idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Fachartikel zur Einordnung in breiteres Bild der akademischen Landschaft erschienen
Ästhetische Überlegungen beeinflussen viele unserer alltäglichen Entscheidungen: mit wem wir eine Partnerschaft eingehen, wo wir leben wollen, mit welchen Gegenständen wir uns umgeben oder welchen Freizeitaktivitäten wir nachgehen. Die empirische Ästhetik hat sich zum Ziel gesetzt, das ästhetische Erleben des Menschen mit naturwissenschaftlichen Methoden zu beleuchten und zu erklären. Doch wie genau funktioniert das? Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für empirische Ästhetik haben in einem programmatischen Artikel die wichtigsten Ideen, Begriffe und Konzepte des Forschungsbereichs zusammengefasst.
Der Wunsch, die Prinzipien zu erkennen, die der ästhetischen Verarbeitung zugrunde liegen, ist sehr alt. Doch erst in den letzten zehn Jahren hat sich das Forschungsgebiet der empirischen Ästhetik – insbesondere ihr Unterzweig der Neuroästhetik – eine breitere akademische und mediale Sichtbarkeit verschafft. Noch besteht allerdings wenig Einigkeit über die allgemeine Konzeptualisierung der empirischen Ästhetik als eigenständiges Forschungsfeld, die Identifizierung und Definition ihrer Schlüsselkonzepte und einen methodischen Rahmen für ihre zukünftige Weiterentwicklung.
In einem kürzlich erschienenen Artikel setzen sich Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für empirische Ästhetik nun intensiv mit der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Forschungsgebiets auseinander: „Die bisherige Forschung in der Ästhetik kann zwei Hauptkategorien zugewiesen werden: einer subjekt-orientierten und einer stimulus-orientierten Herangehensweise“, erklärt Eugen Wassiliwizky, Erstautor des Artikels. „Um die empirische Ästhetik langfristig in der akademischen Landschaft zu beheimaten, müssen beide jedoch in einem neuen, integrierten Ansatz vereint werden.“ Der Artikel wurde als Open-Access-Beitrag in der Fachzeitschrift Trends in Cognitive Sciences veröffentlicht.
Die Autoren zeigen in ihrer Arbeit deutlich auf, dass ihr Forschungsgebiet weitaus mehr umfasst, als nur die Erfahrung von Schönheit. Auch negative Emotionen spielen beispielsweise eine zentrale Rolle im ästhetischen Erleben. Ästhetische Verarbeitung durchdringt und beeinflusst alle Aspekte der menschlichen Kognition, Emotion und Motivation. Ein gründliches wissenschaftliches Verständnis der Mechanismen, die ästhetischen Erfahrungen zugrunde liegen, wird deshalb nicht nur den ästhetischen Aspekten des menschlichen Erlebens gerecht, sondern kommt darüber hinaus auch anderen Forschungsgebieten zugute.
Dr. Eugen Wassiliwizky
eugen.wassiliwizky@ae.mpg.de
Wassiliwizky, E. & Menninghaus, W. (2021). Why and how should cognitive science care about aesthetics. Trends in Cognitive Sciences. Advance online publication. DOI: 10.1016/j.tics.2021.03.008
Empirische Ästhetik – Künste und Naturwissenschaften treffen aufeinander
Bild: Wassiliwizky & Wontorra
Criteria of this press release:
Journalists, all interested persons
Art / design, Cultural sciences, Philosophy / ethics, Psychology
transregional, national
Scientific Publications, Transfer of Science or Research
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).