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Wie könnte man im Krisenfall einer möglichen Pandemie die öffentliche Kommunikation verbessern? Ein Expertengespräch
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat wegen der rasanten Ausbreitung der neuen Lungenkrankheit Covid-19 den globalen Gesundheitsnotstand ausgerufen. Wie sieht das auf nationaler Ebene aus und wie könnte man im Krisenfall die öffentliche Kommunikation verbessern? Dazu ein Gespräch mit drei Experten von der Fakultät Life Sciences der HAW Hamburg.
Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat wegen der rasanten Ausbreitung der neuen Lungenkrankheit Covid-19 den globalen Gesundheitsnotstand ausgerufen. Während Forscher dem neuen Erreger in Echtzeit auf der Spur sind, bereiten sich Gesundheitsbehörden, Virologen, Epidemiologen und Impfstoffentwickler weltweit auf eine mögliche Pandemie durch das Coranavirus Sars-CoV-2 vor.
Wie sieht das auf nationaler Ebene aus und wie könnte man im Krisenfall die öffentliche Kommunikation verbessern? Dazu ein Gespräch mit MD, MPH Amena Almes Ahmad, Professorin für Public Health im Department Gesundheitswissenschaften, Dr. Karsten Loer, Professor für Technik der Gefahrenabwehr im Bevölkerungsschutz und Dr.-Ing. Boris Tolg, Professor für Informatik und Mathematik mit dem Forschungsgebiet Massenanfälle von Verletzten, beide im Department Medizintechnik.
Frage: Bislang hat die Strategie der Eindämmung (containment strategy) samt Nachverfolgung der Kontakte (contact tracing) offenbar funktioniert. Aber was passiert, wenn Infizierte ohne erkennbare Symptome während der Inkubationszeit von durchschnittlich zwei Wochen in vollbesetzten Bahnen und Bussen fahren? Dann wird es wohl schwierig mit der Eindämmung?
Prof. Ahmad: Dann greift die mitigation strategy, um die Ausbreitung von Infektionen so weit wie möglich zu verlangsamen. Entsprechend standardisierter Prozesse von der WHO, dem European Centre for Disease prevention and Control (ECDC), dem Robert-Koch-Institut (RKI) und den kommunalen Gesundheitsbehörden wird die Bevölkerung allgemein über vorbeugende Maßnahmen aufgeklärt. Dafür gibt es Telefon-Hotlines und gezielte Informationen an die Medien. Diese Maßnahmen beinhalten zum Beispiel regelmäßiges und gründliches Hände waschen, die Nies- und Husten-Etikette sowie Abstand-Halten von Personen mit Erkältungssymptomen. Solche Menschen sollen sich auch nicht beim Hausarzt oder im Krankenhaus ins volle Wartezimmer setzen, sondern dort anrufen. Bei sehr hohem Patientenaufkommen wird in Krankenhäusern „triagiert“. Das heißt, eine Einstufung der Patienten nach Schweregrad wird vorgenommen, um die notwendige medizinische Hilfeleistung zu priorisieren. Dafür gibt es Protokolle.
Frage: Schwierig ist ja die anfangs unspezifische Symptomatik wie Husten, Fieber und Schnupfen. Die können sowohl auf eine Infektion mit dem neuen Coronavirus hindeuten als auch auf Influenza oder einen grippalen Infekt. Zur Zeit steigt in Deutschland die Zahl der Influenza-Fälle. Außerdem hatten wir schon vorher eine Debatte über Kapazitätsgrenzen in Krankenhäusern, Lieferengpässe bei Medikamenten und Mangel an Pflegekräften. Wie kann man vor diesem Hintergrund eine mögliche Pandemie in den Griff bekommen?
Prof. Ahmad: Also, erst einmal muß man sagen, dass Deutschland mit seiner Krankenhauskapazität relativ gut aufgestellt ist. Hierzulande gibt es zirka acht Betten pro tausend Einwohner. Das ist mehr als in anderen europäischen Ländern. ...
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Quelle: Hans R. Gelderblom, Freya Kaulbars/RKI. Kolorierung: Andrea Schnartendorff
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