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Wissenschaft
Humboldt-Preis 1998 verliehen
Heute wird an der Humboldt-Universität zu Berlin das Akademische Jahr 1998/99 eröffnet. Die Festrede mit dem
Thema "Ankunft in der Universität" hält Prof. Dr. Dr. h.c. Dieter Simon, Präsident der Berlin-Brandenburgischen
Akademie der Wissenschaften.
Im Wintersemester 1998/99 sind an der Humboldt-Universität nach dem vorläufigen Stand insgesamt 32.044
Studierende eingeschrieben, 4.880 davon im 1. Fachsemester. Aus dem Ausland komen 2.773 (plus ca. 530
Austauschstudierende). Der Anteil der weiblichen Studierenden insgesamt liegt bei 56,6 %.
Während der Eröffnungsfeier wird an fünf junge Nachwuchswissenschaftlerinnen und
-wissenschaftler der Alma mater berolinensis der Humboldt-Preis 1998 vergeben. Mit dem Preis wurden zwei
herausragende Magister- resp. Diplomarbeiten und drei Dissertationen gelobt. Die finanzielle Zuwendung ist mit je
4.000 DM für Magister- resp. Diplomarbeiten bzw. je 5.000 DM für Dissertationen festgelegt.
Unter den 22 eingereichten Arbeiten wurden in diesem Jahr die fünf folgenden ausgewählt:
"Untersuchungen zum Einfluß von Serontin auf die Arae CA1 und CA3 des Hippocampus und den
entorhinalen Cortex mit Hilfe von elektrophysiologischen und histologischen Techniken" von
DIETMAR SCHMITZ
Für seine Dissertation am Institut für Physiologie der Medizinischen Fakultät Charité, die sich im weitesten Sinne mit
der Erarbeitung von Grundlagen für die Verbesserung der Behandlung von Epilepsien befaßt, erhielt Dietmar Schmitz
den Humboldt-Preis. Mit Hilfe modernster neurophysiologischer Methoden zeigt Dietmar Schmitz, daß Mechanismen
der Krampfauslösung durch einen im Gehirn vorkommenden Überträgerstoff (Serotin) beeinflußt werden können.
Daraus ergeben sich möglicherweise neue Ansätze für die Entwicklung von wirksameren und
nebenwirkungsärmeren Arzneistoffen zur Therapie.
"Friedrich von Hagedorn - Konstruktion der Aufklärung" von STEFFEN MARTUS
Für seine Dissertation am Institut für Deutsche Literatur über Friedrich von Hagedorn, mit der er eine umfassende
Monographie über einen der prominentesten Autoren der deutschen Frühaufklärung vorgelegt hat, erhielt Steffen
Martus den Humboldt-Preis. Trotz seines großen Ruhms in den Jahren von 1730 bis 1750 hat das Werk Hagedorns
bisher noch keine umfassende Gesamtdarstellung erhalten. Am Beispiel dieses repräsentativen Autors der Epoche
weist Herr Martus in seiner systematischen Monographie die Leistung der Poesie im Prozeß der Aufklärung nach.
"Kosten und Nutzen des Biosphärenreservates Schorfheide-Chorin. Eine empirische Analyse der
mikroökonomischen Bestimmungsfaktoren einer naturerhaltenden Ökonomie" von KAI ROMMEL
Für seine Dissertation auf dem Fachgebiet Ressourcenökonomie der Landwirtschaftlich-Gärtnerlichen Fakultät
erhielt Diplom-Ökonom Kai Rommel den Humboldt-Preis. Der interdisziplinäre Charakter seiner Analyse entspricht
der Ausrichtung der Fakultät in besonderem Maße. Die Verbindung von Theorie und Praxis bildet ein gelungenes
Beispiel für Anwendungsorientiertung. Die Methodik und die Ergebnisse von Herrn Rommel haben bereits nach
kurzer Zeit auch auf internationaler Ebene Anerkennung gefunden.
"Ursachen, Erklärungsansätze und Möglichkeiten therapeutischer Intervention bei reiner Alexie"
von BETTINA GERHARDT
Mit ihrer Diplomarbeit im Fachbereich Sprechwissenschaft/Stimm- und Sprachtherapie hat Frau Bettina Gerhardt
auf einem sehr komplexen Feld neurogener Störungen im deutschsprachigen Raum forscherisches Neuland betreten.
Es gelingt ihr, divergente Sichtweisen, Theorien und therapeutische Strategien aus der internationalen Literatur zu
sichten und aufzubereiten. Damit schafft sie wichtige Grundlagen für ein umfassendes und zugleich differenziertes
Verständnis der reinen Alexie und gibt unschätzbare Impulse für die Entwicklung begründeter und effizienter
therapeutischer Interventionsmöglichkeiten.
"Spektroskopische Untersuchungen und theoretische Modellierungen physikalischer Eigenchaften
von Farbstoff-Oligonukleotid-Konjugaten" von REMO ROHS
Remo Rohs vereint in seiner Diplomarbeit am Institut für Physik in hervorragender Weise systematische
experimentelle Analysen und theoretische Untersuchungen auf dem Gebiet der DNS-Forschung. Er erschließt
anhand von Experimenten neue Zusammenhänge und bestätigt zum Teil überraschende theoretische Aussagen
mittels Messungen. Seine Ergebnisse sind bereits auf internationaler Ebene veröffentlicht und mit großem Interesse
zur Kenntnis genommen worden.
Über die Zuerkennung des seit 1997 jährlich zu vergebenden Preises befindet eine Jury, der je ein/e Student/in, ein/e
wissenschaftliche/r Mitarbeiter/in und vier Professoren/innen angehören. Den Vorsitz der Jury hat der Präsident.
Vorschlagsberechtigt sind die Dekane und Dekaninnen, die Institutsdirektor/innen bzw. die Leiter/innen der
entsprechenden Struktureinheiten. Eigenbewerbungen sind nicht möglich. Neben der eigentlichen Arbeit müssen zwei
Gutachten (je extern und intern) und die Darstellung des wissenschaftlichen Werdegangs des/der Vorgeschlagenen
eingereicht werden.
Der Humboldt-Preis unterliegt seit der Wende neuen Richtlinien, und so wurde er im vergangenen Jahr erstmals seit
dieser Zeit vergeben. Die Arbeiten müssen innerhalb des letzten Jahres (Juli 1997 bis Juni 1998) abgeschlossen
worden sein.
Weitere Informationen zum Humboldt-Preis erteilt Ihnen Frau Dorothea Haselow, Studienabteilung,
Referat wissenschaftliche Weiterbildung und Nachwuchsförderung, Tel. 030 - 51 53 72 06
Fotowünsche richten Sie bitte an die Pressestelle, Tel. 030 - 2093 2946
Criteria of this press release:
Language / literature, Mathematics, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Physics / astronomy, Social studies, Zoology / agricultural and forest sciences
transregional, national
Organisational matters
German
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