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Wissenschaft
Werden wir in Zukunft die meiste Zeit unseres Lebens ohne Tageslicht in unterirdischen Städten verbringen? Wie können wir mit den raren städtischen Freiflächen verantwortungsbewusst umgehen, wie mit den kostbaren Ressourcen der Erde? Was treibt unser Klima an? Um diese und viele andere Fragen geht es in der Geowoche 2003, die im September in der RUB stattfindet.
Bochum, 14.08.2003
Nr. 255
Geowoche 2003 mit zwei Tagungen in der RUB
Die Zukunft des Lebens in der Stadt
Geowissenschaften ins dritte Jahrtausend
Werden wir in Zukunft die meiste Zeit unseres Lebens ohne Tageslicht in unterirdischen Städten verbringen? Wie können wir mit den raren städtischen Freiflächen verantwortungsbewusst umgehen, wie mit den kostbaren Ressourcen der Erde? Was treibt unser Klima an? Um diese und viele andere Fragen geht es in der Geowoche 2003, die im September in der RUB stattfindet. Internationale Wissenschaftler treffen sich bei zwei Tagungen: Die Erforschung der Erde im dritten Jahrtausend steht vom 22. bis zum 25. September unter der Schirmherrschaft von NRW-Bildungsminsterin Hannelore Kraft im Mittelpunkt, die Zukunft der Städte bei Urban 2003 vom zum 24. bis 28. September unter der Schirmherrschaft von NRW-Umweltministerin Bärbel Höhn.
Leben, arbeiten, einkaufen unter Tage
In Montreal ist es bereits Wirklichkeit: In riesigen unterirdischen Anlagen findet ein großer Teil des städtischen Lebens statt; gelebt, gearbeitet und eingekauft wird ganz ohne Tageslicht. Unter der Erde ist noch mehr Platz als an der dicht bebauten Oberfläche - die Idee, ihn zu nutzen ist reizvoll. Allein in Europa werden in den nächsten zehn Jahren rund 3000 Kilometer Tunnel gebaut werden. Auch im Ruhrgebiet denken Stadtplaner darüber nach. Hohlräume sind z. B. aus dem Bergbau reichlich vorhanden. Aber um den Untergrund nutzbar zu machen, muss man ihn zunächst gut kennen. Geologische Faktoren und die natürliche Beschaffenheit müssen erforscht und in Entscheidungen einbezogen werden. Diese Bedingungen sind ein Diskussionsthema der Fachleute auf der Tagung Urban 2003.
Großes Thema: Wasser
Ein weiteres großes Thema der Tagung ist das Wasser: Die Abwassersysteme der Emscherregion sind z. B. mittlerweile 100 Jahre alt und nicht mehr zeitgemäß, denn Wassermengen und -inhaltsstoffe haben sich im Lauf der Jahrzehnte verändert. Es wird Zeit für eine Erneuerung und Sanierung. Neue Schadstoffe wie Antibiotika und Kläranlagenhilfsstoffe wollen dabei genauso bedacht sein wie wirtschaftliche Faktoren. Umweltfragen spielen ebenfalls eine Rolle: Aktuelle Konzepte lehnen z. B. die schnelle, vollständige Ableitung des Regenwassers ab. Stattdessen ziehen die Wissenschaftler es vor, das Regenwasser versickern zu lassen, wo es fällt, damit sich neues Grundwasser bilden kann und weniger Hochwasser in kleinen Gewässern entsteht.
Umweltsünden durch Berg- und Tagebau reparieren
Ums Wasser geht es auch bei der Tagung "Earth Sciences into the 3. Millenium". Ein Thema ist dabei z. B. die Versauerung von Grund- und Oberflächenwasser durch Berg- und Tagebau. Sie kommt dadurch zustande, dass schwefelhaltige Minerale an die Erdatmosphäre gelangen und dort oxidieren. Dadurch lösen sich Minerale und setzen gefährliche Schwermetalle frei. Auch Mikroorganismen tragen ihren Teil zum Umweltproblem bei, indem sie Mineraloberflächen "anfressen". Durch neue Abbildungs- und Analysemethoden können die Forscher sie dabei beobachten und dabei zusehen, wie sich einzelne Atome ablösen oder anlagern. So können sie diese Vorgänge im atomaren Maßstab verstehen, die Auswirkungen der Mineralreaktionen auf die Umwelt gezielt erforschen und möglicherweise in Zukunft steuern. Mineralogen, Geochemiker und Umweltgeologen arbeiten an diesem Umweltproblem zusammen. Weltweit ist eine Fläche von den Ausmaßen der alten Bundesrepublik durch Berg- und Tagebau nachhaltig beeinträchtigt. Die Themen der Tagung reichen von Diamantenfunden in Deutschland über die Erforschung des Klimas bis hin zum Leben unter Wasser.
Weitere Informationen
Urban 2003: Dipl.-Ing. Sylvia Meister, Akademie der Ruhr-Universität gGmbH, 44799 Bochum, Tel. 0201/250681, E-Mail: sylvia.meister@freenet.de und Prof. Dr. Harro Stolpe, Umwelttechnik+Ökologie im Bauwesen an der Ruhr-Universität Bochum, 44780 Bochum, Tel. 0234/32-27995, E-Mail: Harro.Stolpe@ruhr-uni-bochum.de
Earth Sciences into the 3. Millenium: Prof. Dr. Walter Maresch, Institut für Geologie, Mineralogie und Geophysik der Ruhr-Universität Bochum, 44780 Bochum, Tel. 0234/32-23511, E-Mail: walter.maresch@ruhr-uni-bochum.de
http://www.geo2003.rub.de
http://www.urban2003.de
Criteria of this press release:
Biology, Construction / architecture, Environment / ecology, Geosciences, Oceanology / climate
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications, Research results, Scientific conferences
German
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