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47, so lautet die diesjährige Biozahl des Netzwerks BioFrankfurt. Sie steht dafür, dass 47 Prozent der deutschen Bevölkerung im Sommer 2018 schon einmal die Begriffe „Biodiversität“ oder „Biologische Vielfalt“ gehört oder gelesen haben. Im Jahr 2007 waren es erst 26 Prozent der deutschen Bevölkerung, wie eine Befragungsreihe von BioFrankfurt e.V. ergeben hat. Zwei von drei Personen in Deutschland glauben ferner, dass der Rückgang der Biologischen Vielfalt ein großes Problem für die Menschheit ist, ähnlich dem Problem des Klimawandels. Im Jahr 2007 war es erst knapp die Hälfte der Deutschen.
„Biodiversität“ oder „Biologische Vielfalt“ sind für 60 Prozent der in Hessen lebenden Deutschen und EU-Ausländer bekannte Begriffe. Damit führt das Land den bundesweiten Vergleich an. Auch in Rheinland-Pfalz (56 Prozent) sind die Begriffe mehr als der Hälfte der Bevölkerung bekannt. In allen übrigen Bundesländern liegt die Bekanntheit der Begriffe unter 50 Prozent. Schlusslichter im Ländervergleich bilden Niedersachsen und Bremen mit je 38 Prozent.
Personen mit hoher Bildung und Menschen, die sich selbst als neuen Trends gegenüber aufgeschlossen betrachten, sind die Begriffe Biodiversität oder Biologische Vielfalt mit 67 Prozent beziehungsweise 58 Prozent bundesweit signifikant häufiger geläufig als dem Durchschnitt.
Das Krisenbewusstsein für die Biodiversität ist im Jahr 2018 recht hoch: Fast zwei Drittel (65 Prozent) der Deutschen glauben, dass der Rückgang der Biologischen Vielfalt ein großes Problem für die Menschheit ist, ähnlich dem Problem des Klimawandels. Besonders häufig äußern sich Abiturienten und Personen mit abgeschlossenem Studium besorgt (80 Prozent). Personen mit Hauptschulabschluss sind signifikant häufiger als der Bevölkerungsdurchschnitt unentschieden: 39 Prozent von ihnen antworten mit „weiß nicht“. Menschen in Rheinland-Pfalz und Saarland sorgen sich im Ländervergleich besonders häufig um die Naturvielfalt: 79 Prozent antworten hier mit „Ja“ und sehen den Rückgang der Biologischen Vielfalt als ein großes Problem für die Menschheit. In Hessen antworten 71 Prozent mit „Ja“.
„Obwohl die öffentlichen Diskussionen seit einigen Jahren stark durch andere Themenfelder geprägt sind, darunter die Themen Flüchtlinge und Migration, persönliche Sicherheit sowie die destabilisierte Welt- und Welthandelslage, realisieren die Deutschen zu einem erheblichen Anteil die Bedeutung unserer zurückgehenden Lebensvielfalt. Dennoch müssen unsere Anstrengungen zur Kommunikation weitergehen, speziell auch für Personen geringerer Bildung, solchen mit Sprachbarrieren sowie Menschen unterschiedlicher kultureller Orientierung“, so Professor Bruno Streit, Sprecher des Netzwerks.
BioFrankfurt e.V. dokumentiert die Entwicklung des Begriffs- und inhaltlichen Verständnisses von Biodiversität sowie das Krisenbewusstsein seit 2007 und präsentiert damit die diesbezüglich längste Langzeitstudie für die deutsche Bevölkerung. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die Gruppe der Deutschen und EU-Ausländer ab 14 Jahren und basieren auf jeweils rund 2000 Befragungen. Im Rahmen der Trendanalyse wurden im Zeitraum von Frühjahr 2007 bis Herbst 2011 viermal und dann erneut im Sommer 2018 bundesweit rund 2000 mittels einer Quotenstichprobe ausgewählte Personen zum Thema Biodiversität befragt. Es wurden drei "geschlossene Fragen" (Fragen mit vorformulierten Antwortvorgaben) gestellt, mit denen der Wissensstand zum Begriff Biodiversität und das Problem- und Krisenbewusstsein in Bezug auf den Verlust der Biodiversität erhoben wurden. Alle weitergehenden Ergebnisse werden in den kommenden Monaten veröffentlicht.
Die Befragungswelle 2018 wurde finanziell durch den Umweltfonds der Fraport AG unterstützt.
Prof. Dr. Bruno Streit, Sprecher BioFrankfurt e.V.
E-Mail: streit@bio.uni-frankfurt.de
Criteria of this press release:
Journalists
Biology
transregional, national
Research results
German
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