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11/11/2003 17:18

Rauchfreie Schwangerschaft

Norbert Frie Stabsstelle Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Westfaelische Wilhelms-Universität Münster

    Ein Überwachungsmonitor schützt nicht vor dem plötzlichen Säuglingstod. Eltern eines gesunden Kindes sollten vielmehr darauf achten, dass das Baby beim Schlafen auf dem Rücken liegt und dass es vor Überwärmung geschützt ist, indem möglichst statt Kissen oder Decken ein Schlafsack benutzt wird. Vor allem aber sollte in der Schwangerschaft und später in Gegenwart des Kindes nicht geraucht werden. Diese Empfehlungen legen die im Neonatologischen Arbeitskreis Münsterland/Emsland zusammengeschlossenen Neugeborenen-Mediziner und Kinderärzte allen jungen Eltern nachdrücklich ans Herz. Das so genannte Heim-Monitoring empfehlen sie dagegen nur zur Vorbeugung bei kranken oder auffälligen Kindern oder in solchen Fällen, in denen bereits ein Geschwisterkind am plötzlichen Säuglingstod verstorben ist.

    Die unter der Leitung von Dr. Hubert Gerleve, Chefarzt der Kinderklinik Coesfeld erarbeitete gemeinsame Stellungnahme zum Heim-Monitoring bei Neugeborenen beziehungsweise Säuglingen ist eine von zahlreichen Initiativen des Neonatologischen Arbeitskreises im Rahmen der Qualitätssicherung in der Neugeborenenmedizin. Anlass für die Empfehlung zum Monitoring war die Tatsache, dass diese Methode der Überwachung ihres schlafenden Babys von Eltern immer wieder gefordert wird. Nach Ansicht der Kinderärztinnen und Kinderärzte gaukelt ein solcher Monitor bei gesunden Kindern jedoch falsche Sicherheit vor. Um dem plötzlichen Säuglingstod vorzubeugen, sei es viel wichtiger, die Eltern immer wieder mit allem Nachdruck auf die bekannten Risikofaktoren hinzuweisen.

    Um die jungen Mütter und Väter auf Risiken und Präventivmaßnahmen hinzuweisen, legen die Mitglieder des Neonatologischen Arbeitskreises seit einigen Monaten den Vorsorgeheften der Neugeborenen regelmäßig ein Faltblatt mit Hinweisen zur Vermeidung des plötzlichen Säuglingstodes bei. Ganz besonders liegt es den Neugeborenen-Medizinern am Herzen, dass die Eltern nicht rauchen. Und zwar sollten sie im Interesse ihrer Kinder das Rauchen gänzlich einstellen, wie Prof. Dr. Erik Harms, Direktor der Universitäts-Kinderklinik Münster, und die für den Bereich Früh- und Neugeborenenmedizin zuständige Oberärztin Dr. Isabell Hörnig-Franz betonen. Bereits zu Beginn der Schwangerschaft sollte die Mutter keine einzige Zigarette mehr anstecken. Dann habe sie die gleichen Aussichten auf ein
    normalgewichtiges gesundes Kind wie eine nichtrauchende Schwangere.

    Der Neonatologische Arbeitskreis wurde vor 15 Jahren auf Initiative von Prof. Dr. Gerhard Jorch, früherer Oberarzt der münsterschen Universitäts-Kinderklinik und heutiger Direktor der Kinderklinik der Universität Magdeburg gegründet. Vertreter von 16 Kliniken in Lingen, Meppen, Lippstatdt, Osnabrück, Gelsenkirchen, Iserlohn, Hamm, Rheine, Bochholt, Coesfeld, Nordhorn, Ahlen und Münster, wirken in diesem Qualitätszirkel mit. Die vierteljährlichen Treffen finden unter der Leitung von Dr. Hörnig-Franz jeweils in der Kinderklinik des Universitätsklinikums Münster statt und werden von der Ärztekammer Westfalen-Lippe (als Fortbildungsveranstaltung) zertifiziert. Die Themen, die bei diesen Treffen diskutiert werden, betreffen alle Bereiche der Früh- und Neugeborenenmedizin. Ziel der Treffen ist es, auf eine effektivere Prävention des plötzlichen Säuglingstodes hinzuwirken, aber auch die Qualität der Versorgung von Früh- und Neugeborenen insgesamt zu sichern und weiter zu verbessern.


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    Criteria of this press release:
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Research projects, Research results
    German


     

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