idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
08/23/2016 11:01

Kleinstbetriebe finden kaum Auszubildende

Dr. Jutta Gröschl Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Institut für Mittelstandsforschung (IfM) Bonn

    IfM Bonn: Wettbewerb um den Fachkräfte-Nachwuchs verschärft sich

    Immer weniger Schulabgänger interessieren sich für eine Ausbildung in einem Kleinstbetrieb: Nach Berechnungen des IfM Bonn sank die Zahl der Auszubildenden in diesen Betrieben zwischen 2009 und 2015 um rund 100.000 Personen. Damit zeigt sich zugleich, dass der Gesamtrückgang bei den Auszubildenden von 1,78 Millionen (2009) auf 1,57 Millionen (2015) hauptsächlich zu Lasten der Kleinstbetriebe geht: Waren zu Jahresende 2009 noch 21 % aller Auszubildenden in Kleinstbetrieben tätig, fanden sich im Dezember 2015 hier nur noch 17 % von ihnen. In den größeren Ausbildungsbetrieben stieg dieser Anteilswert dagegen im gleichen Zeitraum leicht an.

    "Unseren Forschungsergebnissen zufolge liegt der Grund für diese Entwicklung allerdings nicht darin, dass die Kleinstbetriebe weniger bereit sind, Ausbildungsplätze anzubieten. Sie haben vielmehr Probleme, ihre Ausbildungsstellen zu besetzen: Allein zwischen 2011 und 2013 blieb jeder zweite Ausbildungsplatz unbesetzt, bei den Großbetrieben war es nur jede 5. Stelle. Eine mögliche Erklärung hierfür ist, dass die Kleinstbetriebe häufig in den technisch-gewerblichen Bereichen tätig sind, in denen die Jugendlichen seltener eine Ausbildung anstreben", berichtet die Präsidentin des IfM Bonn Prof. Dr. Friederike Welter, die zugleich den Lehrstuhl für Management von kleinen und mittleren Unternehmen und Entrepreneurship an der Universität Siegen inne hat.

    Frühere Untersuchungsergebnisse des IfM Bonn zeigen zudem, dass sich bei den Kleinstbetrieben oftmals Personen bewerben, deren Schulausbildung nicht den gewünschten Anforderungen entspricht. Und kommt ein Ausbildungsvertrag zustande, bedeutet dies nicht automatisch, dass der Auszubildende auch dauerhaft bei diesem Betrieb bleibt: Sowohl nach der Probezeit als auch nach Ende der Ausbildungszeit verlassen viele von diesen die Kleinstbetriebe – was dafür spricht, dass sie entweder attraktivere Angebote haben oder noch einen höheren Bildungsabschluss anstreben.

    "Wollen die Kleinstbetriebe vor dem Hintergrund der abnehmenden Zahl an Schulabgängern und dem gleichzeitig erhöhten Bedarf an Fachkräften gegenüber den größeren Ausbildungsbetrieben nicht weiter ins Hintertreffen geraten, empfiehlt es sich, betriebsintern über erfolgreichere Rekrutierungswege und verbesserte Ausbildungsangebote wie beispielsweise zusätzliche Weiterbildungsmaßnahmen nachzudenken", rät Prof. Dr. Friederike Welter.


    More information:

    http://www.ifm-bonn.org


    Images

    Criteria of this press release:
    Business and commerce, Journalists
    Economics / business administration
    transregional, national
    Research results
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).