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Wissenschaft
Forscher der Universität Leipzig konnten anhand neuer Studienerkenntnisse herausfinden, wie die Verfettung der Leber vermindert werden kann. Die Kommunikation zwischen den Zellen spielt dabei eine entscheidende Rolle. Die neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse wurden jetzt im renommierten Fachmagazin eLIFE veröffentlicht.
Die Fettleber gehört zu den häufigsten Lebererkrankungen. In Europa sind rund 20 bis 30 Prozent der Bevölkerung davon betroffen. Zu viel Alkohol, fettes Essen und zuckerhaltige Limonaden, aber auch die Einnahme bestimmter Medikamente können zu einer vermehrten Fetteinlagerung in die Leber führen. Die Leber ist eines der größten menschlichen Stoffwechselorgane. Sie spielt eine zentrale Rolle bei wichtigen Prozessen, da sie in der Lage ist, körpereigene und körperfremde Stoffe wie Alkohol und Schadstoffe abzubauen. Die Leber fungiert als "Entgiftungsstation" des Körpers, und ihr Versagen kann lebensbedrohlich sein.
Forscher am Institut für Biochemie der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig gingen der Frage nach, inwieweit die Signalübertragung der Zellen die Stoffwechselprozesse der Leber steuern können. Im Rahmen einer Studie konnte Dr. Madlen Matz-Soja aus der Forschergruppe von Prof. em. Dr. Rolf Gebhardt nachweisen, dass eine verminderte Aktivität des sogenannten Hedgehog (Hh)-Signalweges die Energiegewinnung der Zellen vermindern und die Bildung von Fetten steigern kann. Bisher hatten Wissenschaftler dieses Hh-Signalmolekül kaum mit der Stoffwechselregulierung in Verbindung gebracht. Hh-Signalmoleküle wurden bisher insbesondere mit der Entwicklung des Embryos und Organbildung in Verbindung gebracht.
Weiterhin konnten die Wissenschaftler zeigen, dass durch eine Stimulierung bestimmter Faktoren des Hh-Signalweges, beispielsweise des GLI3-Faktors, die Verfettung der Leber verringert werden kann. Inwieweit sich durch diese Ergebnisse neue therapeutische Strategien entwickeln können, wollen die Forscher in Zukunft klären. "Die Ergebnisse der Studie können uns ganz neue Wege für zukünftige Behandlungstherapien aufzeigen. Verbreitete Volkskrankheiten der Wohlstandsgesellschaft, wie die Fettleber und deren Begleiterkrankungen, können wir nun besser verstehen und eventuell effektiver heilen", erläutert die Leipziger Wissenschaftlerin Matz-Soja. Zusätzlich sollen in zukünftigen Studien auch Wechselwirkungen mit anderen Signalwegen eingebunden werden, beispielsweise die von Insulin. Die Leipziger Forscher wollen damit klären, ob der Hh-Signalweg auch einen Einfluss auf die Ausbildung einer Insulin-Resistenz haben kann. Dies könnte neue Wege in der Diabetestherapie aufzeigen.
Die aktuellen Studienergebnisse wurden jetzt im renommierten Fachmagazin eLIFE publiziert mit dem Titel "Hedgehog signaling is a potent regulator of liver lipid metabolism and reveals a GLI-code associated with steatosis". DOI 10.7554/eLife.13308
Ansprechpartner:
Dr. Madlen Matz-Soja
Medizinische Fakultät, Institut für Biochemie
Telefon: +49 341 97-22117
E-Mail: madlen.matz@medizin.uni-leipzig.de
Prof. Dr. Torsten Schöneberg
Medizinische Fakultät, Institut für Biochemie
Telefon: +49 341 97-22150
E-Mail: torsten.schoeneberg@medizin.uni-leipzig.de
http://dx.doi.org/10.7554/eLife.13308 Der Artikel in eLIFE
Criteria of this press release:
Journalists
Medicine
transregional, national
Research results, Scientific Publications
German
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