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(ukg) Die Gedächtnissprechstunde des Bereichs Humanmedizin und der Diakonieverband Göttingen haben gemeinsam ein Projekt zur Unterstützung von Angehörigen von Alzheimer-Patienten gestartet. Gefördert wird das Projekt durch die Alzheimer Gesellschaft Göttingen, die Stadt Göttingen und das Land Niedersachsen. Ziel ist es, Angehörige von Alzheimer-Patienten zu entlasten. Dafür werden Laien gesucht, die nach einer kostenlosen Schulung durch Fachkräfte, Patienten mit einer Demenzerkrankung stundenweise betreuen können. Allein in der Stadt Göttingen sind rund 1.700 Menschen an Alzheimer erkrankt. "Die Angehörigen dieser Patienten sind oftmals seelisch und körperlich stark belastet, so dass eine Unterstützung durch Außenstehende sinnvoll ist", sagt Prof. Dr. Gabriela Stoppe, Leiterin der Gedächtnissprechstunde, Abt. Psychiatrie und Psychotherapie - Bereich Humanmedizin der Universität Göttingen. Für die Hilfeleistungen erhalten die ausgebildeten Laien eine Aufwandsentschädigung. Interessierte können sich wenden an Diplom-Psychologin Petra Geilfuß (Gedächtnissprechstunde Uniklinikum) Tel.: 0551/39 - 141 72 und an Inge Tödter, examinierte Altenpflegerin (Diakonie-Station Göttingen-Ost) Tel.: 0551/760 - 66 oder 67.
Erstmals wird bundesweit ein solches Projekt an einer Gedächtnissprechstunde und damit an einer medizinischen Einrichtung angesiedelt. Dies ist eine sinnvolle Kombination, da Gedächtnissprechstunden den Auftrag haben, Demenzerkrankungen früh zu erkennen und zu behandeln sowie den Angehörigen Beratung und Unterstützung zukommen zu lassen. "Die Kooperation mit dem Diakonieverband Göttingen, einem Träger der Wohlfahrtspflege, der seine Expertise und Ressourcen vor allem in den Vermittlungsprozess sowie die Gewährleistung der Kontinuität der Maßnahme einbringt, ist sinnvoll und gleichzeitig innovativ," sagt Harald Kühle, Geschäftführer des Diakonieverbandes Göttingen.
Vorgesehen ist zunächst ein Unterricht in Gruppen von etwa zwölf Personen und insgesamt 40 Unterrichtsstunden. Die Ausbildung erfolgt in Anlehnung an das Curriculum der Nürnberger Initiative "Für ein paar Stunden Urlaub", das auch von der Deutschen Alzheimergesellschaft mitgetragen wird. Die Teilnehmer erwerben folgende Kenntnisse:
* Basiswissen über dementielle Erkrankungen und deren Behandlungsformen.
* Erwerb von Behandlungskompetenzen im Umgang mit Verhaltensauffälligkeiten wie Aggressionen, Wandern etc.
* Pflegerische Basiskompetenz.
* Rechtliche Grundlagen im Zusammenhang mit der Hilfstätigkeit.
Die Aufgaben der Laienhelfer sind vor allen Dingen:
* Schaffung von Freiraum für betreuende Angehörige, um soziale Isolierung zu verhindern.
* Gespräche, Telefonate mit Angehörigen
* Spaziergänge, Gespräche mit den Erkrankten um sozialen Folgen wie Vereinsamung, Isolation und emotionalen Störungen wie depressiver Symptomatik entgegenzuwirken
* Spiele spielen
* Begleitung zu Arztterminen, Physiotherapie, bei Cafebesuchen, Friedhofsgängen, Kirchgängen etc.
* Kleinere Ausflüge
* Falls erforderlich Hilfestellung beim Anziehen, Toilettengängen, Nahrungsaufnahme
* Vermittlung von Gedächtnisstrategien wie Führen eines Terminkalenders, bestimmte Gegenstände immer an der gleichen Stelle aufbewahren
* Systematische Beschäftigung mit biographischem Wissen zur Erhaltung selbstbezogenen Wissens und aktuell bedeutender Erinnerungen
Weitere Informationen
Universität Göttingen - Bereich Humanmedizin
Abt. Psychiatrie und Psychotherapie
Leiterin Gedächtnissprechstunde
Prof. Dr. Gabriela Stoppe
Von-Siebold-Str. 5
37075 Göttingen
Tel. 0551/39 - 95 63
Diakonieverband Göttingen
Geschäftsführer Harald Kühle
Schillerstr. 21
37083 Göttingen
Tel.: 0551/51 78 10
Criteria of this press release:
Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Psychology, Social studies
regional
Research projects
German
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