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Mit der geopolitischen Position des heutigen Griechenlands beschäftigt sich ein gerade gestartetes Forschungsprojekt am Global and European Studies Institute (GESI) der Universität Leipzig. "Wir werden in Kooperation mit der Universität Athen die Möglichkeiten Griechenlands für eine intensivierte Zusammenarbeit mit Westeuropa und den USA, mit dem östlichen Europa und speziell Russland sowie als Mittelmeeranrainer in Bezug auf den Nahen Osten und Afrika untersuchen", erläutert Prof. Dr. Matthias Middell, Direktor des GESI.
Das zunächst zweijährige, interdisziplinäre Forschungsvorhaben "Globale Neupositionierung - Die Bedeutung der transatlantischen Beziehungen, Afrikas, des Mittleren Ostens, Russlands und Asiens für Greichenland" wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und vom Deutschen Akademischen Austauschdienst mit insgesamt 100.000 Euro gefördert. Dem deutschlandweiten Programm liegt die Idee zugrunde, die wissenschaftliche Zusammenarbeit mit Hochschulen in Griechenland zu erweitern. Diese Kontakte seien auf jeden Fall ausbaubar, sagt Middell weiter. Im Fokus der am GESI geplanten Untersuchungen steht der Zeitraum nach dem Ende des Kalten Krieges bis heute, wobei die Veränderungen durch die Wirtschafts- und Finanzkrise besonders interessieren.
Das Projekt fragt einerseits nach Perspektiven des Landes als Mitglied der Nato, der Europäischen Union und als Teil des transatlantischen Bündnisses. Andererseits stehen die künftigen Optionen Griechenlands mit Blick auf die in den vergangenen zwei Jahrzehnten intensivierte Zusammenarbeit mit Osteuropa im Mittelpunkt, außerdem als Mittelmeer-Anrainer-Staat, der Middell zufolge stärker werdenden Migrationsströmen aus Afrika ausgesetzt ist und darauf strukturell kaum vorbereitet war und ist. "All diese Aspekte habe auch für Deutschland große strategische Bedeutung", so der Professor.
In den kommenden zwei Jahren sind Studienaufenthalte für griechische Wissenschaftler in Leipzig und insgesamt drei Workshops vorgesehen, die sich den drei Dimensionen des Forschungsthemas zuwenden. "Wir wollen zunächst einmal die jeweiligen Auffassungen besser kennen- und dann voneinander lernen", sagt GESI-Direktor Middell. Außerdem solle der zu Griechenland forschende wissenschaftliche Nachwuchs in Leipzig gefördert werden. "Am Ende ist unser Ziel die Erarbeitung einer Publikation, die auch für die Lehre in Deutschland und Griechenland einsetzbar ist - zu einem Thema, das bisher in den Global Studies nur eine untergeordnete Rolle spielt."
Das Griechenland-Forschungsprojekt ist charakteristisch für den Forschungsprofilbereich "Globale Verflechtungen und Vergleiche" der Universität Leipzig, in dem auch das GESI eine tragende Rolle spielt. "Globalisierung kann man immer nur an einem konkreten Gegenstand studieren", sagt Middell. Dabei stützt sich das Institut auf die Expertise von Spezialisten aus verschiedenen Fächern der Universität.
Weitere Informationen:
Prof. Dr. Matthias Middell
Centre for Area Studies
Telefon: +49 341 97-30232
E-Mail: middell@uni-leipzig.de
Web: http://www.uni-leipzig.de/~gesi
Criteria of this press release:
Journalists
Geosciences, History / archaeology, Politics, Social studies
transregional, national
Research projects
German
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