idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
04/26/2018 15:12

Weltrekord an der Uni Paderborn: Optische Datenübertragung mit 128 Gigabits pro Sekunde

Nina Reckendorf Stabsstelle Presse und Kommunikation
Universität Paderborn

    Niemand überträgt aktuell schneller optische Daten mithilfe eines einzigen Chips als Forscher des Heinz Nixdorf Instituts (HNI) der Universität Paderborn: 128 Gigabits pro Se-kunde – das sind 16 Gigabyte, 3.200 MP3-Dateien oder 6.000 Bilder pro Sekunde.
    Mit einem kürzlich entwickelten Empfängerchip hat die Fachgruppe Schaltungstechnik des HNI im März einen Weltrekord im Bereich der optischen Datenübertragungsge-schwindigkeit aufgestellt: Der auf Silizium-Photonik-Technologie basierende Chip konnte die Datenrate des bisher schnellsten Chips in dieser Technologie mehr als verdoppeln und setzt damit einen neuen Maßstab.

    Der Weltrekord wurde von der wissenschaftlichen Fachgesellschaft „Optical Society America“ (OSA) anerkannt.

    Unter Anleitung von Prof. Dr.-Ing. Christoph Scheytt wurde der Chip maßgeblich von Christian Kress und Sergiy Gudyriev entwickelt. Die Messungen wurden unter Leitung von Prof. Dr. Christian Koos im Institute of Photonics and Quantum Electronics (IPQ) des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) durchgeführt.

    Die Silizium-Photonik-Forschung wird vor allem durch die weltweit steigende Nachfrage nach schnellen Netzwerkverbindungen für Mega-Datencenter angetrieben. Große Technologieunternehmen wie Google, Amazon oder Microsoft errichten Lagerhallen, die mit Serversystemen gefüllt werden und immer mehr zu Knotenpunkten einer globalen Informations- und Kommunikations-Infrastruktur werden. Die optische Datenübertragung ist hier besonders interessant, da sie im Vergleich zu kupferbezogenen
    Netzwerkstandardlösungen höhere Reichweiten, Datenraten sowie geringere Verzö-gerungszeiten und verbesserte Energieeffizienz bietet. Die Paderborner Technologie hat im Vergleich zu anderen Glasfasersystemen eine bessere Kosten- und Flächeneffizienz.
    Die hochentwickelte Prozesstechnik im Bereich Silizium bietet zusammen mit der Mög-lichkeit, photonische (lichtbasierte) und elektronische Komponenten auf einem einzelnen Chip zu integrieren, die gewünschte Präzision bei günstigerer Produktion gegenüber 2-Chip-Lösungen. So wurden auch beim vom HNI entwickelten Empfängerchip optische und elektronische Bauteile sowie Systeme auf einem einzelnen Chip integriert. Die für den Chip verwendete Silizium-Photonik-Technologie wurde vom IHP-Leibniz-Institut für innovative Mikroelektronik bereitgestellt.

    Der Empfängerchip des HNI wurde für die sogenannte kohärente Übertragungstechnik entwickelt. Im Gegensatz zu normalen Empfängern kann nicht nur die Amplitude, also die Stärke des Laserlichts, sondern auch die Phase eines Signals erkannt werden. Obwohl dadurch die Komplexität zunimmt, erhöht diese Technik direkt die Datenrate und kommt für schnelle Netzwerkverbindungen infrage. Mit einer gemessenen Bandbreite von 34 Gigaherz und einer Baudrate von 64 GBaud (Symbole pro Sekunde) wurden die bisherigen Bestmarken für Band-breite und Bitrate für „monolithisch integrierte, kohärente Empfänger“ mehr als verdoppelt.

    Weitere Informationen zur Fachgruppe Schaltungstechnik des HNI: www.hni.uni-paderborn.de/sct


    More information:

    http://www.upb.de


    Images

    Messaufbau des Empfängerchips.
    Messaufbau des Empfängerchips.
    Heinz Nixdorf Institut, Universität Paderborn
    None


    Criteria of this press release:
    Journalists, Scientists and scholars, all interested persons
    Electrical engineering, Information technology
    transregional, national
    Contests / awards, Research results
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).