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11/21/2019 10:23

Bilder aus einer bilderarmen Zeit

Dr. Anke Sauter Public Relations und Kommunikation
Goethe-Universität Frankfurt am Main

    Das Frobenius-Institut für kulturanthropologische Forschung an der Goethe-Universität übergibt 20.000 Fotos und Zeichnungen aus 60 Jahren Äthiopien-Forschung in digitalisierter Form an das äthiopische Nationalarchiv in Addis Abeba. Die Sammlung ist von besonderem ethnografischen und historischen Interesse, da sie in einem bisher kaum erforschten Gebiet Äthiopiens und noch vor der Missionierung durch protestantische Kirchen entstanden ist.

    FRANKFURT. Rund 20.000 Fotografien und Zeichnungen dokumentieren die Forschungen des Frobenius-Instituts in Südäthiopien zwischen 1934 und 1994. Nun sollen diese Bilder vor Ort einsehbar und für Recherchen nutzbar werden. Am 22. November 2019 übergibt das Frobenius-Institut für kulturanthropologische Forschung die Sammlung in digitalisierter Form an das äthiopische Nationalarchiv in Addis Abeba.

    Die Übergabe ist Teil einer Initiative des äthiopischen Nationalarchivs, das sich zunehmend mit Fragen der digitalen Archivierung und dem Aufbau eines nationalen Fotoarchivs beschäftigt. Neben den Fotografien umfassen die Archive des Frobenius-Instituts weiteres umfangreiches Material zu Südäthiopien: etwa 200 geografische und ethnographische Karten, 60 Filmrollen, 1.200 ethnographische Objekte sowie die Nachlässe der ehemaligen Instituts-Direktoren Prof. Adolf E. Jensen und Prof. Eike Haberland, die verschiedene Arten von Dokumenten wie Expeditionsberichte, Briefe, Manuskripte und Notizbücher enthalten. Diese Archivbestände sind von besonderem ethnografischen und historischen Interesse, da sie in einem bisher kaum erforschten Gebiet Äthiopiens und noch vor der Missionierung durch ausländische protestantische Kirchen gesammelt wurden. Die spätere Missionierung und die Zeit unter sozialistischer Führung (1974–1987) brachten für die Menschen in Südäthiopien einen radikalen kulturellen und sozialen Wandel. Was vorher war, ist kaum dokumentiert. Insofern stellen die Dokumentationen der frühen ethnologischen Forschungsreisen einen besonders wertvollen Bestand dar.

    Gerade das damals in einer bilderarmen Zeit entstandene Bildmaterial ist für die heutige Bevölkerung von großer Relevanz. Das Frobenius-Institut möchte dieses einzigartige Bildmaterial mit Wissenschaftlern und der interessierten Öffentlichkeit in Äthiopien und weltweit teilen. Im Rahmen eines Instituts-Projekts wurde das Bildmaterial, gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft, zwischen 2006 und 2009 digitalisiert. Über eine Online-Datenbank steht es allen Interessierten zur Verfügung. In Kooperation mit dem Goethe-Institut Addis Abeba fanden bereits drei Foto-Ausstellungen mit einer kleinen Auswahl von Bildern statt (2010, 2014 und 2019). Auch die aktuelle Ausstellung „BAXXE ፤ HOME“, die am 21. November 2019 am Goethe-Institut in Addis Abeba eröffnet wird, zeigt historische Bilder aus der Region Gedeo neben Bildern der zeitgenössischen Fotografin Maheder Haileselassie.


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    In digitalisierter Form übergibt das Frobenius-Institut für kulturanthropolische Forschung 20.000 Fotografien und Zeichnungen aus seiner Sammlung an das äthiopisch Nationalarchiv.
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    Bilder der Reise von 1934-1935 (Teilnehmer Alfons Bayrle, Adolf Ellegard Jensen, Helmut von den Steinen, Helmut Wohlenberg).
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    attachment icon Bilder der Reise von 1954-1955 (Teilnehmer Eike Haberland, Adolf Ellegard Jensen, Elisabeth Pauli, Helmut Straube).

    Criteria of this press release:
    Journalists, all interested persons
    Cultural sciences, History / archaeology
    transregional, national
    Cooperation agreements, Transfer of Science or Research
    German


     

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