Fach in allen wissenschaftlichen, fachlichen und beruflichen Belangen. Derzeit praktizieren hierzulande Fachärzte für Kinderchirurgie in mehr als 80 kinderchirurgischen Kliniken und Abteilungen sowie als Niedergelassene. Kinderchirurgie gehört in die Hände von Kinderchirurgen. Denn ihre Patienten sind keine kleinen Erwachsenen.
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Pressekonferenz der Deutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie (DGKCH)
anlässlich des 4. Weltkongresses der Kinderchirurgen/4th World Congress of the World Federation of Associations of Pediatric Surgeons (WOFAPS)
Termin: Montag, 14. Oktober 2013 von 13.00 bis 14.00 Uhr
Ort: bcc Berliner Congress Center, Alexanderstraße 11, 10178 Berlin, Raum C 04
Vorläufiges Programm:
Immer mehr Kinder sind zu dick: Bariatrische Chirurgie, Magen- und Darmoperationen auch bei Heranwachsenden?
Professor Philipp Szavay, Luzern, und Professor Inge, Cincinnati, USA
Fehlbildungen beim Neugeborenen: Auf die erste Operation kommt es an
Professor Udo Rolle, Frankfurt
Schlüsselloch-Chirurgie bei Säuglingen und Kindern im Unterschied zur Erwachsenen-Chirurgie: Möglichkeiten, Grenzen und Herausforderungen
Professor Philipp Szavay, Luzern
Kinder mit Krebs: Metastasen – Was tun wenn der Krebs gestreut hat?
Professor Jörg Fuchs, Tübingen
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Internationale Pressekonferenz der Deutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie (DGKCH)
anlässlich des 4. Weltkongresses der Kinderchirurgen/4th World Congress of the World Federation of Associations of Pediatric Surgeons (WOFAPS)
Termin: Mittwoch, 16. Oktober 2013 von 13.00 bis 14.00 Uhr
Ort: bcc Berliner Congress Center, Raum C 04
Anschrift: Alexanderstraße 11, 10178 Berlin
Vorläufiges Programm:
Partaking in life – the WOFAPS improves access and quality of pediatric surgical care worldwide/Weltweit Teilhaben am Leben durch moderne Kinderchirurgie: Wofür die WOFAPS-Foundation steht
Professor Dr. Richard Azizkhan
President WOFAPS, Cincinnati, USA
Demographic change: Consequences and challenges for future pediatric surgery/Immer weniger Kinder in den reichen Ländern, immer mehr in den armen: Wie wirkt der demografische Wandel auf die Kinderchirurgie von morgen?
Professor Jörg Fuchs
Congress Chairman, Tübingen, Germany
The role of the pediatric surgeon in trauma and injury prevention/Vorbeugen und behandeln: Die Rolle der Kinderchirurgie bei Verletzungen
Professor Dr. Michael Höllwarth, Graz
Pediatric surgery in Africa – Help and hope where it is needed/Kinderchirurgie in Südafrika – Hoffnung und Hilfe für Bedürftige
Professor Dr. Alastair Millar, Cape Town, South Africa
Treatment of Paediatric burns: Current status and challenges/Verbrennungen bei Kindern: “State of the Art” und wo die Schwierigkeiten bei der Behandlung liegen
Professor Dr. Heinz Rode, Cape Town, South Africa
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Kontakt für Journalisten:
Pressestelle Deutsche Gesellschaft für Kinderchirurgie (DGKCH)
Dr. Adelheid Liebendörfer und Corinna Spirgat, M.A.
Postfach 30 11 20
70451 Stuttgart
Tel.: 0711 8931-173 bzw. -293
Fax: 0711 8931-167
liebendoerfer@medizinkommunikation.org
spirgat@medizinkommunikation.org
http://www.dgkch.de
http://www.wofaps2013.com
Criteria of this press release:
Journalists
Medicine
transregional, national
Transfer of Science or Research
German
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