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Wissenschaft
Erneute Förderung des chemischen Sonderforschungsbereichs der Universität Jena bewilligt
Jena (13.06.03) "Wir haben jetzt sechs Jahre Erkenntnisse sammeln können und wissen nun, wie es geht - jetzt können wir ernten", sagt Prof. Dr. Ernst Anders. Anlass für die Freude des Chemikers von der Friedrich-Schiller-Universität Jena ist der gerade eingetroffene Bewilligungsbescheid von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Deren Experten hatten zuvor den 1997 eingerichteten Jenaer Sonderforschungsbereich (SFB) 436 "Metallvermittelte Reaktionen nach dem Vorbild der Natur" auf Herz und Nieren getestet. Jetzt steht fest: Der SFB wird erneut gefördert - als einer von nur zwei in den neuen Bundesländern, die in der Chemie angesiedelt sind. Bewilligt wurden weitere 2,5 Millionen Euro für die kommenden drei Jahre. Dies sichert nicht nur 22 Stellen und wichtige Investitionen an der Universität, sondern eröffnet die Chance, weiterhin anspruchsvolle Grundlagenforschung zu betreiben und nun "Ergebnisse in die Anwendung zu überführen", wie SFB-Sprecher Anders erklärt.
Ziel aller an den zwölf Teilprojekten beteiligten Wissenschaftler ist es, biochemische Prozesse als Modelle chemischer Reaktionen zu nutzen. "Wir wollen von der Natur lernen, wie chemische Synthesemethoden verbessert werden können", fasst Anders zusammen. So untersuchen die Wissenschaftler u. a. Metallkatalysatoren, die Peptidketten effektiv spalten können. Andere Projekte erforschen, wie das Problemmolekül Kohlendioxid möglichst effizient zum Aufbau von wertvollen chemischen Stoffen genutzt werden kann. Und Prof. Dr. Jürgen Popp aus der Physikalischen Chemie wird die komplizierten Abläufe vieler dieser Reaktionen mit Hilfe moderner Messmethoden durchleuchten.
Besonders erfreulich ist, dass neben den "alten Hasen", die den SFB aufgebaut haben, auch junge Nachwuchswissenschaftler neu gefördert werden. So wird Dr. Sven Rau (Institut für Anorganische Chemie) in einer engen Kooperation mit Prof. Dr. Günter Kreisel (Institut für Technische Chemie) Systeme erforschen, die unter Nutzung von Licht Wasserstoff erzeugen. Dr. Michael Gottschaldt vom Institut für Organische Chemie und Makromolekulare Chemie versucht, Zucker an Katalysatoren zu binden und dadurch besondere katalytische Wirkungen zu erzielen.
"In dieser dritten Phase wird sich der Schwerpunkt der Arbeiten ein wenig verschieben", sagt Prof. Anders. Die chemische Aufklärung biologischer Prozesse steht nun stärker im Mittelpunkt der Forschungen. Dazu arbeiten ab dem 1. Juli neben Chemikern auch Biologen am SFB mit. So untersucht etwa die Biologin Prof. Dr. Erika Kothe die Wirkungsweise von Biokatalysatoren, die große Bedeutung bei der Entgiftung einiger Organismen haben.
Auf einem ähnlichen Gebiet forscht auch die Nachwuchsgruppe des SFB, deren Arbeit von den DFG-Gutachtern sehr positiv bewertet wurde. Die vier Nachwuchswissenschaftler unter Leitung von Dr. Jennie Weston beschäftigen sich mit "Computergestützter Chemie und chemischer Biomimetik". "Auch diese Gruppe untersucht Details, die für unseren SFB in den kommenden drei Jahren überaus wichtig sein werden", ist sich Anders sicher - und plant längst für die vierte Förderphase des Sonderforschungsbereichs.
Kontakt:
Prof. Dr. Ernst Anders
Institut für Organische Chemie und Makromolekulare Chemie der Universität Jena
Lessingstr. 8, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 948210
Fax: 03641 / 948212
E-Mail: ernst.anders@uni-jena.de
Criteria of this press release:
Biology, Chemistry, Information technology
transregional, national
Research projects
German
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